Bahnstrecke Pfaffenhausen–Kirchheim

Bahnstrecke Pfaffenhausen–Kirchheim
Pfaffenhausen–Kirchheim
Kursbuchstrecke: 404q (1944), 405d
Streckenlänge: 6,879 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 7,69 
Minimaler Radius: 315 m
Legende
Strecke – geradeaus
von Mindelheim
Bahnhof, Station
0,000 Pfaffenhausen 561,6 m
   
nach Krumbach (Schwab)
   
0,900 Seitenkanal der Mindel
   
3,192 Bronnen 550 m
   
4,750 Bronnerlehe 544 m
   
6,879 Kirchheim (Schwab) 540,9 m

Die Bahnstrecke Pfaffenhausen–Kirchheim war eine eingleisige 6,88 Kilometer lange Nebenbahn in Bayern. Sie verband Kirchheim in Schwaben mit Pfaffenhausen, dort zweigte sie von der Mittelschwabenbahn ab. Sie wurde am 15. Juli 1909 eröffnet und am 24. September 1966 stillgelegt, der Personenverkehr endete bereits am 29. Mai 1960. Noch im Herbst 1966 wurde die Strecke abgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In der Zeit vor dem Bau gab es eine lange Diskussion, ob die Bahn nach Kirchheim über Türkheim durch das Flossachtal, ab Rammingen über Tussenhausen oder von Mindelheim über Pfaffenhausen führen sollte. Das einzige, was damals feststand, war, dass es eine Bahnstrecke nach Kirchheim geben sollte, die von der Bahnstrecke Buchloe–Memmingen abzweigen sollte. Ein Grund dafür war, dass die Grafen der gräflichen Linie Fugger von Glött im Königreich Bayern als „erbliche Reichsräte“ großen Einfluss hatten. Schließlich entschied man sich für die Streckenvariante von Mindelheim über Pfaffenhausen.

Mit dem Bau der Bahn wurde erst im Dezember 1907 begonnen obwohl die Genehmigung schon 1904 vorlag. Im Frühjahr des Jahres 1909 waren die Bauarbeiten beendet. Am Ostersonntag dieses Jahres wurde der Bahnbetrieb provisorisch aufgenommen. Am 15. Juli 1909 fand schließlich die festliche Eröffnung des Betriebes statt.

Ende des Jahres 1910 wurde nach einjähriger Bauzeit die Bahnstrecke von Pfaffenhausen nach Krumbach fertiggestellt und eingeweiht. Zusammen mit dem schon im Jahr 1892 fertiggestellten Bahnstreckenabschnitt zwischen Günzburg und Krumbach gab es nun eine durchgehende Bahnstrecke zwischen Günzburg und Mindelheim – die heute so genannte Mittelschwabenbahn, sie verbindet die Hauptstrecken Augsburg–Ulm und Buchloe–Memmingen miteinander.

Betrieb

Die Bahnstrecke, die in den ersten Jahren des Betriebes von den Fahrgästen gut frequentiert wurde und auf der auch Güterverkehr stattfand, konnte mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h befahren werden. Während bzw. kurz nach den beiden Weltkriegen wurde jeweils der Regelzugverkehr nach Kirchheim eingestellt, im ersten Weltkrieg von 1917/18 bis 1920, im Zweiten Weltkrieg zwischen 1945 und 1946.

Ab dem Jahr 1953 begann langsam die Aufgabe der 6,88 km langen Stichbahn zwischen Pfaffenhausen und Kirchheim. Zwischen 1953 und 1959 bestand der Personenverkehr nur noch darin, dass an die Güterzüge immer ein Personenwagen für die Schüler angehängt wurde.

Die ehemalige Strecke heute

Heute verläuft auf einem langen Abschnitt der ehemaligen Bahntrasse die Pfaffenhausen mit Kirchheim verbindende Staatsstraße 2037, die ungefähr 10 Jahre nach dem Abbau der Gleise gebaut wurde. Im Bereich von Pfaffenhausen weicht die Straße von der ehemaligen Bahntrasse ab. In Kirchheim erinnern die Straßenbezeichnungen Bahnhofstraße und Am Bahnhof bis heute an den früheren Bahnanschluss der Gemeinde.

Siehe auch

Literatur

  • Siegfried Baum: Schwäbische Eisenbahn. Die Verkehrsgeschichte der Lokalbahnen in Mittelschwaben. Verlag Wolfgang Zimmer, Eppstein im Taunus 1969.
  • Seit 100 Jahren rollt die Eisenbahn durchs Mindeltal. In: Augsburger Allgemeine Zeitung. 16. Juni 2009 (Artikel anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bahnstrecke, Online, abgerufen am 13. Oktober 2011).

Weblinks


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