Würtzburg (Adelsgeschlecht)

Würtzburg (Adelsgeschlecht)
Wappen der Familie von Würtzburg nach Siebmachers Wappenbuch

Würtzburg ist der Name eines ausgestorbenen fränkischen Adelsgeschlechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Familie hatte schon seit dem 12. Jahrhundert eine urkundlich gesicherte Stammreihe. Als erster Vertreter erschien im Jahre 1140 Herold, der 1153 zum Vitzdom im Bistum Würzburg ernannt wurde. Sein Sohn Boto heiratete 1156 eine Tochter des Marschalls Heinrich von Pappenheim. Das Paar hatte zwei Söhne, Herold und Boto, wobei letzterer noch 1220 urkundlich genannt wird.

Konrad von Würtzburg erwarb 1359 das Dorf Rothenkirchen (heute ein Ortsteil des Marktes Pressig) im Bistum Bamberg, für das ihm Kaiser Karl IV. im Jahre 1377 Stock und Galgen (die hohe Gerichtsbarkeit) und das Marktrecht verlieh. Zwei Rittergüter zu Mitwitz gelangten 1575 und 1594 in Familienbesitz.

Vom 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gehörten die Herren von Würtzburg wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von Röttingen und Tauberrettersheim zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Gebürg des fränkischen Ritterkreises und Ende des 18. Jahrhunderts auch zum Ritterkanton Rhön-Werra.

Die Familie hat bedeutende Angehörige hervor gebracht. Zahlreiche Mitglieder waren Domherren zu Würzburg und Bamberg. Veit II. von Würtzburg (* 1536; † 1577) war von 1562 bis 1577 Fürstbischof von Bamberg und Erbauer der Alten Residenz. Johann Karl von Würtzburg, kaiserlicher geheimer Rat, erhielt von Kaiser Leopold I. 1672 den erbländisch-österreichischen Freiherrenstand.

Das Geschlecht erlosch im Jahre 1922 mit dem Tod von Ludwig Freiherr von Würtzburg.

Wappen

Das Wappen zeigt in Gold den Rumpf eines bärtigen Mannes in schwarzem Kleid mit silbernen Kragen und silbergestülpten, schwarzen Spitzhut, dessen herabhängende Spitze mit einem goldenen Stern besteckt ist. Auf dem Helm ist ein Pfauenfedernbusch zwischen zwei je gold-schwarzen und schwarz-goldenen Pfauenfedern. Die Helmdecken sind schwarz-golden.

Bei Siebmacher wird im Wappenschild das Brustbild eines weißbärtigen Mannes auf goldenem Grund gezeigt. Er trägt einen nach hinten geneigten, spitz zulaufenden Hut mit einem roten Stern am Ende. Die ebenfalls schwarze Kleidung zeichnet sich durch einen weißen (silbernen) Kragen aus.

Der Bärtige Mann aus dem Wappen der Familie erscheint noch heute in einigen oberfränkischen Ortswappen.

Verbreitung

Burggrub (Stockheim), Wasserschloss Mitwitz

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Otto Hupp: Münchener Kalender 1912. Verlagsanstalt München/Regensburg 1912.
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. C.H. Beck, München 2007; ISBN 9783406549861.
  • Wilhelm Hotzelt: Familiengeschichte der Freiherren von Würtzburg Verlagsbuchhandlung Herder & Co. GmbH, Freiburg im Breisgau, 1931

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