Ballum Sogn

Ballum Sogn

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Dänemark Ballum
Wappen fehlt
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Ballum (Dänemark)
Ballum
Ballum
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Tønder
Kommune/Amt:
(bis Ende 2006)
Bredebro Kommune
Sønderjyllands Amt
Herred/Amt:
(bis April 1970)
Tønder, Højer og Lø Herred
Tønder Amt
Koordinaten: 55° 5′ N, 8° 39′ O55.0891666666678.6572222222222Koordinaten: 55° 5′ N, 8° 39′ O
Einwohner: (2011[1]) 603
Fläche[2]: 52 km²
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner je km²
Postleitzahl: 6261 Ballum
Lage des Kirchspiels Ballum Sogn in der Tønder Kommune
Lage des Kirchspiels Ballum Sogn in der Tønder Kommune

Ballum Sogn ist eine Kirchspielsgemeinde (dän. Sogn) in Nordschleswig, Dänemark. Sie liegt nordwestlich der Stadt Tønder (dt. Tondern) unmittelbar an der Küste der Nordsee gegenüber der Insel Rømø (dt. Röm). Seit 1970 gehörte sie zur Kommune Bredebro und wurde 2007 ein Teil der Großkommune Tønder.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Ballum - Kirchturm und Friedhofstor

Das Kirchspiel Ballum umfasst knapp 52 km² Landfläche. Es erstreckt sich circa 18 km in Nord-Süd-Ausrichtung entlang der Küste der Nordsee, während es in Ost-West-Richtung nirgends breiter ist als 6 km. Der größte Teil des Areals besteht aus einem kleinen Geestrücken, der allerdings selten höher ist als 12 Meter. Das übrige Land ist sehr flach und besteht teilweise aus Marschland. Während der Höhenzug, auf dem auch der Hauptteil des Kirchdorfs liegt, den südlichen Teil der Gemeinde gegen das Meer abschottet, ist der tiefergelegene nördliche Teil vollständig eingedeicht. Die Regulierung der hier in die Nordsee mündenden Brede Å (dt. Breder Au), einer der größten Wasserläufe in Nordschleswig, erfolgt über die Ballumer Schleuse.

Die Gemeinde ist recht dünn besiedelt und hat 603 Einwohner[1], von denen 374 im Ort selbst wohnen[3] (Stand 1. Januar 2011). Drei Siedlungsschwerpunkte lassen sich ausmachen, die in der Zeit von 1867 bis 1880 sogar eigenständige Landgemeinden waren, dann aber wieder zu einer einheitlichen Kirchspielsgemeinde zusammengefasst wurden, welche bis 1970 bestand.

  • Ballum, unterteilt in Osterende (so auch seinerzeit der Name der Landgemeinde) und Westerende, wobei das Westerende gleichzeitig das alte Kirchdorf ist. Im Norden liegen die Ballumer Schleuse und das fast unbewohnte weite Marschland.
  • Husum, mit Bådsbøl (dt. Bosbüll), Husum und Harknag, die heute zu einem Straßendorf in Ost-West-Richtung zusammengewachsen sind.
  • Reisby, mit Buntje, Nörrehus und Reisby, die in Nord-Süd-Richtung zu einem Straßendorf zusammengewachsen sind. Meist wird der Gemeindeteil Reisby-Ballum genannt, da es 20 km weiter nördlich eine Kirchspielsgemeinde Rejsby gibt.

Geschichte

Ursprünglich war Ballum der nördlichste Teil der alten Harde Hoyer. Anfang des 13. Jahrhunderts errichtete der Bischof von Ribe (dt. Ripen) im Nordosten des Kirchspiels den Haupthof Brink, der eine der wichtigsten Bischofsburgen und bald auch Zentrum für ein großes Areal in bischöflichem Besitz wurde. Ballum wurde von der Harde gelöst und bildete fortan ein eigenes Birk. Da der Ripener Bischof dänischer Reichsprälat war, zählte das Gebiet zum Königreich Dänemark und nicht wie das Umland zum Herzogtum Schleswig.

Nach der Reformation behielt Ballum seinen Status als selbständiges Birk bei und gehörte zum Stiftsamt Ripen. Es war neben Amrum und den Kirchspielen der Stadt Ribe das einzige Kirchspiel südlich der Kongeå (dt. Königsau), das komplett zum Königreich gehörte, während alle anderen Besitzungen des Königreichs in zu kleineren oder größeren Teilen schleswigschen Gemeinden lagen. 1634 zerstörte die Burchardiflut einen Teil des Kirchspiels. 1661 kam Ballum wie der größte Teil der dänischen Enklaven in Westschleswig an die neu errichtete Grafschaft Schackenburg.

1807 wurde die Grafschaft als Rechtsbezirk aufgegeben, doch blieb das Birk Ballum zunächst bestehen. Drei Jahre später wurde es mit dem Birk Møgeltønder (dt. Mögeltondern) vereinigt, 1844 mit den übrigen Enklaven des Königreichs in diesem Gebiet auch mit der Loharde.

Mit der Eroberung des Herzogtums Schleswig und dem anschließenden Gebietsaustausch zwischen dem nun preußischen Herzogtum Schleswig und dem Königreich Dänemark kam Ballum erstmals in den deutschen Staatsverband. 1867 kam es zum neu geschaffenen Kreis Tondern. Die Bevölkerung blieb jedoch dänischsprachig. Bei der Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit am 10. Februar 1920 stimmten 708 Einwohner für Dänemark und nur 30 für Deutschland. Danach bildete Ballum bis 1970 eine Kirchspielsgemeinde im Amt Tondern.

Sehenswürdigkeiten

Apostelfresken (12. Jahrhundert) in der Nikolai-Kirche

Sehenswert ist vor allem die herbe Schönheit der Natur, die unmittelbar den Gewalten des Meeres ausgesetzt ist. Die Ballumer Schleuse wurde in den Jahren während des Ersten Weltkriegs gebaut und ist ein interessantes technisches Denkmal. Die Nikolaikirche von Ballum ist ein sehr schön erhaltenes Bauwerk romanisches Bauwerk, bestehend aus Schiff, Chor und Apsis, sowie aus einem Turm aus gotischer Zeit, der mit der für Nordwestschleswig typischen Törninglehn-Spitze versehen ist. Bemerkenswert sind romanische Kalkmalereien der Apostel in der Apsis, eine reich skulptierte Kanzel ( 1600 ) und ein ebenfalls mit Reliefs geschmückter romanischer Taufstein. Die Kirche hat noch ein Bleidach und besteht zu einem großen Teil aus rheinischem Tuff. Ferner befinden sich zahlreiche sehenswerte Bauernhäuser und Katen in der Gemeinde, namentlich im noch recht geschlossen erhaltenen Kirchdorf.

Verkehr

Ballum liegt recht abgelegen, doch ist die teilweise auf dem Deich verlaufende Hauptstraße eine wichtige lokale Nord-Süd-Verbindung vom Damm nach Rømø in Richtung Højer und Tønder.

Einzelnachweise

  1. a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> KM1: Befolkningen 1. januar, 1. april, 1. juli og 1. oktober efter sogn og folkekirkemedlemsskab (dänisch)
  2. Danmarks Statistik – Areal fordelt efter område og tid
  3. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)

Weblinks

 Commons: Ballum kirke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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