Cadmiumtellurid

Cadmiumtellurid
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Cadmiumtellurid
__ Cd2+     __ Te2−
Allgemeines
Name Cadmiumtellurid
Andere Namen

Irtran-6

Verhältnisformel CdTe
CAS-Nummer 1306-25-8
Kurzbeschreibung

geruchloser schwarzer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 240,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,20 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1041 °C[1]

Siedepunkt

1121 °C[2]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-312-332-410
EUH: keine EUH-Sätze
P: 261-​280-​302+352-​304+340-​322-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [4]
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 20/21/22-50-53
S: (2)-60-61
MAK

0,1 mg·m−3 (bezogen auf Te)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

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Cadmiumtellurid (CdTe) ist eine kristallene Verbindung aus der Gruppe der Telluride, die aus Cadmium und Tellur mit einer (kubischen) Zinkblende-Kristallstruktur (Raumgruppe F43m) gebildet wird. In seiner kristallinen Form ist es ein direkter II-VI-Bandlücken-Halbleiter. CdTe ist auch ein gutes Solarzellenmaterial. Es wird normalerweise als Schichtstruktur mit Cadmiumsulfid verwendet, um einen pn-Übergang, z. B. für eine Solarzelle oder Fotodiode zu bilden.

Inhaltsverzeichnis

Verwendung

CdTe ist ein Absorbermaterial für Solarzellen. Es ist preiswerter als Silicium, besonders als Dünnschichtsolarzelle, aber nicht so leistungsfähig. CdTe als Mischkristall mit Quecksilbertellurid HgTe bildet ein vielseitiges Infrarotdetektormaterial (Hg,Cd)Te. CdTe als Mischkristall mit Zinktellurid ZnTe bildet ein ausgezeichnetes Röntgen- und Gammastrahlungsdetektormaterial (Cd,Zn)Te.

CdTe wird als Material für optische Fenster und Linsen im Infrarotbereich verwendet, wobei es aber nur einen kleinen Anwendungsbereich hat. Sein Einsatz wird durch seine gesundheitsschädliche Einstufung begrenzt, so dass nur wenige Optikhersteller mit CdTe arbeiten. Eine frühe Form von CdTe für den IR-Gebrauch wurde unter dem Handelsnamen Irtran-6 vermarktet, aber dieser ist überholt.

CdTe wird auch als elektrooptischer Modulator verwendet. Es hat den höchsten elektrooptischen Koeffizienten des linear-elektrooptischen Effektes unter allen II-VI-zusammengesetzten Kristallen \left( r_{41}=r_{52}=r_{63}=6,8 \cdot 10^{-12} \mathrm{ \frac{m}{V}} \right).

Eigenschaften

hochreines Cadmiumtellurid CdTe für Halbleiteranwendungen

Physikalische Eigenschaften

Thermische Eigenschaften

Elektronische Eigenschaften

Optische Eigenschaften

CdTe ist im Infrarotbereich (von nahe an seiner Bandabstandsenergie (= 795 nm) bis zu Wellenlängen größer als 20 µm) transparent. Die Brechzahl ist 2,649 bei 10 µm.

Chemische Eigenschaften

CdTe ist sehr wenig löslich in Wasser. Es wird durch viele Säuren einschließlich Salz- und Bromwasserstoffsäure zersetzt und bildet (giftiges) Tellurwasserstoff-gas.

Sicherheitshinweise

Cadmiumtellurid ist gesundheitsschädlich. Die größte Gefahr besteht – mit bis zu 90 % Resorptionsrate – bei der Aufnahme von Feinstaub über die Atemwege; die Aufnahmerate über den Magen-Darm-Trakt liegt dagegen bei nur etwa 5 %.[4]

Verwandte Verbindungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Datenblatt Cadmiumtellurid bei AlfaAesar, abgerufen am 15. Dezember 2010 (JavaScript erforderlich).
  2. Sicherheitsdatenblatt (testbourne)
  3. a b Eintrag zu CAS-Nr. 1306-25-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. März 2011 (JavaScript erforderlich).
  4. a b Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Cadmiumverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)

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