Animalkolorit

Animalkolorit

Unter Animalkolorit (von frz. couleur animal: ‚tierische Färbung‘) versteht man die Eigenart und Atmosphäre, die durch ein Tier oder eine tierähnliche Gestalt (also auch Fabelwesen, verkleidete Menschen) für oder in einem begrenzten Raum entstehen. Solche Eigenarten oder Atmosphären können Dunkelheit (Eule, Nachtfalter), Friedfertigkeit (Taube) oder Mystik (Rabe, Katze, Schlange) sein.

Begriff

Meist werden die Tiere auf Bildern, auf der Bühne oder in der Literatur nachträglich wieder auf ihre Eigenart oder die Atmosphäre, die durch sie entsteht, zurückbezogen: So schildert Thomas Mann in seinem Werk Herr und Hund einen in der Ferne bellenden Hund. Hier soll die Distanz Nähe zum Ausdruck bringen, denn die Vertrautheit zwischen einen Herrchen und dem Hund kann grenzenlos sein. In Krimiverfilmungen (so auch im Tatort) erscheint häufig einer von Odins Raben Hugin und Munin; so wird eine Atmosphäre geschaffen, die der Zuschauerin und dem Zuschauer das Gefühl des Wissens und Erfahrens vermittelt. Meist werden so Informationen preisgegeben, die die Ermittelnden noch nicht besitzen.

Animalkolorit kann entweder das Eigene, Vertraute oder das Fremde, Ungewohnte hervorheben. Vor allem nähert es die Lesenden, Betrachtenden oder Zuschauenden der Situation an, indem das Tier ihnen eine emotionale Erkennbarkeit und Verfügbarkeit verleiht. So werden zum Beispiel auch heute noch in vielen Filmen, in denen es um Treue und um Mystik geht, Katzen gezeigt.

Siehe auch


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