Blechschild

Blechschild
Typisches Emailleschild mit der charakteristischen Wölbung - 1952
Version mit handgezeichneter Groteskschrift

Ein Emailleschild, auch Emailschild, ist ein Blechschild mit einem Schutzüberzug aus Emaille.

Emailleschilder sind Reklame- bzw. Werbeträger, deren Blütezeit zwischen 1890 und 1960 lag. Viele große Produzenten von Konsumgütern erkannten rasch die Werbewirkung der dauerhaften Reklameschilder. Aber auch als Firmen- oder Praxisschild eignete sich diese Form der Werbung. An den Eingängen der Geschäftshäuser, teilweise mit mehreren Hinterhöfen, fand man oft eine Ansammlung vieler Emailleschilder, im Volksmund Stummer Portier genannt, mit den Namen der dort ansässigen Unternehmen und den jeweiligen Etagen- und Hofnummern.

Julius Maggi war einer der Pioniere und nutzte emaillierte Schilder aus Stahl zigtausendfach um so die Position seiner Produkte auf dem ganzen europäischen Markt auszuweiten und zu festigen. Viele andere folgten seinem Beispiel, so dass die Emaille- und Blechschilderindustrie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine nicht unwichtige Rolle in der europäischen Wirtschaft spielte.

In vielen Ländern gab es große Fabriken, in denen, oft nach Vorlagen bekannter Graphiker und Kunstmaler, Reklameschilder in diversen Techniken (Schablone, Lithographie) hergestellt wurden. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die massenhaft auftretende Reklame oft als Blechpest bezeichnet, heute sind gut erhaltene Emailleschilder/Emailschilder häufig gesuchte Raritäten.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Blechschild — Blechschildn ErkennungsmarkedesSoldaten.BSD1960ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • MOTUL — Deutschland GmbH Unternehmensform GmbH Unternehmenssitz Köln, Nordrhein …   Deutsch Wikipedia

  • Wiesbaden-Medenbach — Medenbach Ortsbezirk von Wiesbaden Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Ablacher Weiher — Das Waldgebiet Josefslust, zu dem auch der Wildpark Josefslust gehört, ist ein Jagdrevier des Hauses Hohenzollern beiderseits der Landesstraße 456 von Sigmaringen nach Krauchenwies. Josefslust wird als Straßenname der Stadt Sigmaringen im… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Josefslust — Das Waldgebiet Josefslust, zu dem auch der Wildpark Josefslust gehört, ist ein Jagdrevier des Hauses Hohenzollern beiderseits der Landesstraße 456 von Sigmaringen nach Krauchenwies. Josefslust wird als Straßenname der Stadt Sigmaringen im… …   Deutsch Wikipedia

  • Blechpest — Als Blechpest bezeichnete man zu Beginn des 20. Jahrhunderts die massenhaft auftauchende Reklame im öffentlichen Raum. An vielen Hauswänden, Ladenfronten, Scheunenmauern, Zäunen usw. wurden kleinere und größere Werbeschilder aus bedrucktem und… …   Deutsch Wikipedia

  • Büssing DE — Büssing Büssing DE 65 BVG Wagen 1662 DE Hersteller: Fahrwerk und Motor: Büssing AG, Aufbau: Gaubschat, DWM, O K Bauart: Doppeldeckerbus …   Deutsch Wikipedia

  • Cottbusverkehr — GmbH Basisinformationen Unternehmenssitz Cottbus Webpräsenz Cott …   Deutsch Wikipedia

  • Cottbusverkehr GmbH — Basisinformationen Unternehmenssitz Cottbus Webpräsenz C …   Deutsch Wikipedia

  • Emailleschild — Stollwerck Emailleschild von 1885 Ein Emailleschild, auch Emailschild, ist ein Blechschild mit einem Schutzüberzug aus Emaille. Emailleschilder sind Reklame bzw. Werbeträger, deren Blütezeit zwischen 1890 und 1960 lag. Ludwig Stollwerck gilt als… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”