Carl Friedrich Fintelmann

Carl Friedrich Fintelmann

Carl Friedrich Simon Fintelmann (* 6. Januar 1738 in Senzke; † 23. November 1811 auf der Pfaueninsel bei Potsdam) war ein preußischer Hofgärtner im Küchengarten von Charlottenburg. Er gilt als Stammvater der Hofgärtner-Dynastie Fintelmann.

Leben und Wirken

Carl Friedrich Fintelmann, gezeichnet von seinem Sohn Ferdinand Fintelmann

Carl Friedrich Fintelmann war der Sohn des Gärtners der Familie von Bredow in Senzke Joachim Heinrich Fintelmann und der Anna Catharina, geborene Hoffmann. Wie sein Vater erlernte er den Gärtnerberuf und absolvierte nach dessen Tod von 1753 bis 1756 eine Gärtnerlehre beim Hofgärtner Joachim Arndt Saltzmann, der in Charlottenburg den Lustgarten und Küchengarten betreute. In seinem Gesellenbrief wurde ihm von Salzmann bescheinigt, dass er die Hochlöbliche GärtnerKunst gelernet, und also seine LehrJahre Ehrlich Außgestanden, sich auch darinnen Treu, Fleisig und Gehorsam, wie es einem Kunstlibenden LehrJungen gebühret Verhalten, also das ich mit ihm wohl zufrieden gewesen, so habe ich als sein LehrHerr Ihn solcher seiner wohl ausgestandenen LehrZeit halber, de 11ten Nobr. 1756 Hier mit Frey Ledig und Loß gesprochen.[1]

Carl Friedrich Fintelmann blieb in Charlottenburg und wurde 1761 Adjunkt seines inzwischen 70-jährigen Lehrherrn. Damit hatte er Anspruch auf die Nachfolge im Amt und wie es in der Regel üblich war, die Hälfte von dessen Salär.[2] Am 23. August 1764 heiratete Fintelmann die Tochter Anna Dorothea Salzmann. Aus der Ehe gingen sechs Söhne und eine Tochter hervor. Zu ihnen gehörten der 1766 geborene spätere Handelsgärtner Friedrich Wilhelm Julius, 1767 der Berliner Kaufmann Carl Christian, 1774 der Hofgärtner auf der Pfaueninsel und Charlottenburg Joachim Anton Ferdinand und 1775 der Oberförster im Tiergarten Karl Friedrich Simon.

Nach dem Tod Salzmanns 1771 ließ Friedrich II. das Charlottenburger Revier teilen. Christoph Neumann, der schon vor 1760 die Orangerie leitete, bekam zusätzlich das Lustgartenrevier übertragen und Fintelmann wurde als Hofgärtner in das Küchengartenrevier berufen. 1800 bat er, seinen Sohn Ferdinand als Adjunkt einstellen zu dürfen, der vier Jahre später die Hofgärtnerstelle auf der Pfaueninsel übernahm. Nach der französischen Besatzung in den Jahren 1806 bis 1809, die schwere Eingriffe in der Parkanlage zur Folge hatte, wurde das Gelände des Küchengartens 1810 verkauft. Der 72-jährige Fintelmann zog daraufhin zu seinem Sohn auf die Pfaueninsel, wo er 1811 starb. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof in Stolpe.[3]

Literatur

  • Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Preußisch Grün. Hofgärtner in Brandenburg-Preußen. Henschel Verlag, Potsdam 2004, ISBN 3-89487-489-9

Einzelnachweise

  1. Gesellenbrief (unvollendet) für Carl Friedrich Fintelmann in: SPSG: Preußisch Grün, S. 234. Das Original wird im Hofgärtnermuseum Schloss Glienicke, Berlin aufbewahrt.
  2. In Preußisch Grün, S. 130 f, gibt Clemens Alexander Wimmer das Gehalt von Joachim Arndt Salzmann mit 570 Talern im Jahr 1734 an. Am preußischen Hof ist eine Erhöhung der Hofgärtnergehälter bis 1787 vermutlich nicht erfolgt.
  3. Der Hinweis auf die Grabstätte ist der Webseite der Familienstiftung Sello entnommen

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