Bahnhof Leipzig-Plagwitz

Bahnhof Leipzig-Plagwitz
Leipzig-Plagwitz
Bahnsteig
Bahnsteig
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Reisende/Tag < 1000[1]
Abkürzung LLP
Eröffnung 20. Oktober 1873
Profil auf Bahnhof.de Nr. 3645
Lage
Gemeinde Leipzig
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 19′ 35″ N, 12° 19′ 17″ O51.32638888888912.321388888889Koordinaten: 51° 19′ 35″ N, 12° 19′ 17″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Sachsen

i7i12i13i15i16i16i18

Der Bahnhof Leipzig-Plagwitz ist ein Bahnhof im Stadtteil Plagwitz von Leipzig. Im Bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis trägt er das Kürzel LLP.[2] Er befindet sich an der 1873 eröffneten Bahnstrecke Leipzig–Zeitz zwischen dem Bahnhof Leipzig-Leutzsch und dem Haltepunkt Leipzig-Großzschocher.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bahnhof wurde am 20. Oktober 1873 als Zeitzer Bahnhof der Preußischen Staatseisenbahnen eröffnet. Nach der Eingemeindung von Plagwitz nach Leipzig 1891 erhielt er den Namen Plagwitz- Lindenau. Das Bahnhofsgelände war etwa 550 Meter lang und 80 Meter breit, es gab 14 Weichen. Das 46 Meter lange Bahnhofsgebäude aus rotem Klinker besaß neben Dienst- und Warteräumen auch ein Restaurant. Neben dem Empfangsgebäude gab es noch einen 25 Meter langen Güterschuppen.
Der Leipziger Industriepionier Carl Heine ließ auf Basis eines Gleisanschlussvertrages vom Zeitzer Bahnhof aus insgesamt 37 Industrieanschlüsse legen und drei öffentliche Ladestellen bauen. Am 1. September 1879 wurde Plagwitz mit der Inbetriebnahme der Gaschwitzer Eisenbahn auch an das Königlich Sächsische Eisenbahnnetz angeschlossen. Bedingt durch den Sächsisch-Preußischen Eisenbahnkrieg entstanden in Plagwitz, wie im Leipziger Hauptbahnhof, penibel getrennte Netze der Preußischen Staatseisenbahnen und der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Die sächsische Staatseisenbahn errichtete gegenüber des Zeitzer Bahnhofs einen großen Güterbahnhof und ein kleines Empfangsgebäude für den Personenverkehr. 1899 war Plagwitz- Lindenau mit einem Jahresumschlag von 739665 Tonnen der größte Güterbahnhof in Leipzig.[3] Nach Gründung der Deutschen Reichsbahn 1920 wurden der preußische und der sächsische Bahnhof zusammengefasst und der Personenverkehr im sächsischen Bahnhof eingestellt. Der am 1. September 1879 eröffnete sächsische Bahnhof Plagwitz-Lindenau trug vom 1. Juli 1911 bis Oktober 1920 den Namen Plagwitz-Lindenau Sächsischer Staatsbahnhof und bis 1922 den Namen Plagwitz-Lindenau Industriebahnhof. Seit dem 1. Juni 1922 heißt der ehemalige preußische Bahnhof Leipzig-Plagwitz und der ehemalige sächsische Teil Leipzig-Plagwitz Industriebahnhof.

Seit 1969 ist der Bahnhof Plagwitz auch Haltepunkt der Leipziger S-Bahn.

Bis Anfang der 1990er Jahre diente der rund 25 Hektar umfassende Güterbahnhof dem Güterumschlag für das Industriegebiet Plagwitz-Lindenau. Als Knotenbahnhof war er mit Ablaufberg, Rangiergleisen sowie Abstell- und Ladegleisen ausgestattet. Das Bahnbetriebswerk verfügte über einen sächsischen und einen preußischen Lokschuppen, von denen letzterer heute das Eisenbahnmuseum Bayerischer Bahnhof zu Leipzig beherbergt.

Gegenwart

Im Rahmen der Netzergänzenden Maßnahmen im Umfeld des Neubaus des Leipziger City-Tunnels wird der Bahnhof nach Norden bis zur Unterführung Karl-Heine-Straße verschoben. Die neue Gleistrasse führt zweigleisig durch die Station und verzweigt sich dann in die Trassen nach Zeitz sowie nach Grünau. Der Gleiskörper wird komplett neu trassiert und durch den ehemaligen Güterbahnhof geführt, welcher im Zuge der Umbaumaßnahmen in einen städtischen Grünzug umgewandelt wird.

Regionalverkehr

Linie Linienverlauf
RE12 Leipzig HbfLeipzig-PlagwitzRegensburg Hbf
RB51 Leipzig Hbf – Leipzig-PlagwitzGera
S1
(ab Dez. 2013)
Leipzig Miltitzer Allee – Leipzig-PlagwitzLeipzig-Leutzsch – Leipzig Hbf – Leipzig Bay BfLeipzig-StötteritzWurzenOschatz

Literatur

  • Wolfram Sturm: Eisenbahnzentrum Leipzig. Pro Leipzig e.V., Leipzig 2003, ISBN 3-9807201-9-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bahnhofsentwicklungsprogramm Sachsen 2007 (abgerufen am 8. November 2011)
  2. Bahnamtliches Betriebsstellenverzeichnis, ehemalige Rbd Halle (abgerufen am 8. November 2011)
  3. Sturm, Eisenbahnzentrum Leipzig, S.40

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