Caspar Theiss

Caspar Theiss

Caspar Theiss (* um 1510; † um 1550 in Berlin) war ein Baumeister der Renaissance in Berlin und der Mark Brandenburg.

Leben

Über seine Herkunft ist nichts bekannt, jedoch werden ihm zahlreiche Renaissancebauten in der Mark Brandenburg zugeschrieben. Theiss kam vermutlich mit Konrad Krebs, dem Baumeister des 1532 errichteten Schlosses Hartenfels in Torgau, an den kurfürstlichen Hof Joachims II. nach Berlin-Cölln. Nach dem Torgauer Vorbild ließ Joachim II. von Krebs Pläne für sein Residenzschloss in „Cölln an der Spree“ entwerfen. Zwischen 1538–1540 übernahm Caspar Theiss die Bauleitung des Renaissanceschlosses.

Urkundlich erwähnt wird Theiss 1539. Er erhielt den Bürgerbrief der Stadt und von dem brandenburgischen Kurfürsten 1540 ein Wohnhaus in der ehemaligen Heiligegeiststraße 10 in Berlin, das sich bis zur Säkularisierung 1539 im Besitz des Klosters Lehnin befand. Weitere Erwähnung findet er als Mitglied einer „Gesellschaft zur Ausbeutung der Bodenschätze der Mittelmark“, die 1544 das Salzwerk Beelitz gründete. In diesem Jahr bekam er ebenfalls die Ernennung zum Mühlenmeister.

Caspar Theiss starb um 1560 in Berlin und wurde auf dem Friedhof der Nikolaikirche bestattet. Dort befand sich bis in das 18. Jahrhundert eine Gedächtnisinschrift:

EPITAPHIUM CASPARIS THISSII . ILLUSTRISSIMI ELECTORIS JOACHIMI . ARCHITECTORIS PERITISSIMI...
(Übersetzung: Epitaph des hochberühmten Caspar Theiss, des Kurfürsten Joachims kundigen Architekten...)

Von den Bauten die unter seiner Leitung im Stil der Renaissance entstanden sind, ist keines im Originalzustand erhalten geblieben. Sie wurden in späterer Zeit entweder durch barocke Stilelemente überformt oder abgerissen und durch zeitgemäße Neubauten ersetzt.

In Berlin erinnert die im Ortsteil Schmargendorf und im Ortsteil Grunewald des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf verlaufende Caspar-Theyß-Straße in einer älteren Schreibweise an den Baumeister der Renaissance.

Werkeauswahl

Literatur


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