HO-Gaststätte „Am Zwinger“

HO-Gaststätte „Am Zwinger“
Gaststätte „Am Zwinger“ 1967, im Hintergrund der barocke Zwinger
Luftbild vom Dresdner Zwinger. Am rechten Bildrand das Taschenbergpalais, direkt darunter das längliche Haus am Zwinger, es folgt der südliche Restteil des „Fresswürfel“.

Die HO-Gaststätte „Am Zwinger“ (im Volksmund „Fresswürfel“ genannt) befand sich auf der Wilsdruffer Straße 24 (früher Ernst-Thälmann-Straße 24), Ecke Postplatz, gegenüber dem Zwinger in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Gebäude wurde von 1965 bis 1967 nach Plänen der Architekten Gerhard Müller und Günther Gruner errichtet. Die Innengestaltung nahm Martin Gersdorf vor. Der dreigeschossige Baukörper bildete einst den nordwestlichen Abschluss der Wilsdruffer Straße in Dresden und ersetzte die für den Bau abgerissene Ruine der Sophienkirche. Der Gaststättenkomplex hatte Platz für 1416 Personen. In der Gaststätte befanden sich eine Grillbar, das Café „espresso“ mit Außenplätzen, der „rustikale Radeberger Bierkeller“, der „Selbstbedienungs-Gastronom mit Lochkartensystem nach schwedischem Vorbild“ und das elegantere Tanzcafé im ersten Obergeschoss.[1]

Die Gaststätte wurde in einer Mischbauweise bestehend aus einer Sandsteinverkleidung und einer vorgehängten Stahl-Aluminium-Glas-Fassade errichtet. Das zurückgesetzte Erdgeschoss war an den Pfeilern und Wandflächen mit Sandsteinplatten verkleidet. Die beiden Obergeschosse bestanden aus einer Stahl-Aluminium-Glas-Konstruktion und die Brüstungsflächen aus rotem Glas. Auf dem Flachdach wurde eine umlaufende Terrasse mit Pergola eingerichtet. Die Ausstattung derselben wurde um eine Achse zurückversetzt.[2] Auch die Zwischenbauten erhielten eine Sandsteinverkleidung. Helmut Gebhardt hatte dort auch ein Wandbild geschaffen.[3]

Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung war das Gebäude „das größte gastronomische Projekt der DDR“.[2] In späteren Jahren galt es als „größte[r] Schandfleck am Platz“.[2] Im Jahre 1998 wurde der Nordteil des Gebäudes abgerissen; dort befindet sich heute der Westflügel des „Hauses am Zwinger“. Im Jahr 2007 erfolgte auch der Abriss des restlichen Gebäudes, und an seiner Stelle wurde der Bürokomplex „Wilsdruffer Kubus“ erbaut,[1] welcher überwiegend vom Softwareunternehmen SAP genutzt wird.

Bilder

Literatur

  • Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979.
  • Günter Gruner: „Gaststätte Am Zwinger“, in: Deutsche Architektur Heft 4 Jahrgang 1968, S. 218-225.

Weblinks

 Commons: Gaststätte Am Zwinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Informationen zum Wilsdruffer Kubus
  2. a b c Vgl. baunetz.de (Link nicht mehr abrufbar)
  3. May et al., Nr. 16 (Gaststätte „Am Zwinger“, Ernst-Thälmann-Str. 24.)
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