Bund der Schweizer in Grossdeutschland

Bund der Schweizer in Grossdeutschland

Der Bund der Schweizer in Grossdeutschland (BSG) war eine Organisation von Auslandschweizern und wird der Frontenbewegung zugerechnet.

Geschichte

1940 gründete Franz Burri den BSG in Stuttgart.

Der BSG pflegte Verbindungen zur Nationalen Front, zum Bund treuer Eidgenossen nationalsozialistischer Weltanschauung, zur Eidgenössischen Sozialen Arbeiterpartei, zur Nationalen Bewegung der Schweiz, zu Klaus Hügel und zu Dr. Hans Georg Ashton im deutschen Konsulat in Zürich.

Die Organisation wurde durch Gelder des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland, des SS-Hauptamtes und vom NS-Propagandaministerium in Berlin finanziert. An das SS-Hauptamt lieferte der BSG monatliche Berichte.

Das Ziel des BSG war es, eine NS-Führungsschicht aus Auslandschweizern zu bilden, die bei einem eventuellen Anschluss der Schweiz an das nationalsozialistische Deutsche Reich bestimmte Funktionen in der Schweiz übernehmen sollten. Als zukünftige Minister einer NS-Schweiz standen Alfred Zander, Wechlin, Max Leo Keller und Gustav Däniker auf einer Liste.

Der BSG betrieb unter Leitung von Benno Schaeppi und Klaus Hügel ein Spionagezentrum (Panoramaheim) in Stuttgart. Dieses diente zur militärischen Spionage in der Schweiz und als erste Anlaufstelle für nationalsozialistische Schweizer.

Der BSG bereitete auch die „Aktion S“ vor. Diese sah vor, einen militärischen Angriff gegen die Schweiz vorzubereiten und nach der Besetzung, gemäss bereitstehender Liste, Personen zu verhaften.

1946 begann in der Schweiz ein Gerichtsverfahren gegen 54 ehemalige BSG-Mitglieder aus der Schweiz, das mit Strafen von sechs Monaten Gefängnis bis zu sechs Jahren Zuchthaus endete.

Politische Ausrichtung

Der BSG richtete sich stark am Vorbild der NSDAP aus. Das Hakenkreuz war auf dem Emblem des BSG und auf allen Publikationen zu finden. Der Hitlergruss war Pflicht. Der BSG arbeitete aktiv an einer Invasion der Schweiz durch das Deutsche Reich. Ziel war es, einen schweizerischen NS-Vasalllenstaat zu schaffen.

Literatur

  • Catherine Arber: Frontismus und Nationalsozialismus in der Stadt Bern. Viel Lärm, aber wenig Erfolg. C. Arber, Bern 2002, (Bern, Univ., Historisches Institut, Lizentiatsarbeit, 2002), (Leicht gekürzt in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 65, 2003, H. 1, ISSN 0005-9420, S. 3–55).
  • Beat Glaus: Die nationale Front. Eine Schweizer faschistische Bewegung 1930–1940. Benziger, Zürich u. a. 1969, (Zugleich: Basel, phil. Diss.).
  • Walter Wolf: Faschismus in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz. 1930–1945. Flamberg, Zürich 1969, (Zugleich: Basel, phil. Diss.).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schweizer Fussball-Nationalmannschaft — Schweiz Spitzname(n) «Nati» Verband Schweizerischer Fussballverband Konföderation UEFA Technischer Sponsor …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer Fußball-Nationalmannschaft — Schweiz Spitzname(n) «Nati» Verband Schweizerischer Fussballverband Konföderation UEFA Technischer Sponsor …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer Fußballnationalmannschaft — Schweiz Spitzname(n) «Nati» Verband Schweizerischer Fussballverband Konföderation UEFA Technischer Sponsor …   Deutsch Wikipedia

  • Frontismus — Die Frontenbewegung (auch Frontismus) war die Parallelbewegung der Schweiz zum Nationalsozialismus im Deutschen Reich. Seit ca. 1930 verstärkten sich in der Eidgenossenschaft Tendenzen, die eine Erneuerung des Landes auf faschistischer Grundlage… …   Deutsch Wikipedia

  • Frontenbewegung — Artikel über Gerichtsprozess (1934) Die Frontenbewegung (auch Frontismus) war die Parallelbewegung der Schweiz zum Nationalsozialismus im Deutschen Reich. Seit ca. 1930 verstärkten sich in der Eidgenossenschaft Tendenzen, die eine Erneuerung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Far right in Switzerland — The far right in Switzerland was established in the course of the rise of fascism in Europe in the interwar period. It was a mostly marginal phenomenon in the Cold War period, excepting a surge of radical right wing populism during the early… …   Wikipedia

  • BSG — Die Abkürzung BSG steht für: Bahnschutzgesellschaft mbH (jetzt: DB Sicherheit GmbH) der Deutsche Bahn AG Bata Equat (Guinea), internationaler Flughafencode Bernische Systematische Gesetzessammlung, die laufend aktualisierte und nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Burri — (1901 1987) was a Swiss political figure who, from his base in Germany, became the leading disseminater of Nazi propaganda in the country.Born in Lucerne, to a half German working class family, Burri was a supporter of Nazi Germany from an early… …   Wikipedia

  • Benno Schaeppi — Benno Heinrich Schaeppi (* 24. November 1911 in St. Gallen; † 26. August 1988 in Eckernförde) war Journalist, eine Hauptfigur der Frontenbewegung und Untersturmführer der Waffen SS. Benno Schaeppi besuchte die Schulen in Basel. 1932 machte er den …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizerische Fussballnationalmannschaft — Schweiz Spitzname(n) «Nati» Verband Schweizerischer Fussballverband Konföderation UEFA Technischer Sponsor …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”