CashPool

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CashPool ist ein Zusammenschluss mehrerer deutscher Banken, der seinen Kunden ermöglicht, bei allen Geldautomaten der Mitgliedsbanken kostenlos Bargeld abzuheben.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Der Verbund wurde im Juli 2000 auf Initiative der SEB, der damaligen Citibank (jetzt Targobank) und der Sparda-Banken gegründet. Später kamen sowohl weitere private Banken, darunter auch viele kleinere Bankhäuser, als auch einzelne Genossenschaftsbanken hinzu.

Die Gründung war eine Antwort auf die Kündigung der Höchstentgeltvereinbarung bezüglich der Geldautomaten-Entgelte durch die Sparkassen 1997. Die Sparkassen, die 45 % der Geldautomaten in Deutschland betreiben, wollten eine Erhöhung der Entgelte durchsetzen, die früher 4 DM betrugen. Nachdem dies durch das Bundeskartellamt nicht unterstützt wurde, wurden die Entgelte frei festgesetzt und durch Sparkassen und Genossenschaftsbanken stark nach oben getrieben.[1]

Hintergrund ist die Verteilung der Geldautomaten auf die einzelnen Bankgruppen: Sparkassen (ca. 24.600 Geldautomaten deutschlandweit)[2], der Volks- und Raiffeisenbanken (ca. 18.000 Automaten in Deutschland) und der Cash Group (ca. 9.000 deutsche Geldautomaten).

Die privaten Banken haben sich verpflichtet, ab Januar 2011 für Fremdkunden höchstens 1,95 Euro für die Auszahlung zu verlangen. Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollen weiter wesentlich höhere Gebühren verlangen.[3]

Die (unten aufgeführten) bei CashPool beteiligten Banken verfügen zur Zeit über mehr als 2.500 Geldautomaten an nur etwa 1.780 Adressen in Deutschland. Bei den vorgenannten Zahlen muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich einige Automatenstandorte der Degussa Bank GmbH auf Firmengeländen bzw. in Firmengebäuden befinden, die nicht öffentlich zugänglich sind und somit nur von den jeweiligen Firmenmitarbeitern genutzt werden können. Eine flächendeckende Versorgung ist nicht gegeben. So befindet sich etwa der nächstgelegene Geldautomat von der Urlaubsregion Sylt ca. 70 km entfernt in Flensburg.

Aktuelle Mitglieder des CashPools (Name und Hauptsitz)

Ehemalige Mitglieder

SchmidtBank KGaA, Hof
Bis 2004 gehörte auch die SchmidtBank KGaA dem CashPool an. Die SchmidtBank, die zuletzt als GmbH firmierte, geriet Ende der 1990er Jahre in eine wirtschaftliche Schieflage. 2004 wurde die Marke SchmidtBank durch die Commerzbank AG übernommen und die Filialen der SchmidtBank in Commerzbank-Filialen umgewandelt. Die Commerzbank AG gehört dem Geldautomaten-Verbund Cash Group an.
Baden-Württembergische Bank AG (BW-Bank), Stuttgart
Bis zum 31. Juli 2005 gehörte auch die BW-Bank dem CashPool an. Durch ihre Übernahme durch die öffentlich-rechtliche Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) trat die BW-Bank aus dem CashPool aus. Seitdem können Kunden der BW-Bank die Geldautomaten der Sparkassen kostenfrei nutzen.
Erste Rosenheimer Privatbank AG, Rosenheim
Die Erste Rosenheimer Privatbank AG als ein Unternehmen der Kathrein-Gruppe hat das Geschäft mit externen Kunden zum 31. März 2006 eingestellt und somit auch ihre Mitgliedschaft im CashPool beendet. Die Bank firmiert seit dem 1. April 2006 als Erste Rosenheimer Finanzservice AG und übt ausschließlich das Konzernfinanzierungsgeschäft der Kathrein-Gruppe aus.
norisbank AG, Nürnberg
Die norisbank AG wurde mit Wirkung zum 31. Oktober 2006 durch die Deutsche Bank-Gruppe übernommen. Die Bank schied dadurch zum 31. März 2007 aus dem CashPool aus. Bereits zum 31. Oktober 2006 kehrte die norisbank in den Geldautomaten-Verbund Cash Group zurück. Während dieser Übergangszeit war die norisbank sowohl Mitglied im CashPool als auch in der Cash Group. Aufgrund der damaligen Zugehörigkeit zur HypoVereinsbank-Gruppe war die norisbank AG bereits bis 2003 Mitglied in der Cash Group.
CVW-Privatbank AG, Wilhermsdorf
Die CVW-Privatbank AG (vormals Creditverein Wilhermsdorf AG) ist zum 31. Dezember 2006 aus dem CashPool ausgetreten. Ein Grund für den Austritt ist nicht bekannt.
readybank ag, Berlin
Die readybank ag (vormals ABC Privatkunden-Bank GmbH) ist zum 3. Juli 2007 aus dem CashPool ausgetreten. Als Grund für den Austritt wird die Übernahme durch die WestLB AG im März 2006 genannt. Verhandlungen über eine Mitgliedschaft in anderen Geldautomatenverbunden dauern noch an.
GE Money Bank GmbH, Hannover
Die GE Money Bank GmbH ist zum 1. Juli 2009 mit der Santander Consumer Bank AG verschmolzen. Da auch die Santander Consumer Bank AG Mitglied im CashPool ist, können die Geldautomaten der ehemaligen GE Money Bank GmbH weiterhin kostenfrei genutzt werden.
Reuschel & Co., München
Durch Übernahme und Verschmelzung mit der Conrad Hinrich Donner Bank, firmiert die Reuschel & Co. jetzt unter Donner & Reuschel.
SEB AG, Frankfurt am Main
Die SEB AG hat ihr deutsches Privatkundengeschäft im Rahmen einer Neuausrichtung im Jahr 2010 an die Santander Consumer Bank AG verkauft. Die Integration der ehemaligen SEB-Filialen erfolgte mit Wirkung zum 31. Januar 2011 unter dem Namen Santander Bank. Damit endete auch die Mitgliedschaft der SEB AG im CashPool. Da auch die Santander Consumer Bank AG Mitglied im CashPool ist, können die Geldautomaten der ehemaligen SEB AG weiterhin kostenfrei genutzt werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ulrich Immenga und Thorsten Körber: Marktabgrenzung und Marktbeherschung bei Geldautomatennutzung
  2. Stand: Oktober 2006
  3. Privatbanken preschen mit Niedriggebühr vor, Der Spiegel vom 25. August 2010
  4. Die netbank AG stellt keine eigenen Geldautomaten zur Verfügung.

Weblinks


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