- Bahnhof Lwiw
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Bahnhof Lwiw Blick auf die Außenfassade des Bahnhofs Daten Bahnsteiggleise 8 Reisende 1.200.000/Monat Eröffnung 1904 Architektonische Daten Baustil Jugendstil Architekt Władysław Sadlowski Lage Stadt Lwiw Oblast Lwiw Staat Ukraine Koordinaten 49° 50′ 23,3″ N, 23° 59′ 40,3″ O49.83980277777823.994516666667Koordinaten: 49° 50′ 23,3″ N, 23° 59′ 40,3″ O Eisenbahnstrecken - Bahnstrecke Lwiw–Bełżec
- Bahnstrecke Lwiw–Kiwerzi
- Bahnstrecke Lwiw–Przemyśl
- Bahnstrecke Lwiw–Sdolbuniw
- Bahnstrecke Lwiw–Sambir–Tschop
- Bahnstrecke Lwiw–Stryj–Tschop
- Bahnstrecke Lwiw–Tscherniwzi
Der Bahnhof Lwiw (ukrainisch Львівський залізничний вокзал/Lwiwskyj salisnytschnyj woksal; früher: Lemberg/Lwów[1]) ist der wichtigste Bahnhof der gleichnamigen Stadt Lwiw (Lemberg) in der Ukraine. Sein Empfangsgebäude ist einer der bekanntesten Bauten der Jugendstil-Architektur im ehemaligen Galizien. Er wurde 1904 eröffnet und feierte seinen hundertsten Geburtstag am 26. März 2004. Pro Monat werden über 1,2 Millionen Passagiere und ungefähr 16.000 Tonnen Fracht bewegt.
Geschichte
Der Ausbau der Galizischen Carl-Ludwig-Bahn innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie erforderte in Lemberg den Bau eines Bahnhofes. Der Standort des Ersten Bahnhofs wurde durch einen Wettbewerb entschieden. Der Architekt Alfred Zachariewicz wurde mit dem Bau beauftragt. 1861 wurde der Bahnhof eröffnet. Als Hauptstadt von Galizien brauchte die Stadt allerdings bald einen neuen und repräsentativen größeren Bahnhof und so wurde der alte neugotischen Bahnhof ersetzt.[2]
1888 wurde der polnische Architekt und Absolvent der Technischen Hochschule Lemberg, Władysław Sadłowski, mit der Planung beauftragt. Der Plan wurde in weniger als einem Jahr fertiggestellt.
Der Haupteingang wurde mit einer großen Kuppel aus verschraubtem Stahl hergestellt, die beiden Flügel des symmetrischen Baus werden von jeweils einer kleineren Kuppel gekrönt. Parallel zum Bahnhofsgebäude verlaufen zwei überdachte Bahnsteighallen. Die Wartehalle für die Erste Klasse wurde nach englischem Vorbild mit dunklen Möbeln, ähnlich den Werken der Wiener Werkstätte, ausgestattet. Die Zweite Klasse hatte als Vorbild die Bürgerhäuser in Galizien, während die Dritte Klasse mit einfachen Holzmöbeln im Zakopane-Stil eingerichtet wurde. Der Bau begann 1899; 1904 wurde der Bahnhof eröffnet. Er wurde danach von einigen der bekanntesten Architekten der Monarchie (zum Beispiel Josef Franta und Otto Wagner) besucht und beeinflusste dadurch den späteren Bau von Bahnhöfen in Prag und Wien.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die heutigen westlichen ukrainischen Eisenbahnen (und damals östlichen polnischen Eisenbahnstrecken) in das sowjetische Bahnsystem integriert und später der Lwiwska Salisnyzja/Ukrsalisnyzja unterstellt. Der Bahnhof wurde durch Krieghandlungen schwer beschädigt und man überlegte den Abbruch und Neubau des Gebäudes. Dieser Plan wurde allerdings verworfen, und zwischen 1949 und 1953 wurde die vollständige Reparatur der Außenseite und Wiederherstellung der Original-Ansicht durchgeführt.[3] Allerdings erhielt er damals ein zeitgenössisches Inneres im Stil der Stalin-Ära.
Die letzte größere Renovierung wurde im Jahr 2003 durchgeführt.
Einzelnachweise
- ↑ Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanländern mit 9 Nebenkarten und Stationsverzeichnis, Verlag Artaria & Co. Wien, 1913
- ↑ http://railway.lviv.ua/railway/history/
- ↑ http://www.oko.kiev.ua/Monument.jsp?monumentId=19
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