- Cadmiumsulfid
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Kristallstruktur Kristallstrukturen von Hawleyit und Greenockit Allgemeines Name Cadmiumsulfid Andere Namen - Cadmiummonosulfid
- Cadmiumgelb
- Hawleyit, Greenockit
Verhältnisformel CdS CAS-Nummer 1306-23-6 PubChem 14783 Kurzbeschreibung zitronengelbe, hexagonale (α-Form) oder scharlachrote, kubische (β-Form) Kristalle, gelbbraun als amorphes Pulver[1]
Eigenschaften Molare Masse 144,48 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte Schmelzpunkt Sublimationspunkt 980 °C[2]
Löslichkeit unlöslich in Wasser (1,3 mg·l−1 bei 18 °C)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 350-341-361fd-372-302-413 EUH: keine EUH-Sätze P: 201-281-308+313 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Giftig Umwelt-
gefährlich(T) (N) R- und S-Sätze R: 45-22-48/23/25-62-63-68-53 S: 53-45-61 MAK aufgehoben, da cancerogen [2]
LD50 7080 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Cadmiumsulfid ist eine chemische Verbindung aus Cadmium und Schwefel. Es gehört zur Gruppe der II-VI-Verbindungshalbleiter.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Cadmiumsulfid kommt in Form der Minerale Hawleyit und Greenockit in der Natur vor.
Eigenschaften
Cadmiumsulfid ist ein Feststoff und kann als gelbe bis orangefarbene Kristalle (Wurtzit-Struktur), als gelbbraunes Pulver (amorphes Cadmiumsulfid) oder als scharlachrote kubische Kristalle (beta-Cadmiumsulfid) vorliegen. Es ist brennbar, beim Erhitzen an der Luft erfolgt Zersetzung unter Bildung toxischer Schwefeldioxid-Dämpfe. Mit Säuren reagiert Cadmiumsulfid unter Bildung von toxischem Schwefelwasserstoff (H2S).
Toxikologie
Es besteht ein erhöhtes Risiko der Lungenschädigung bei wiederholter oder längerer Arbeit mit diesem Stoff. Weiterhin sind Effekte auf Nieren und Knochenmark möglich. Cadmiumsulfid stellt für den Menschen ein erhöhtes Krebsrisiko dar. Es ist von der EU als krebserzeugend in der Kategorie 1 eingestuft (R45) und als keimzellmutagen Kategorie 3A eingestuft. Schweiß- oder Lötarbeiten an mit Cadmiumsulfid behandelten Materialien setzen das sehr giftige Cadmiumoxid frei, das akute Lungenschäden hervorruft.
Verwendung
Cadmiumsulfid wird als gelbes Pigment (Cadmiumgelb) verwendet. Friedrich Stromeyer entdeckte es 1818 im Laboratorium und es wurde ab 1825 in Deutschland als Pigment produziert. Es entsteht aus einer Fällung von Cadmiumsalzen und Schwefelwasserstoff oder Sulfiden. Durch diese Reaktion wird die spätere Farbe beeinflusst. Es ist eines der häufigsten Gelbpigmente in Malerfarben und zeichnet sich durch sein hohes Deckvermögen und seine gute Lichtbeständigkeit aus.
Es ist außerdem photoleitend und wird deswegen auch in Belichtungsmessern eingesetzt. Zusätzlich dient es als Leuchtstoff in Fernsehröhren.
Einzelnachweise
- ↑ Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Cadmiumsulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Mai 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 1306-23-6 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Cadmiumsulfid bei AlfaAesar, abgerufen am 19. Mai 2007 (JavaScript erforderlich).
Weblinks
Wiktionary: Cadmiumsulfid – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Kremer-Pigmente: Cadmium-Farben, abgerufen am 20. März 2010.
Kategorien:- Krebserzeugender Stoff
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