Bernd Schönemann

Bernd Schönemann

Bernd Schönemann (* 1954) ist ein deutscher Historiker und Geschichtsdidaktiker.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Bernd Schönemann studierte Geschichte und Germanistik an der Georg-August-Universität Göttingen. 1978 absolvierte er die Prüfung für das Lehramt an Gymnasien. Zwischen 1980 und 1981 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig mit dem Projekt „Geschichtsunterricht zwischen Wissenschaft und politischen Legitimationsbedürfnissen“ tätig. Von 1982 bis 1983 war er Studienreferendar in Schleswig-Holstein. 1983 schloss Schönemann seine Dissertation zum Thema Das braunschweigische Gymnasium in Staat und Gesellschaft ab und legte die zweite Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien ab.

1984 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Georg-Eckert-Institut tätig. Zugleich war er bis 1990 Hochschulassistent und bis 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Didaktik der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zum Wintersemester 1992/93 wurde er als Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig tätig. Dort erhielt er 1993 einen Ruf als Universitätsprofessor für Fachdidaktik Geschichte am Historischen Seminar. Von 2000 bis 2004 lehrte er als Professor für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte am Historischen Institut der Universität Dortmund. Seit 2004 ist Schönemann Professor für Didaktik der Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichtskultur an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Funktionen und Gremien (in Auswahl)

Leitungsfunktionen

Schönemann war 1997/1998 Geschäftsführender Direktor des Historischen Seminars der Universität Leipzig. Zwischen 1999 und 2007 war er Vorsitzender der Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD). Sowohl 2001/2002 als auch 2003/2004 war er an der Universität Dortmund als Geschäftsführender Direktor des Historischen Instituts tätig. 2004/2005 war er stellvertretender Sprecher der Gutachtergruppe Geschichte der Evaluationsagentur Baden-Württemberg, die sich mit der Evaluation des Faches in Lehre und Studium an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg beschäftigt. 2005/2006 und 2007/2008 war Schönemann als Geschäftsführender Direktor des Instituts für Didaktik der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster tätig. In der Periode 2008/2009 ist er Vorsitzender der Fachkommission Geschichte der Unabhängigen Kommission zur Qualitätssicherung von zentralen Prüfungen (NRW).

Gremien und Organisationen

Seit 1988 ist Schönemann Mitarbeiter in der Deutsch-polnischen Schulbuchkommission. 1989 war er Mitglied der Zentraljury des Schülerwettbewerbs Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten. Zwischen 1998 und 2006 betätigte er sich als Mitglied des Wissenschaftlichen Ausschusses des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig. Als Schatzmeister war er zwischen 1995 und 1999 im Vorstand der Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD) tätig. Darüber hinaus war Schönemann von 2002 bis 2008 Mitglied des Ausschusses des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD).

