Jean Ignace Roderique

Jean Ignace Roderique

Jean Ignace Roderique (Johann Ignaz Roderique) (* 3. November 1696 in Malmedy; † 4. April 1756 in Köln) war ein Kölner Publizist und Historiker, der ab 1734 die bedeutende Gazette de Cologne herausgab.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war Sohn von Jean Roderique (* 1661/62; † 1759/65), seit 1715 Bürgermeister von Malmedy, und von Anne Marie Meyer († 1765). Er war als Novize bei den Jesuiten in Trier und studierte in Köln und Münster Theologie. 1725 war er Professor für Algebra, Analysis und Geographie in Würzburg, wo er in die Affäre um die Würzburger Lügensteine verwickelt war. 1730 ließ er sich in Köln nieder. Im Frühjahr 1731 heiratete er Maria Sybilla Katherina Pöler, geb. Topsius. 1732 wurde er Professor für Geschichte an der Kölner Universität.

1734 beantragte er beim Kölner Rat die Genehmigung zur Herausgabe der Gazette de Cologne. 1735 mit einem Privileg Kaiser Karls VI. ausgestattet, wurde die zweimal wöchentlich dienstags und freitags erscheinende Zeitung zu einem der einflussreichsten Blätter im Europa des 18. Jahrhunderts. Die sechsseitige Gazette de Cologne unterhielt Korrespondenten in wichtigen europäischen Ländern und war bekannt durch ihre Aktualiutät. Sie hatte einige tausend Bezieher und wurde auch an den Höfen Europas gelesen. Neben der gedruckten Zeitung gab Roderique auch geschriebene Zeitungen für einen ausgewählten Bezieherkreis heraus.[1]

Er wurde wegen der Kritik der Gazette de Cologne an der preußischen Politik während des Ersten Schlesischen Krieges am 13. April 1741 auf offener Straße im Auftrag des preußischen Königs Friedrich II. von gedungenen Gewalttätern verprügelt.

Das Geschäft mit den Nachrichten machte Roderique zu einem wohlhabenden und angesehenen Bürger Kölns, der über weitläufige internationale Beziehungen verfügte. Begraben wurde er im Klarissenkloster Köln. Nach seinem Tod übernahm sein Neffe Caspar Anton Jacquemotte das Zeitungsunternehmen. Er nahm den Beinamen de Roderique an.

Literatur

Werke

  • Historiae universalis institutiones, 1731

Anmerkungen

  1. Deeters/Helmrath: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Bd. II, S. 259f

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