Isjaslaw-Klasse

Isjaslaw-Klasse
Naval Ensign of Russia.svg
Izyaslav1921a.jpg
Der russische Zerstörer Isjaslaw im Jahr 1921.
Klassendetails
Schiffstyp: Zerstörer
Bauwerft Lange & Böcker,[1] Reval
Dienstzeit: 1915 – 1947
Einheiten: 5
Technische Daten
Länge: 107,05 m
Breite: 9,5 m
Tiefgang: 4,1 m
Wasserverdrängung: Konstruktion: 1.390 t
Maximal ca. 1.620 t
Antrieb:
Geschwindigkeit: 35,0 kn
Reichweite: 1.880 sm bei 21 kn
360 sm bei 35 kn
Brennstoffvorrat:
Bewaffnung:
  • 5 x 102-mm-Geschütze L/60
  • 1 x 40-mm-Flak L/39
  • 2 x 7,62-mm-Maschinengewehre
  • 9 x Torpedorohre (3x3) Ø 457 mm
  • 80 Minen
Besatzung: 150 Mann
Sowjetischer Zerstörer Kalinin ex-Prjamislaw

Die Isjaslaw-Klasse war eine Klasse russischer Zerstörer der Baltischen Flotte des zaristischen Russland, die an dem Entwurf des Prototyp-Bootes Nowik orientiert, im Gefolge des im Juni 1912 für die Ostsee bewilligten Kleinen Schiffbauprogramms 1912 auf Ostsee-Werften bestellt und dort gebaut wurden.

Inhaltsverzeichnis

Entwurf

Russischer Zerstörer Avtroil

Gegenüber der dem Nowik-Entwurf war das Konzept etwas vergrößert worden. Die Pläne wurden mit Hilfe der französischen Werft Chantiers et Ateliers Augustin Normand in Le Havre für Lange & Böcker erstellt, die diesen auch technische Hilfe leistete. Der ursprünglich gebilligte Plan sah zunächst nur zwei 102-mm-Geschütze und dafür 12 457-mm-Torpedorohre vor. Nach einer Neubewertung entschloss man sich jedoch die artilleristische Komponente auf zuletzt insgesamt fünf 102-mm-Geschütze bei der gleichzeitigen Verringerung der Torpedoausstattung zu steigern. Die Turbinen wurden bei der Schweizer Firma Brown-Boveri geordert. Sie sind jedoch aufgrund des Kriegsausbruches und der Schweizer Embargopolitik nur noch für Avtroil und Isjaslaw geliefert worden, so dass für die restlichen Boote neue Aufträge an britische Firmen zur Vergabe kamen.

Boote und Schicksale

   Schiff      Kiellegung      Stapellauf      Indienststellung Bemerkung
Isjaslaw 9. November 1913 22. November 1914 29. Juni 1917 Das Boot wurde ursprünglich unter dem Namen Gromonosez auf Stapel gelegt und während der Ausrüstung am 27. Juni 1915 in Isjaslaw umbenannt. Zwischen Oktober 1918 und Dezember 1919 wurde es aufgelegt. Am 31. Dezember 1922 erfolgte die Umbenennung in Karl Marx und zugleich die Übernahme in den aktiven Dienst. Das Boot strandete am 7. August 1941 in der Loksabucht im Finnischen Meerbusen und wurde von der Mannschaft gesprengt, wobei es aber erst 1961/62 endgültig abgewrackt wurde.
Prjamislaw 9. November 1914 10. Juli 1915 20. Juli 1927 Der Bau des Bootes kam während des Krieges nur schleppend voran, so dass beim nähern der Front der Bootskörper im Februar 1918 nach Petrograd überführt wurde. 1923 entschloss man sich zum Weiterbauen, wobei am 5. Februar 1925 das Boot in Kalinin umbenannt wurde. Es wurde von 1937 bis 1941 modernisiert und sank am 28. August 1941 auf der Juminda-Minensperre im Finnischen Meerbusen.
Avtroil 9. November 1913 13. Januar 1915 12. August 1917 Am 26./27. Dezember 1918, während eines Vorstoßes nach Reval, kapitulierte das Boot vor einem britischen Verband. Nach der Übergabe an Estland und Umbenennung in Lennuk am 2. Januar 1919 und dem Weiterverkauf an Peru am 23. August 1933 unter Umbenennung in Guise stellte das Boot 1948 außer Dienst und wurde 1956 abgewrackt.
Brjaschislaw 9. November 1913 1. Oktober 1915 - Der Bau des Bootes kam während des Krieges nur schleppend voran, so dass beim nähern der Front der Bootskörper am 25. Februar 1918 nach Petrograd überführt wurde. Unfertig wurde er 1923 abgewrackt.
Fedor Stratilat 6. Dezember 1914 17. Oktober 1917 - Der Bau des Bootes kam während des Krieges nur schleppend voran, so dass beim nähern der Front der Bootskörper im September 1917 nach Kronstadt überführt wurde[2]. Unfertig wurde es 1924 abgewrackt.

Einzelnachweise

  1. die Werft hat in verschiedenen Quellen sehr unterschiedliche Namen: so Lange & Böcker, Böcker & Lange, Lange & Sohn, Becker & Co oder nur als Акционерное общество либавских железоделательных и сталелитейных заводов
  2. Fock, Z vor! Bd. 2 S. 194 und 198 gibt an, das der Schiffskörper auf den Helgen der Bauwerft gesprengt wurde, wobei unklar ist, ob der Torso doch noch überführt wurde

Literatur

  • Harald Fock: Schwarze Gesellen. Bd. 2 Zerstörer bis 1914. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1981, ISBN 3-7822-0206-6.
  • Harald Fock: Z-vor! Bd. 1 Internationale Entwicklung und Kriegseinsätze von Zerstörern und Torpedobooten 1914 bis 1939. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1998, ISBN 3-7822-0207-4.
  • Robert Gardiner: Conway's All The World's Fighting Ships 1906-1921. Naval Institute Press, Annapolis/Maryland 1985. ISBN 0-85177-245-5.
  • Robert Gardiner: Conway's All The World's Fighting Ships 1922-1946. Naval Institute Press, London 1980. ISBN 0-85177-146-7.
  • René Greger: Die russische Flotte im Ersten Weltkrieg 1914 – 1917. J. F. Lehmanns, München 1970, ISBN
  • Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2.

Weblinks

 Commons: Isjaslaw-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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