Carl Napp

Carl Napp
Carl Napp bei einem Auftritt im Olympia-Theater Dortmund im Februar 1942

Carl Napp (* 20. August 1890 in Düsseldorf; † 21. März 1957 in Berlin-Charlottenburg), eigentlich Carl Nohé, bisweilen auch Karl Napp, war ein deutscher Humorist, Kabarettist, Revueregisseur und -darsteller sowie Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Carl Nohé arbeitete seit seinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr als Theaterschauspieler, während des Ersten Weltkrieges als Frontschauspieler, im Etappenbereich und in Gefangenenlagern. Ziel und Inhalt der Aufführungen, an denen Nohé oder Napp, wie er sich jetzt nannte (wahrscheinlich, weil sein richtiger Name zu französisch klang), teilhatte, war vor allem die Unterhaltung. Napp organisierte u.a. bunte Abende mit komischen Einlagen. Mitte der 1920er-Jahre arbeitete Karl Napp dann als Schauspieler an verschiedenen Bühnen Berlins, aber erst 1931 hatte er mit seinen Solo-Programmen, darunter der Wagner-Revue „Nie sollst du mich befragen“ in der Hauptstadt Erfolg.

Zur Zeit des Dritten Reichs wurde Napp dann einem größeren Publikum bekannt, war Darsteller in eigenen Revuen. Besonders beim Publikum der Berliner Scala erfreuten sich seine Auftritte mit selbstverfassten und -vorgetragenen kabarettistischen Miniaturen großer Beliebtheit. Napps unverfänglicher Humor war insbesondere bei den Nationalsozialisten gefragt[1]. Wenn ich einen Abend bei Carl Napp gewesen bin und einmal so richtig gelacht habe, so dass ich mir die Seiten halten muss, - ja dann habe ich mich erholt. Davon lebe ich noch vierzehn Tage. Und das geht den anderen auch so,[2] äußerte sich beispielsweise Robert Ley über den Künstler.

Verbreitung fanden Napps humoristische Vorträge neben Auftritten vor Publikum auch über Schallplatten und das Radio. 1939 erschien im Hamman-Verlag/Detmold sein Buch „Die schönsten Rosinen aus dem Nappkuchen gebacken und serviert von Carl Napp“. In deutschen Spielfilmen der letzten Kriegsjahre sowie der Nachkriegszeit hatte Carl Napp eine Reihe von zumeist Kurzauftritten als Darsteller, oft in Zusammenarbeit mit Heinz Rühmann. Napp starb 1957 in Berlin.

Trivia

1976 gründete sich in Frankfurt am Main eine Theater- und Kabarettgruppe unter dem Namen "Karl Napp's Chaos Theater", aus dem 1982 das Vorläufige Frankfurter Fronttheater hervorging, (später Frankfurter Fronttheater).

Filmografie

  • 1944: Träumerei
  • 1945: Die Schenke zur ewigen Liebe
  • 1950: Die fidele Tankstelle
  • 1950: Hochzeit mit Erika
  • 1952: Einmal am Rhein
  • 1953: Keine Angst vor großen Tieren
  • 1956: Das Sonntagskind

Elektrische Aufnahmen

  • "Der Radfahrer", Odeon Bi 1127, Schellack-Schallplatte
  • "Nie sollst du mich befragen (Neues über Richard Wagner)", Odeon Bi 1128, Schellack-Schallplatte
  • "...und abends in die Scala" (auch mit Otto Stenzel, Tino Rossi, Ernst Weiland, Werner Kroll), Vinyl-DoLP
  • "Programm für Millionen / 1923 - 1949" (aus der Reihe: 50 Jahre Deutscher Rundfunk - Die wichtigsten und interessantesten Höhepunkte aus Rundfunksendungen der Vergangenheit), Vinyl-DoLP

Einzelbelege

  1. Wolfartsberger: Das "Mittelstück" im "Wiener Werkel", Magisterarbeit
  2. Kühn: Deutschlands Erwachen, Seite 101 (Originalzitat Ley)

Weblinks


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