Eugen Westendorp

Eugen Westendorp

Eugen Westendorp (* 11. März 1839 in Düsseldorf; † unbekannt) war ein Photograph in Aachen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Eugen Westendorp war der Sohn von Heinrich Westendorp und Catharina Berwitt. Er heiratete Donnerstag, den 4. Februar 1869 in Aachen Johanna Gertrud Preim (* 1850), Schwester von Jean Preim, Gründer eines der ersten Fotofachgeschäfte Deutschlands. Ihre Kinder waren Carl Eugen Westendorp (* 31. Januar 1872 in Aachen) [1] und Helene (1874–1959). Sie war verheiratet mit Ferdinand Kinon. [2] 1876 hatte Eugen Westendorp sein Atelier der Photographie auf dem Damengraben 19 in Aachen. Seine Revers-Aufdrucke schmückt ein Wappen. Vermutlich handelt es sich bei seinem Wappen um ein bürgerliches Familienwappen bestehend aus Schild, einem Storch als Schildfigur, Bügelhelm mit Helmdecke. Es ist die Form eines einfachen Wappens ohne Prunkzier. Den Schild krönt ein Bügelhelm en Face mit blattförmig ausgeschnittener Helmdecke und der Wiederholung des Storch-Emblems als Helmzier. Jedoch ist die Figur von der Seite dargestellt. In dem Fall spricht man von schlechter Heraldik. Bei guter Heraldik sind Helm und Helmzier gleich ausgerichtet. [3] Der gesamte Revers-Hintergrund trägt ein feines Wasserzeichen. Der Photograph Eugen Westendorp trat erstmals 1869/70 im Aachener Adressbuch in Erscheinung. Seine Adresse lautete „Damengraben 19.“ In den Jahren 1879 und 1887 wurde Eugen Westendorp mit den Medaillen der Gewerbeausstellung zu Aachen ausgezeichnet. 1879 ergänzte er seine Revers mit seinen Medaillen und dem Anfangstext des Aachen Liedes „Urbs Aquensis, urbs regalis.“ Er verlegte sein Atelier vom Damengraben 19 um 1875 in die Hochstraße 8 um 1885. [4]

Die Tätigkeit des Ateliers Westendorp reichte bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Sein Sohn Carl Eugen Westendorp übernahm das Atelier des Vaters Eugen Westendorp. 1912 war Carl Westendorp als Photograph in der Hochstraße 8 tätig und Eugen Westendorp wohnte in der Wallstraße 72. [5] C. Westendorp signierte seine Werke mit Bleistift. Die Signatur unterstreicht ihren künstlerischen Wert. Das Signieren von Photographien war noch nach dem Zweiten Weltkrieg üblich. Zum Teil wurden seine Photographien als Postkarten konzipiert. Es handelt sich bei den überlieferten Werken um Porträtbüsten mit einem weich gezeichneten Soft Effekt. Ein relativ scharfes Kernbild löst sich in einen weichen Randbereich auf.

Werke

Eugen Westendorp:

Carl Westendorp:

  • Dr.Fredinand Josef Laaf, Maria Laaf, geb. Lambertz und ihre Töchter Marita Laaf, Paula und Katharina Laaf, fünf Photographien. Privatbesitz RMS.

Literatur

  • Rosa-Marita Schrouff: „Das Porträt von Henry Lambertz.“

Einzelnachweis

  1. familiysearch.org
  2. Ferdinand Kinon (1867 Stolberg-1919 Aachen; Sohn von Nikolaus Kinon (geb. Malmedy; Glasveredelungsfirma 1871 gegr.) Die Firma Kinon wurde 1913 „die erste deutsche Fabrik für Sicherheitsglas … 1952 wurde die Glas- und Spiegelmanufaktur Kinon den ‚Vereinigten Glawerken (VEGLA) angeschlossen.“ Ingeborg Schild, Elisabeth Janssen: „Der Aachener Ostfriedhof.“ Mayer, Aachen, 1991, S.568.
  3. Carl Alexander von Volborth: „Heraldik aus aller Welt in Farben.“ Universitas, Berlin. 1972 bearb. v. Dr. Ottfried Neubecker. S.41.
  4. Die Hochstraße wurde 1829 angelegt und ab 1843 Hochstraße genannt. (Frdl.Ausk. der Damen v. Stadt Archiv Aachen.) Sie war exakt das Straßenstück der heutigen Theaterstraße in Höhe der zweiten Stadtmauer von der Schützenstraße bis zur Normaluhr. Ab 1917 wurde dieser Teil als Hindenburgstraße und nach 1945 als Theaterstraße bezeichnet. Die Theaterstraße gilt als Ver-bindungsweg zwischen Aachen und Burtscheid. Auf dem Theaterplatz und der Theaterstraße kulminierten zu jener Zeit die Photoateliers von Westendorp, Carl Billotte, August Classens, Adolph Erkelenz und August Kampf. Eine Abb. der Hochstraße aus dem Jahr 1905 findet sich in Helmut A. Crous: „Aachen so wie es war.“ Düsseldorf, Droste, 1971. S.27, Abb. 44. „Die Hochstraße, die heutige Theaterstraße von der Normaluhr aus gesehen.“ S.37. in: „Aachen in alten Ansichtskarten“ hrsg. v. Werner Dümmler. Flechsig, Frkfrt. a. M., 1977. s.a. Rappard Plan 1865.
  5. Aachener Adressbuch.1912.

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