Schriften

Monografien
  • Das braunschweigische Gymnasium in Staat und Gesellschaft. Ein Beitrag zur Schulgeschichte des 19. Jahrhunderts (Studien und Dokumentationen zur deutschen Bildungsgeschichte. Bd. 23), Köln, Wien, Böhlau-Verlag 1983, ISBN 3-4120-0183-X
  • mit Karl-Ernst Jeismann: Geschichte amtlich. Lehrpläne und Richtlinien der Bundesländer. Analyse, Vergleich, Kritik (Studien zur internationalen Schulbuchforschung. Bd. 65), Frankfurt, Diesterweg Verlag, 1989, ISBN 3-8830-4265-X
  • mit Michael G. Müller: Die "Polen-Debatte" in der Frankfurter Paulskirche. Darstellung, Lernziele, Materialien (Studien zur internationalen Schulbuchforschung. Bd. 82), Frankfurt, Diesterweg Verlag, 1995, ISBN 3-8830-4122-X
  • Zur Rezeption des Dreißigjährigen Krieges in Literatur und Schule vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus (Eichstätter Hochschulreden. Bd. 104), Wolnzach, Universitätsverlag, 2000, ISBN 3-9807053-6-6
  • mit Holger Thünemann / Meik Zülsdorf-Kersting: Was können Abiturienten? Zugleich ein Beitrag zur Debatte über Kompetenzen und Standards im Fach Geschichte. Berlin/Münster, Lit, 2010, ISBN 978-3-643-10833-3
  • mit Holger Thünemann: Schulbucharbeit. Das Geschichtslehrbuch in der Unterrichtspraxis. Schwalbach/Ts., Wochenschau, 2010, ISBN 978-3-89974-592-4
Herausgeberschaften
  • mit Uwe Uffelmann/ Hartmut Voit: Geschichtsbewußtsein und Methoden historischen Lernens (Schriften zur Geschichtsdidaktik. Bd. 8), Weinheim, Beltz, 1998, ISBN 3-8927-1836-9
  • mit Bernd Mütter / Uwe Uffelmann: Geschichtskultur. Theorie - Empirie - Pragmatik (Schriften zur Geschichtsdidaktik. Bd. 11), Weinheim, Deutscher Studien Verlag, 2000, ISBN 3-8927-1918-7
  • mit Marko Demantowsky: Neue geschichtsdidaktische Positionen (Dortmunder Arbeiten zur Schulgeschichte und zur historischen Didaktik. Bd. 32), Bochum, Projekt Verlag, 2002, ISBN 978-3-89733-080-1
  • mit Saskia Handro: Methoden geschichtsdidaktischer Forschung (Zeitgeschichte - Zeitverständnis. Bd. 10), Münster, Lit, 2002, ISBN 3-8258-6133-3
  • mit Marko Demantowsky: Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik. Schnittmengen - Problemhorizonte - Lernpotentiale, Projekt Verlag, 2004, ISBN 3-89733-107-1
  • mit Ulrich Mayer / Hans-Jürgen Pandel / Gerhard Schneider: Wörterbuch Geschichtsdidaktik, Schwalbach/Ts., Wochenschau-Verlag, 2006, ISBN 3-8997-4257-5

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schönemann — ist ein Familienname: Anne Sarah Schönemann (* 1979), deutsche Schauspielerin Bernd Schönemann (* 1954), deutscher Historiker und Geschichtsdidaktiker Friedrich Schönemann (Theaterdirektor) (1704–1782), deutscher Theaterdirektor Friedrich… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernd Göbel — (* 15. Oktober 1942 in Freiberg, Sachsen) ist ein deutscher Bildhauer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Kunst im öffentlichen Raum 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichtskultur — Der Begriff Geschichtskultur hat sich im deutschen Sprachraum seit den späten 1980er Jahren als Sammelbegriff für vielfältige Erscheinungsformen von Geschichte und dem Umgang mit derselben im gesellschaftlichen Leben etabliert. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichtsbewusstsein — kann verstanden werden als 1. Bewusstsein von der Geschichtlichkeit jeder menschlichen Existenz, menschlicher Kulturen und Institutionen und menschlicher Erkenntnis. Das Bewusstsein von Geschichtlichkeit ermöglicht die Erkenntnis (vgl.… …   Deutsch Wikipedia

  • Konferenz für Geschichtsdidaktik — e.V. (KGD) Zweck: Förderung der wissenschaftlichen Entwicklung der Didaktik der Geschichte Vorsitz: Michael Sauer Gründungsdatum: 1973 (1995 als e.V.) Mitgliederzahl: 283 Sitz: Göttingen …   Deutsch Wikipedia

  • Samtgemeinde Eilsen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Zeitschrift für Geschichtsdidaktik — Die Zeitschrift für Geschichtsdidaktik (kurz ZfGD) beschäftigt sich als Fachzeitschrift mit geschichtsdidaktischen Themen aus schulischem Unterricht und außerschulischer Öffentlichkeit. Sie versteht sich als Forum für alle, die… …   Deutsch Wikipedia

  • 1er Reich — Saint Empire romain germanique Saint Empire romain germanique Sacrum Romanum Imperium (la) Heiliges Römisches Reich deutscher Nation …   Wikipédia en Français

  • Empire Romain Germanique — Saint Empire romain germanique Saint Empire romain germanique Sacrum Romanum Imperium (la) Heiliges Römisches Reich deutscher Nation …   Wikipédia en Français

  • Empire germanique — Saint Empire romain germanique Saint Empire romain germanique Sacrum Romanum Imperium (la) Heiliges Römisches Reich deutscher Nation …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”