Heinz Liebert

Heinz Liebert
Liebert heinz 20080904 berlin dsenmmdlv.jpg
Heinz Liebert, Berlin 2008
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Geboren 24. Mai 1936
Ochla, Kreis Krotoschin
Titel Internationaler Meister (1966)
Aktuelle Elo-Zahl 2247 (1. Juli 2011)
Beste Elo-Zahl 2485 (Juli 1973)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Heinz Liebert (* 24. Mai 1936 in Ochla, Kreis Krotoschin) ist ein deutscher Schachspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Erfolge

Heinz Liebert (1956)

Liebert wuchs im heutigen Polen auf und fand nach Kriegsende in Großdubrau bei Bautzen eine neue Heimat. Er studierte Mathematik, blieb nach dem Studium in Halle (Saale) und arbeitete von 1969 bis zur Pensionierung im Rechenzentrum der Buna-Werke.

Heinz Liebert nahm 18 Mal an Einzelmeisterschaften der DDR teil und wurde dabei zweimal Vizemeister. 1953 gewann er die gesamtdeutsche Jugendmeisterschaft in Meißen. Seine größten internationalen Erfolge waren 1956 der Überraschungssieg des damals gerade Zwanzigjährigen beim ersten internationalen Schachturnier auf asiatischem Boden seit Gründung des Weltschachbundes (der ihm den Spitznamen "Löwe von Ulan Bator" einbrachte)[1] und der zweite Platz beim Rubinstein-Gedenkturnier 1966 in Polanica Zdroj hinter Smyslow. Von 1956 bis 1960 spielte er bei drei Mannschafts-Weltmeisterschaften der Studenten.[2] Die DDR vertrat er von 1962 bis 1972 bei sechs Schacholympiaden, wobei er 1968 in Lugano Bronze am Reservebrett (9 aus 12) erhielt.[3] Bei der vierten Europa-Mannschaftsmeisterschaft 1970 in Kapfenberg errang er eine Silbermedaille an Brett 5. Die Mannschaft der DDR gewann damals Bronze.[4]

Vereinsschach spielte er zum Beispiel in der Schachbundesliga in der Saison 1991/92 für den Verein VdS Buna Halle und in der 2. Bundesliga Ost 1996/97, danach in der Oberliga Ost für den Verein USV Volksbank Halle.

Seniorenturniere

Bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft 1996 in Friedrichroda war Liebert punktgleich mit dem Turniersieger Manfred Dornieden. Die Plätze 2 bis 4 belegten Helmut Lange, Heinz Liebert und Heinrich Fronczek mit je 7,5 Punkten nach Wertung.[5] Bei der Seniorenweltmeisterschaft im Schach 2004 in Halle an der Saale erzielte er 6,5 Punkte aus 11 Partien. Er spielte außerdem bei der 9. Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaft 2009 in Binz (6 aus 9) und vertrat Deutschland (nach der achten bis zehnten) auch bei der 12. Europäischen Senioren-Mannschaftsmeisterschaft 2010 in Dresden (5 aus 9).

Ehrungen und Wertungszahlen

Der Titel Internationaler Meister wurde ihm 1966 von der FIDE verliehen.[6]
Seine beste Wertungszahl betrug 2485 (Juli 1973).[7] Seine aktuelle Elo-Zahl ist 2240 (Stand: Januar 2011). 2006 wurde Heinz Liebert mit der Ehrennadel des Deutschen Schachbundes in Silber ausgezeichnet.[8]

Privates

Lieberts Ehefrau, die er an der Martin-Luther-Universität Halle als Mathematikstudentin und Schachspielerin kennengelernt hatte, war Ursula Liebert, vormals Ursula Altrichter, geborene Ursula Höroldt, gestorben 1998. Sie spielte ebenfalls für den Verein USV Volksbank Halle. Einige ihrer Erfolge sind: DDR-Meister (Frauen) 1954 in Bad Saarow, Teilnehmerin für die DDR an der Schach-Olympiade 1957 sowie an der Mannschaftsweltmeisterschaft, Zweite bei der DDR-Meisterschaft 1958 in Schkopau, geteilter erster Platz bei der DDR-Meisterschaft 1967 in Colditz und Zweite bei der Deutschen Senioren-Meisterschaft der Frauen 1991 in Freudenstadt.[9]

Heinz Liebert hat drei Kinder.

Literatur

  • Paul Werner Wagner: SCHACHMEISTER Heinz Liebert in der Berliner Zeitung, 30. Dezember 2006.[10]

Einzelnachweise

  1. Schriften zu Heinz Liebert, dem Löwen von Ulan-Bator mit einem Vorwort von Konrad Reiß (Texte, Bilder, Tabellen und Literaturnachweise)
  2. WORLD STUDENT TEAM CHESS CHAMPIONSHIP - Liebert, Heinz (East Germany) auf Olimpbase (englisch)
  3. MEN'S CHESS OLYMPIADS - Liebert, Heinz (East Germany) auf Olimpbase (englisch)
  4. 4th European Team Chess Championship: Kapfenberg 1970 - East Germany (GDR) auf Olimpbase (englisch)
  5. Deutsche Seniorenmeisterschaft 1996 in Friedrichroda auf TeleSchach
  6. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 90
  7. Heinz Liebert - Elo ab 1970 auf Olimpbase (englisch)
  8. Heinz Liebert mit der Ehrennadel des Deutschen Schachbundes ausgezeichnet mit Bild des 70jährigen
  9. Deutsche Meisterschaften der Frauen auf TeleSchach
  10. Biographie in der Berliner Zeitung

Weblinks


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