Herbert Conrad Nöhring

Herbert Conrad Nöhring

Herbert Conrad Nöhring (* 4. Juli 1900 in Lübeck; † 16. Oktober 1986 in Bodensdorf, Kärnten) war ein deutscher Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Großvater von Herbert Nöhring war Johannes Nöhring. Nöhring studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Georg-August-Universität und war dort Mitglied des Corps Brunsviga Göttingen.[1] Er wurde Volljurist und zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert.

Herbert Nöhring trat 1929 in den auswärtigen Dienst des Deutschen Reichs ein. Er wurde bei den Vertretungen in Chicago, Budapest, Bagdad, Kaschau, Pressburg, Bozen, Tanger und Paris akkreditiert. In Tanger war sein Amtssitz die Rue Bou Arrakia 50 und seine Amtsbezeichnung Generalkonsul. [2] Am 1. August 1937 war er der NSDAP beigetreten.

Ende Juni 1943 war Nöhring Generalkonsul im von der Wehrmacht besetzten, Thessaloniki:

„ ... Falls keine Bedenken entgegenstehen, bitte ich die RFA zu unterrichten, daß die Arisierung sämtlicher hiesiger Judengeschäfte und Firmen im Gange ist. Soweit es sich um griechische Unternehmen handelt, wird die Arisierung beschleunigt betrieben. ...“

Herbert Nöhring im Schreiben an das Auswärtige Amt, 30. Juni 1943 [3]

Ab 1945 war er als Referent bei der Landesregierung Schleswig-Holstein. Über seine Entnazifizierung ist nichts bekannt. Daneben betrieb er eine Anwaltskanzlei und ein Notariat in Lübeck. 1950 erfolgte die Beförderung zum Ministerialdirektor bei der Landesregierung von Schleswig-Holstein und war Bevollmächtigter der Landesregierung in Bonn. Er löste Landesdirektor Dr. Franz Suchan (7. September 1949 - 14. September 1950) am 15. September 1950 als Vertreter der Regierung von Schleswig-Holstein im Bundesrat ab und wurde seinerseits am 30. September 1952 von Ministerialdirektor/Staatssekretär Dr. Julius Clausen (1. Oktober 1952 - 30. November 1965) in dieser Funktion abgelöst.

Am 10. Dezember 1952 wurde Nöhring in den auswärtigen Dienst der Bundesrepublik aufgenommen und 1953 in Beirut als Gesandter akkreditiert. Im März 1957 ist Nöhring in Neuseeland als Gesandter akkreditiert worden. [4]

Zu einer weiteren Akkreditierung als Gesandter kam es 1962 in Apia mit Dienstsitz in Wellington[5], bevor er 1965 in den Ruhestand ging.

Veröffentlichungen

Literatur

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-71842-6.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 23, 878
  2. Raanan Rein, Spain and the Mediterranean since 1898 255 S., S. 195
  3. Martin Seckendorf, Günter Keber, Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn (1941-1945) 438S.,S.236
  4. 1957, Bulletin
  5. Hartmut Weber,Uta Rössel,Christoph Seemann, Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung, Band 15-16, S. 163


Vorgänger Amt Nachfolger
Wilhelm Brosch Generalkonsul des Deutschen Reichs in Tanger
18. März 1941 bis Mai 1942
Kurth Rieth
Johann Heinrich Mordtmann (1852-1932) Gesandtschaft des Deutschen Reichs in Thessaloniki
1943
Gebhardt von Walther Gesandter der deutschen Bundesregierung in Beirut
1953-1957
Walter Hellenthal (1896-1969) Generalkonsul in Osaka-Kobe
Erich Boltze Gesandter der deutschen Bundesregierung in Wellington
März 1957-1965
Heinrich Köhler

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Nöhring — ist der Familienname folgender Personen: Herbert Conrad Nöhring (1900–1986), deutscher Botschafter Johannes Nöhring (1834–1913), deutscher Architektur und Kunstfotograf Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheid …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Brunsviga Göttingen — Das Corps Brunsviga Göttingen ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren Convents Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend. Es vereint Studenten und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Gesandten im Libanon — Ernennung/Akkreditierung Name Bemerkungen Posten verlassen 1842 Anton Albert Heinrich Ludwig (Louis) von Wildenbruch (28. März 1803 in Berlin; † 29. November 1874) Vater von Ernst von Wildenbruch preußischer Generalkonsul 1847 1850 Theodor Weber… …   Deutsch Wikipedia

  • Botschafter der Bundesrepublik Deutschland — Staaten, die Botschaften der Bundesrepublik Deutschland haben (blau) Schild der Botschaften der Bundesrepublik Deutschland Dies ist eine Liste aller …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Botschafter — Staaten, die Botschaften der Bundesrepublik Deutschland haben (blau) Schild der Botschaften der Bundesrepublik Deutschland Dies ist eine Liste aller …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland — Staaten, die Botschaften der Bundesrepublik Deutschland haben (blau) Schild der Botschaften der Bundesrepublik Deutschland Dies ist eine Liste aller …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Botschafter — Inhaltsverzeichnis 1 Ranghöchste Vertreter bei Völkerrechtssubjekten 1.1 Ständige Vertretung bei der Europaische Union Europäischen Union (früher EG), Brüssel …   Deutsch Wikipedia

  • Arno Breker — (July 19, 1900 ndash; February 13, 1991) was a German sculptor, best known for his public works in Nazi Germany, which were endorsed by the authorities as the antithesis of so called degenerate art .He was born in Elberfeld, now Wuppertal and… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”