Curt Robert von Welck

Curt Robert von Welck

Curt Robert Freiherr von Welck (* 31. Januar 1798; † 14. Juni 1866) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker.

Leben und Wirken

Das ehemalige Schloss und heutige Rathaus von Riesa

Der Sohn des Kreisamtmanns Karl Wolfgang Maximilian Freiherr von Welck in Meißen und dessen zweiter Ehefrau Wilhelmine Friederike Henriette geb. Gräfin von Seydewitz a.d.H. Pülswerda erhielt seine erste Schulbildung durch einen Hauslehrer. Ab dem 16. Mai 1816 studierte er an der Universität Leipzig und schloss dort schon zahlreiche freundschaftliche Kontakte zu adeligen Mitstudenten. Sein Studium schloss er am 19. Mai 1820 mit dem Examen ab.[1]

1824, 1830 und 1831 nahm er als Vertreter der Allgemeinen Ritterstände des Erzgebirgischen Kreises an den sächsischen Ständeversammlungen teil. Dabei ist er als Rittergutsbesitzer auf Oberrabenstein genannt[2], das eigentlich seinem Halbbruder Georg Ludwig Freiherr von Welck gehörte. Am 31. Dezember 1824 heiratete er Emma Luise geb. Beust.[3] Im gleichen Jahr kaufte er gemeinsam mit seinem Bruder Georg, der ihm jedoch bereits 1826 seinen Anteil abtrat, für 220000 Thaler das Rittergut Riesa, zu dem damals noch die Stadt als Herrschaftsgebiet gehörte. Von 1825 mit 1835 war Welck Amtmann von Rochlitz und saß in dieser Zeit auf dem benachbarten Gut Neutaubenheim. Anschließend war er von 1835 bis 1838 Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Rochlitz. Er zog sich nach Riesa zurück, wo er wiederum die Funktion des Amtshauptmanns übernahm, und trat zugleich das Amt des stellvertretenden Präsidenten der Stände des Meißnischen Kreises an. Später hatte er den Vorsitz dieses Gremiums inne. Auf dem ersten konstitutionellen Sächsischen Landtag des Jahres 1833/34 war er stellvertretender Abgeordneter der Rittergutsbesitzer der Meißner Kreises in der II. Landtagskammer.[4] Als Rittergutsbesitzer durch königliche Ernennung gehörte er von 1836 bis 1864 der I. Kammer an.[5] Er war zudem Kapitular des evangelischen Kollegiatstiftes Wurzen.[6]

In Oberlößnitz ließ er sich 1861 inmitten der ihm gehörenden Gutsanlage durch den Baumeister „Ziller jun.“ (Moritz Ziller) ein gotisierendes, schlossartiges Herrenhaus mit Eckturm errichten. 1863 folgte nahe dem Herrenhaus ein ebenfalls von Ziller errichtetes neogotisches Remisengebäude (Nr. 34).

Schriften

  • Ordinarius senior et reliqui assessores facultatis iuridicae Lipsiensis examen quod vir ... Curtius Robertus Liber Baro de Welck ... gloriose superavit testantur: praemittitur quaestio LXXIV. 1820

Einzelnachweise

  1. Josef Matzerath: Adelsprobe an der Moderne. Franz Steiner, 2006, S. 202ff ISBN 978-3-515-08596-0
  2. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Die Mitglieder der (kur-)sächsischen Landstände (1863–1831). Dresden, 2009, S. 156f
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, S. 44
  4. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Dresden 2001, S. 134
  5. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Dresden 2001, S. 53
  6. Album der Sächsischen Rittergüter, Meißnischer Kreis (Digitalisat)

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