Frobergkapelle (Maria im Busch)

Frobergkapelle (Maria im Busch)

Die Frobergkapelle (Maria im Busch) auch Bergkapelle genannt, ist eine Wallfahrtskapelle auf dem 629 m ü. NN Meter hohen Frohberg in Erolzheim im Landkreis Biberach in Oberschwaben. An die Kapelle in südlicher und östlicher Richtung angebaut ist die Grabkapelle der geadelten Familie von Bernhard und eine ehemalige Eremitage. Bei der Renovierung im Jahre 2009 wurde die Eremitage zur Pilgerherberge umgebaut. Der Standort der Frobergkapelle ist identisch mit dem Standort der abgegangenen Burg Erolzheim.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Rastplatz bei der Kapelle

Die Kapelle steht etwa 70 Meter oberhalb der Ortschaft Erolzheim über dem Tal der Iller und bietet bei klarem Wetter einen guten Rundumblick auf die Silhouette der Alpen und des Alpenvorlandes. Der Erolzheimer Chronist Bär beschrieb die Aussicht vom Berg um 1800 so:

Wer einmal auf dem Berg gestanden, hinausgeblickt in weite Fern, nur der erst tief und wahr erkennet, dass man mit Recht ihn Frohberg nennet.

Ein knapp einen Kilometer langer Kreuzweg mit 14 Stationen, der mit einem Heiligen Grab-Bildstock endet, verbindet sie mit der Pfarrkirche St. Martinus des Ortes. Nach Süden, Osten und Westen ist die Anlage von einem ehemaligen Burg- oder Wassergraben umschlossen. Der Kapellenberg wurde im Jahre 1842 katasteramtlich zu Ehren von Freifrau Amalia von Bernhard in Frohberg umbenannt. Frau von Bernhard war eine geborene Gräfin von Froberg genannt Montjoye, was frei übersetzt Froher Berg heißt. Maria im Busch ist ein Ort des über 100 Orte umfassenden Oberschwäbischen Pilgerweges.

Kapelle, Grablege und Eremitage

Glasfenster Grablege Familie von Bernhard

Die heutige Kapelle stammt aus dem Jahre 1670 und hat weder Kanzel noch Empore und nur eine kleine einmanualige Behelfsorgel ohne Pedal. Das 1935 gestohlene Gnadenbild wurde in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts durch eine Nachbildung der überlebensgroßen Pietà aus dem Ursulinenkloster in Erfurt ersetzt. Das Deckenfresko stammt von einem unbekannten Meister im Stil der Nazarener und stellt die Krönung Mariens dar.

Im Jahre 1843 wurde eine Grablege der geadelten Familie von Bernhard in Nord-Süd Richtung an die Kapelle angebaut. Die mit Kupfer ummantelte Eingangstüre zur Grabkapelle ist beidseitig mit dem Ave Maria beschrieben. An der Ostwand der Grablege sind die Epitaphe der in der Grablege ruhenden Heinrich Freiherr und Mathilde Freifrau von Bernhard, geb. Freiin von Kreusser angebracht. Auf den Hintergrund der blau bemalten und gewölbten Kassettendecke sind ungefähr tausend goldene Sterne[1] gemalt. Die nicht unterkellerte Grablege ist mit Kirchenbänken bestuhlt. Eine zwei Meter hohe Madonna mit Kind aus Carrara-Marmor von Joseph Otto Entres ist in der rechten Ecke aufgestellt. In der linken Ecke befindet sich ein spätgotischer zweiflügeliger Altar von einem unbekannten Ulmer Meister.

Die Eremitage wurde in ein Pilgerheim umgebaut, das ab Mittwoch immer nachmittags geöffnet ist. Die Anlage hat ein von außen erreichbares, immer geöffnetes WC, das an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist.

Glocken

Die Kapelle hat drei Glocken, die 1952 gekauft wurden. Auf ihnen steht in Großbuchstaben, begonnen bei der größten Glocke:

  • Frohbergglöcklein jubelt laut: Kommt, gekrönt wird Gottes Braut.
  • Opferglöcklein ladet ein eins mit ihr beim Kreuz zu sein.
  • Abendglöcklein läutet still Jungfrau alles grüßen will.

Seit der Neueinsegnung der Anlage am 30. August 2009 läuten die Glocken dreimal am Tag zum Angelusgebet.

Renovierung

Detail Deckenfresko Kapelle

In den Jahren 2007 bis 2009 wurde die gesamte Wallfahrtsstätte umfassend renoviert und saniert. Dabei leisteten 83 Vereinsmitglieder der Freunde der Bergkapelle Erolzheim e .V. 2600 freiwillige Arbeitsstunden. Insgesamt kosteten die Baumaßnahmen 300.000 Euro. Zuschüsse des Bistums Rottenburg, des Landes Baden-Württemberg und freiwillige Spenden flossen zu je einem Drittel. Der Anschluss des von außen zugänglichen WC verursachte Kosten in Höhe von 30.000 Euro. Folgende Institutionen und Firmen taten sich neben den vielen freiwilligen Helfern am meisten hervor:

Am 30. August 2009 segnete Weihbischof Thomas Maria Renz die Kapelle im Rahmen eines Festgottesdienstes neu ein.

Literatur

  • Dehio, Baden-Württemberg II. Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen. Deutscher Kunstverlag, München 1997, Seite 180
  • Festschrift Freunde der Bergkapelle e.V. zur Neueinsegnung Unserer Lieben Frau auf dem Frohberg zu Erolzheim vom 30. August 2009

Weblinks

 Commons: Maria im Busch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweis

  1. Schwäbische Zeitung: Auf dem Frohberg gibt es Grund zu feiern vom 22. August 2009 - abger. am 7. Januar 2010
48.08743210.068551

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