Bernhard Barta

Bernhard Barta
Bernhard Barta

Bernhard Barta (* 2. Januar 1974 in Linz) ist ein österreichischer Autor und Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bernhard Barta studierte Kunstgeschichte und Kunstpädagogik und promovierte an der Universität Salzburg. Seine journalistische Karriere begann er 1999 als Kunstkritiker bei den Oberösterreichischen Nachrichten. Bis 2003 verdiente er sein Geld in der Werbung und leitete mehrere Jahre lang das Marketing am Kunst Haus Wien und am Lentos Kunstmuseum Linz. Barta lehrte an der Akademie für Mediendesign und Werbung und konzipierte als Kurator Kunstausstellungen, ehe er sich entschloss Bücher zu schreiben.[1] Seine historischen Reiseführer, Biographien und Erzählungen aus Adel und Gesellschaft wurden teils in mehrere Sprachen übersetzt. Barta ist Mitglied des Pressclubs Concordia und lebt in Wien und im Salzkammergut.

Werke

  • »Das Malschiff« (2007) beschreibt anhand bisher unbekannter Dokumente eindringlich »die prekäre Situation österreichischer Künstler am Vorabend des Dritten Reichs« (ORF, Zeit im Bild). Der Künstlerkreis »Malschiff« traf sich im Wien der 1920er und 1930er Jahre und am Wolfgangsee. »Die Inflation hat eingesetzt, Millionäre schießen aus dem Boden und Banken brechen zusammen, niemand hat mehr Vermögen, viele haben keine Arbeit, trotzdem tanzt man in Wien, man tanzt des Nachts umso wilder, je weniger man sicher sein kann, am nächsten Morgen noch sein Mittagsmahl bezahlen zu können«. So schildert die Schriftstellerin Hilde Spiel die hellen und die finsteren Zeiten ihrer Freunde, der Künstler. Dem Kreis gehörten so prominente Wiener Maler wie Josef Dobrowsky, Ferdinand Kitt und Franz von Zülow oder der Architekt Josef Hoffmann an. Auf Sommerfrische am Wolfgangsee mischten sich die Bohèmes, es stießen der Komponist Erich Zeisl und der Schriftsteller Ernst Toller hinzu. Illegale Nationalsozialisten und Juden saßen so bis zum Anschluss an Hitlerdeutschland im Frühjahr 1938 in einem Boot, waren einander im »Malschiff« durch Freundschaft verbunden und stritten hier doch leidenschaftlich über die Zukunft Österreichs.
  • »Künstler & Kaiser« (2008) handelt von Österreichs Großen der Kaiserzeit: von Monarchen und Malern, berühmten Komponisten, Dichtern und Schauspielern auf Sommerfrische. Worüber sich Franz Joseph in Bad Ischl so sehr freute und wie Franz Lehár »sein Ischl« zur Welthauptstadt der Operette machte. Was Ernst August von Hannover an den Traunsee zog, was Thomas Bernhard über sein Gmundner Stamm-Café zu schreiben wusste und warum Gustav Mahler am liebsten in Steinbach »auf’s Häusl« ging. Die Mozarts in St. Gilgen, Adalbert Stifters »Nachsommer« am Hallstätter See und andere Kapitel erschließen charmant die historische Kulturlandschaft Salzkammergut. Das Vorwort zu diesem Buch schrieb der Landeshauptmann von Oberösterreich Josef Pühringer.[2]
  • In »Linz - Panorama der Kulturhauptstadt« erzählt Barta Geschichte und Geschichten rund um Europas Kulturhauptstadt 2009: Vom sagenumwobenen Pöstlingberg und von Renaissancezeiten, als Linz Kaiserstadt war. Von Anton Bruckner und berühmten Bewohnern historischer Bauten, von der Linzertorte, der ältesten der Welt, und der jüngsten Erfolgsstory des Industriestandorts mit Weltgeltung. Mit Panoramabildern von Fotograf Manfred Horvath.
  • Im Sommer 2010 erregte Bernhard Barta auch mit seinem Buch »Da kann man gut lustig sein« Aufsehen, als er in einem Kapitel die österreichischen Wurzeln des ägyptischen Prinzen Youssouf Kemal Pascha, einem Ur-Ur-Enkel Mohammed Alis des Großen, entdeckte. Der ORF berichtete in mehreren TV-Sendungen ausführlich über »Da kann man gut lustig sein«.[3]Prinz Youssouf, einst Thronprätendent in Kairo, Milliardär und Liebling des Jetsets verlor in der Ägyptischen Revolution 1952 seine Paläste und Baumwollfelder. Bis zum Tod 1967 lebte der Neffe des Khediven und Suezkanal-Erbauers Ismael Pascha des Prächtigen verarmt und zurückgezogen auf seinem letzten ihm verbliebenen Besitz, einem Landhaus am Wolfgangsee. In weiteren Kapiteln zur Sommerfrische schildert Barta, wie sich Schicksale großer Monarchen und begnadeter Künstler im Salzkammergut erfüllten. So fanden Kaiser Franz Joseph I. und Gustav Klimt in ihren Sommerfrischen privates Glück. Bad Ischl, Bad Aussee oder der Wolfgangsee wurden aber auch zu Schauplätzen von Operetten wie »Im Weissen Rössl« und zur Bühne für die Großen des Films. So flogen Oscarpreisträger Emil Jannings, Marlene Dietrich oder Alfred Hitchcock in der Zwischenkriegszeit aus Hollywood am Wolfgangsee ein. Weitere Kapitel: Der Kronprinz Ernst August von Hannover in Gmunden, Frau Doktor und Kokoschka, Franz Antel und der Wolfgangseefilm.[4]

Buchausgaben

  • Linz. MERIAN live!. Travel House Media München 2011. ISBN 978-3-8342-1033-3
  • Da kann man gut lustig sein. Neue Geschichten von Künstlern und Kaisern. Amalthea Verlag Wien 2010. ISBN 978-3-85002-717-5[5]
  • Linz. Panorama der Kulturhauptstadt. Christian Brandstätter Verlag Wien 2009. ISBN 978-3-85033-281-1
  • Künstler & Kaiser im Salzkammergut. Anekdotisches zur Sommerfrische. Mit Beiträgen von Lothar Schultes und Erzherzog Johann. Christian Brandstätter Verlag Wien 2008. ISBN 978-3-85033-165-4
  • Das Malschiff. Österreichische Künstlerkreise der Zwischenkriegszeit, Edition Schütz Wien 2007. ISBN 978-3-9501052-3-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.cbv.at/Buch.aspx?buch_id=109236
  2. http://musenblaetter.de/artikel.php?aid=5082
  3. http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/art71,453333
  4. *http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,432435
  5. http://www.amalthea.at/index.php?id=10&showBookNr=8231

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