Zucht-Champignon

Zucht-Champignon
Zuchtchampignon
Zuchtchampignon (Agaricus bisporus)

Zuchtchampignon (Agaricus bisporus)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Champignonartige (Agaricaceae)
Gattung: Champignons (Agaricus)
Art: Zuchtchampignon
Wissenschaftlicher Name
Agaricus bisporus
(J.E. Lange) Imbach

Der Zweisporige Egerling (Agaricus bisporus), häufig als Zuchtchampignon bekannt und auch unter verschiedenen Phantasie-Namen (zum Beispiel Portobello) vermarktet, ist eine Pilzart aus der Gattung der Egerlinge (Agaricus). Er ist der weltweit am meisten angebaute Speisepilz und kann durch züchterische Bearbeitung in verschiedenen Größen- und Farbvariationen auftreten.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Mikrozeichnung: Fruchtschicht des Zuchtchampignons.
Fruchtschicht des Zuchtchampignons mit 2-sporigen Basidien unter dem Rasterelektronenmikroskop.

Makroskopische Merkmale

Der Hut des Zuchtchampignons ist zunächst kugelig bis halbkugelig, später konvex bis abgeflacht, im Alter auch wellig verbogen und erreicht Durchmesser von 5 bis 13 Zentimeter. Die Hutoberfläche ist je nach Stamm weiß, beige oder braun gefärbt, glatt und matt, später vom Rand her in konzentrisch angeordnete, angedrückte Schuppen aufreißend. Der Hutrand ist glatt, die Lamellen überragend und lange heruntergebogen, in jungem Zustand ist er mit weißen Velumresten behangen. Die schmalen Lamellen sind jung rosa bis fleischfarben, bei zunehmender Reife purpurbraun bis schwarz werdend, die Lamellenscheiden sind glatt und weißlich. Der zylindrische, an der Spitze manchmal verjüngte Stiel wird 5 bis 8 Zentimeter lang und 2 bis 4 Zentimeter stark, er ist voll und starr. Über dem gestiefelten Ring ist er blass graurosa und fein längsfaserig, unterhalb weiß und längsfaserig. Der oberseits geriefte Ring ist weiß und aufsteigend (gestiefelt), jung ist dick und wulstig, später nur noch wenig vorstehend und kantig. Das Fleisch des Zweisporigen Egerlings ist weiß, nur im Stiel schwach gilbend an er Stielbasis und über den Lamellen schwach rötend, die Rotfärbung verblasst schnell wider. Der Geschmack ist mild aromatisch und nussartig, der Geruch ist aromatisch und schwach säuerlich. Das Sporenpulver ist schokoladenbraun.

Mikroskopische Merkmale

Hauptkennzeichen des Zweisporigen Egerlings sind die zweisporigen Basidien ohne Baalschnallen, wobei allerdings auch viersporige Formen vorkommen können. Die Sporen sind ellipsoid und 55 bis 8,5 Mikrometer lang und 4 bis 6,5 Mikrometer breit.

Ökologie

Wie alle Champignon-Arten ist der Zweisporige Egerling ein Saprobiont, der auf nährstoffreichen Substraten wie Mist oder Kompost wächst. Freilandvorkommen in Mitteleuropa werden auf Komposthaufen in Gärten und Parkanlagen gefunden. Fruchtkörper erscheinen vorwiegend im Frühjahr und Sommer, seltener im Herbst. Die Kultivierung der Art erfolgt auf kompostierten Substraten die z.B. mit Pferde-, Hühner- oder Kuhmist hergestellt werden.

Verbreitung

Der Zweisporige Egerling kommt weltweit vor, ursprünglich war er wahrscheinlich auf der Nordhalbkugel in Asien, Nordafrika, Europa und Nordamerika. In Europa sind Vorkommen von Spanien bis zu den Hebriden zerstreut bis mäßig häufig. In Deutschland kommt der Pilz zerstreut im Freiland vor, oft handelt es sich um Verwilderungen. Teilweise werden lokale Wildformen durch Kulturflüchtlinge verdrängt.

Bedeutung

Der Kulturchampignon ist weltweit der bedeutendste angebaute Speisepilz. Er wurde zuerst zur Zeit Ludwig XIV. in Paris von Olivier de Serres kultiviert.

Champignon-Gemüse im Wok

Inhaltsstoffe

Der Champignon besteht zu 90 % aus Wasser und eignet sich daher zur kalorienarmen Ernährung. Des Weiteren enthält er vor allem Eiweiß, Niacin, Biotin, Phosphor, Kalium, Eisen und Zink sowie die Vitamine B, C, D, E und K.

Bezeichnung

Synonyme Bezeichnungen sind Agaricus brunnecens und Agaricus hortensis , der Name Agaricus bisporus wurde konserviert.

Quellen

Literatur

Weblinks

 Commons: Zuchtchampignon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Hinweise zum Pilzesammeln
Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pilzanbau — Verschiedene asiatische Speisepilze, die teilweise auch in Europa angebaut werden. Von links im Uhrzeigersinn: Enoki (Samtfußrübling), Buna shimeji und Bunapī shimeji (Buchenraslinge), Eryngi (Kräuterseitling) und Shiitake (Pasaniapilz) Der… …   Deutsch Wikipedia

  • AdVB — Museumseingang 2008, ehem. Eingangsbauwerk Ost/Ost des Bauteils 1 oberhalb von Ahrweiler Museumseingang 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Dienststelle Marienthal — Museumseingang 2008, ehem. Eingangsbauwerk Ost/Ost des Bauteils 1 oberhalb von Ahrweiler Museumseingang 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Dokumentationsstätte Regierungsbunker — Museumseingang 2008, ehem. Eingangsbauwerk Ost/Ost des Bauteils 1 oberhalb von Ahrweiler Museumseingang 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Lager Rebstock — Museumseingang 2008, ehem. Eingangsbauwerk Ost/Ost des Bauteils 1 oberhalb von Ahrweiler Museumseingang 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Regierungsbunker — Museumseingang 2008, ehem. Eingangsbauwerk Ost/Ost des Bauteils 1 oberhalb von Ahrweiler Museumseingang 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Regierungsbunker (Deutschland) — Museumseingang 2008, ehemaliges Eingangsbauwerk Ost/Ost des Bauteils 1 oberhalb von Ahrweiler …   Deutsch Wikipedia

  • Burgberg (Erlangen) — Der Wasserturm, ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Burgbergs, September 2006 Der Burgberg ist ein Bergrücken im Norden Erlangens. Nach ihm ist auch einer der 40 statistischen Bezirke der Stadt benannt. Der Burgberg selbst erstreckt sich von… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”