AB/XY-Artikel

AB/XY-Artikel

Die ABC/XYZ-Analyse ist ein Verfahren der Materialwirtschaft zur besseren Klassifizierung von Lagerbeständen in einem Unternehmen. Sie setzt sich zusammen aus der ABC-Analyse und der XYZ-Analyse.

Inhaltsverzeichnis

Notwendigkeit

Die in vielen Unternehmen angewendete Klassifikation des Lagerbestandes anhand der ABC-Analyse unterteilt die Artikel meist nicht differenziert genug. Sie beurteilt lediglich die Artikel nach ihrem Anteil am Unternehmensumsatz. Daneben ist aber für die Lagerbewirtschaftung auch die Schwankung des Umsatzes eines Artikels ein relevanter Aspekt.

Die ABC/XYZ-Analyse vereint beide Instrumente und bietet somit eine leichtere Bewirtschaftung von Lagern.

Durchführung

In einem ersten Schritt sind beide Verfahren getrennt voneinander wie gewohnt durchzuführen. Jeder Artikel kann danach in eine von neun Kategorien eingeordnet werden.

A
Wertanteil 70-80 %
B
Wertanteil 15-20 %
C
Wertanteil 5-10 %
X
Dauerartikel
Y
Saisonartikel
Z
Sonderangebote

Die gelb markierten Kombination gelten in der Literatur als für Just-in-time-Produktion geeignet.[1]

  • A-Artikel: Wertanteil von ca. 70-80 %
  • B-Artikel: Wertanteil von ca. 15-20 %
  • C-Artikel: Wertanteil von ca. 5-10 %

XYZ-Artikel

  • X-Artikel: Artikel die ständig im Sortiment vorhanden sind (Bsp. Butter oder Kaffee)
  • Y-Artikel: saisonale Ware (wie bestimmte Obstsorten die es nur einige Monate im Jahr gibt oder Weihnachtsartikel)
  • Z-Artikel: Artikel die nur hin und wieder mal und dann sehr kurzfristig im Angebot sind (Aldi-PC, oder Fahrräder im Baumarkt)

Interpretation

  • AX- und BX-Artikel haben einen hohen Wertanteil und sind gut zu prognostizieren, da sie einem gleichmäßigen Verbrauch unterliegen. Sie sind daher verhältnismäßig einfach zu steuern.
  • AZ- bzw. BZ-Artikel sind als problematisch anzusehen. Sie haben einen hohen Anteil am Umsatz, sind aber aufgrund ihres unregelmäßigen Bedarfs schwer steuerbar. Werden zuviel Artikel dieser Kategorie gelagert, dann wird der Bestand teuer. Bei einer zu geringen Lagerung kann es zu Engpässen innerhalb der Produktion kommen.

Quellen

  1. Gerhard Sommerer: Unternehmenslogistik. Ausgewählte Instrumentarien zur Planung und Organisation logistischer Prozesse. München u. a. 1998, ISBN 3-446-19370-7, S. 165

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