Friedhof Bredeney

Friedhof Bredeney
Friedhofskapelle

Der städtische Friedhof Bredeney beherbergt geschichtsträchtige Ruhestätten im südlichen Essener Stadtteil Bredeney. Das 7,07 Hektar große Areal bietet heute Platz für knapp 8.900 Grabstätten. Überregional bekannt sind die Grabmale der Industriellenfamilie Krupp.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1909 wurde der Friedhof in der seit 1902 selbständigen Bürgermeisterei Bredeney eröffnet. Zuvor, seit 1875, bestand die sogenannte Gemeinde Zweihonnschaften aus den Ortschaften Bredeney und Schuir. 1915 wurde die Bürgermeisterei Bredeney dann ein Stadtteil von Essen. Die heutige Friedhofskapelle stammt aus dem Jahr 1952.

Am 23. April 2008 wurde durch Beschluss des Rates der Stadt Essen die Ruhestätte der Familie Rasche mit der deutschen Pilotin und Journalistin Thea Rasche zum Ehrengrab.

Familienfriedhof Krupp

Die Gräber der Familie Krupp, die sich heute in einem abgegrenzten Bereich auf dem Friedhof befinden, lagen nicht immer hier. Sie befanden sich zuvor ab 1910 auf dem ehemaligen Kruppschen Friedhof auf dem Friedhof am Kettwiger Tor, südlich des Essener Hauptbahnhofes. Dieser Friedhofsteil war meist verschlossen und dem städtischen Friedhof angegliedert. Wegen der Erweiterung des Bahnhofsvorplatzes musste der bisherige Friedhof vor dem Kettwiger Tor 1910 an die Hohenburgstraße weichen, von dem aus die 1860 verstorbene Therese Krupp geb. Wilhelmi, die Witwe des Firmengründers Friedrich Krupp, an die Freiheit umgebettet werden musste. Friedrich Krupp selbst wurde im Oktober 1826 auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof zwischen der I. und II. Weberstraße beigesetzt, der einer neuen Bauplanung weichen musste. Auf einem Teil des alten Friedhofs befindet sich der heutige Weberplatz. Friedrich Krupps Großvater, der Kaufmann Friedrich Jodocus Krupp (1706–1757) war in der damaligen, spätgotischen St.-Gertrudis-Kirche, der heutigen Essener Marktkirche bestattet.

1955 musste der Kruppsche Friedhof an der Freiheit städtischen Baumaßnahmen weichen. Neben den Essener Persönlichkeiten wie Zweigert, Huyssen und Grillo waren hier Alfred Krupp und seine Frau Bertha geb. Eichhoff, deren Sohn Friedrich Alfred Krupp und seine Frau Margarethe sowie die Ur-Enkel Alfreds, Claus und Arnold von Bohlen und Halbach beigesetzt worden.

Gustav Krupp von Bohlen und Halbach verstarb 1950 auf dem Kruppschen Besitztum im Salzburgischen Blühnbach, wobei er zunächst im Familiengrab von Bohlen in Süddeutschland beigesetzt wurde. Nach dem Tod seiner Frau Bertha 1957 wurde die Urne Gustavs auf den Friedhof Bredeney überführt.

Auf der 1955 von Aloys Kalenborn erschaffenen Grabanlage auf dem Friedhof Bredeney wurden die Gräber und Grabplatten aller Angehörigen der Familie Krupp, die zuvor im Essener Stadtzentrum lagen, zusammengeführt. Der Friedhof Bredeney trägt der Verbundenheit der Familie Krupp zum ländlichen Bredeney unweit der Villa Hügel Rechnung.

Grabmale auf dem Familienfriedhof:

Grabstätten der Patrizier- und Industriellenfamilie von Waldthausen

Familiengruft Waldthausen, denkmalgeschützt

Die meisten Ruhestätten der Familie von Waldthausen befanden sich, wie einige der Familie Krupp, auf dem alten Friedhof vor dem Kettwiger Tor südlich des Essener Hauptbahnhofs, der aus städtebaulichen Gründen 1955 aufgegeben werden musste. Der Großteil der Familiengräber der Waldthausens wurde auf den Friedhof Bredeney, in einer Reihe am südlichen Rand im Feld 22, verlegt, ein geringer Teil kam auf den Ostfriedhof an der Saarbrücker Straße.

Das große monumentale Mausoleum wurde aus Mainsandstein und Bronzeguss errichtet und auch 1955/1956 vom alten Friedhof am Kettwiger Tor hierher überführt.[1] Das ursprüngliche Baudatum des Grabmals wird unterschiedlich mit frühestens 1856 bis spätestens 1884 angegeben (siehe Weblink zum Auszug aus der Essener Denkmalliste) und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Auf den beiden jüngeren Inschriftentafeln ist das Grabmal 21 Verstorbenen Familienmitgliedern mit Sterbedatum von 1856 bis 2003 gewidmet.

Denkmalgeschütztes Urnengrab

Denkmalgeschütztes Urnengrab von 1914

Das Urnengrab des Paul Müller aus dem Jahre 1914 ist eine der ersten neuzeitlichen Urnenbeisetzungen seit vorchristlicher Zeit im heutigen Gebiet der Stadt Essen. Es wurde aus Darmstadt überführt. Das erste Krematorium in Essen war erst 1935 fertig gestellt worden. Aus diesen Gründen wurde dieses Grabmal 1997 unter Denkmalschutz gestellt.

Grabmal Hohendahl von Lehmbruck

Friedrich Hohendahl (1847–1906) war Bergwerksdirektor der Steinkohlenzeche Unser Fritz in Wanne-Eickel. Das Grabmal von Wilhelm Lehmbruck wurde 1957 vom Nordfriedhof Düsseldorf auf den Friedhof Bredeney umgesetzt und 2002 zum Baudenkmal erklärt.[2]

Weblinks

 Commons: Friedhof Bredeney – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Grabstättenkultur im Zeitalter von Bürgerlichkeit und Industrialisierung, S. 146. Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, abgerufen am 13. Mai 2009 (PDF).
  2. Grabmal Friedrich Hohendahl. Abgerufen am 13. Mai 2009.

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