Johann Georg von Hallwyl

Johann Georg von Hallwyl
Bildnis des Bischofs Johann Georg von Hallwyl (Landesmuseum Zürich)
Wappen des Bischofs Johann Georg von Hallwyl

Johann Georg von Hallwyl, auch Hallwil, (* 1555 in Bernhausen; † 11. Januar 1604 in Meersburg) war Fürstbischof von Konstanz von 1601 bis 1604.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann Georg, Sohn des bischöflichen Vogts von Güttingen Dietrich von Hallwyl und Eva von Bernhausen, studierte ab 1571 an der jesuitischen Universität Dillingen. Mit Unterstützung seines Vaters bekam Johann Georg 1579 eine Pfründe am Domstift in Basel.[1] Am 14. Juni 1581 wurde er zum Diakon geweiht; am 14. August 1583 empfing er die Priesterweihe. Am 27. Juni 1588 wurde er zum Mitglied des Domkapitels am Konstanzer Münster gewählt und zum Domdekan bestellt; im selben Jahr wurde er Domkantor in Basel.

Am 2. Januar 1601 wurde Johann Georg von Hallwyl zum Bischof von Konstanz gewählt. Ab 1. Juni 1601 war er residierender Kanoniker.

Er engagierte sich für Schnittstellen der Rechte zwischen den Konstanzer Bischöfen und den Landesherren. Zudem liess er das Messbuch „Missale Constantiense“ neu auflegen.

Er ermöglichte dem Jesuitenorden eine Ansiedlung in Konstanz, die bereits sein Amtsvorgänger Andreas von Österreich forciert hatte, und förderte die Gründung eines Kollegs in Rotteil.[2] Johann Georg war bekannt für seinen mönchischen Lebensstil; als Todesursache wurde „übermässig lang anhaltendes Fasten“ angegeben.[3]

Seine kurze Amtszeit wurde für die Mönche der Reichenau als „segensreich“ bezeichnet.[4] Einen Vertrag mit der Stadt Luzern konnte erst sein Nachfolger Jakob Fugger 1605 zum Abschluss bringen.[5]

Einzelnachweise

  1. „Johann Georg, Bischof von Konstanz (1555–1604)“ Familiengeschichte Schloss Hallwyl
  2. Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart: „Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, Band 14“
  3. „Argovia, Band 5-6“, 1867
  4. Konrad Beyerle: „Die Kultur der Abtei Reichenau“, 1925
  5. Anton Philipp von Segesser: „Rechtsgeschichte der Stadt und Republik Lucern, Band 4“

Literatur

  • Herbert Frey: Hallwyl, Johann Georg von im Historischen Lexikon der Schweiz
  • Werner Kundert: Die Aufnahme von Schweizern ins Domkapitel Konstanz 1526-1821. Ein Beitrag zu Recht und Geschichte der Reichskirche, in: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte = Revue d’histoire ecclésiastique suisse, Bd. 68 (1974), insbesondere S. 293 (Digitalisat)

Weblinks

 Commons: Johann Georg von Hallwyl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Andreas von Österreich Bischof von Konstanz
16011604
Jakob Fugger

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hallwyl — ist der Name einer Schweizer Adelsfamilie, siehe Hallwyl (Adelsgeschlecht) Hallwyl ist der Familienname folgender Personen: Hans von Hallwyl (Offizier) (1433/1434–1504), Schweizer Offizier Hans von Hallwyl (Politiker) (1835–1909), Schweizer… …   Deutsch Wikipedia

  • Hallwyl (Adelsgeschlecht) — Wappen Hallwyl im Scheiblerschen Wappenbuch …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Konstanz — Wappen der Konstanzer Bischöfe von 1569 (modern koloriert). Blasonierung: In Silber ein rotes Kreuz …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Konstanz — Dieser Artikel enthält eine Liste der Fürstbischöfe des Bistums Konstanz. Besonders für die Frühzeit des Bistums, die ins späte 6. Jahrhundert datiert wird, sind die Namen und Daten nicht vollständig gesichert.[1] Der Fürstbischof war nicht nur… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erzbischöfe von Konstanz — Dieser Artikel enthält eine Liste der Fürstbischöfe des Bistums Konstanz. Besonders für die Frühzeit des Bistums, die ins späte 6. Jahrhundert datiert wird, sind die Namen und Daten nicht vollständig gesichert.[1] Der Fürstbischof war nicht nur… …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas von Österreich — Andreas Kardinal von Österreich Andreas von Österreich (* 15. Juni 1558 auf Burg Bresnitz, Březnice, Böhmen; † 12. November 1600 in Rom) war Kardinal und Bischof von Konstanz und Brixen. Seine Eltern waren d …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Militärs/H — Militärpersonen   A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Stockholm — Die folgende Liste enthält Personen, die in Stockholm geboren wurden sowie solche, die dort zeitweise gelebt hatten, jeweils chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Rothenstein — Ehemaliger Standort der Unteren Burg in Woringen Friedrich von Rothenstein (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert), war der Sohn von Konrad von Rothenstein, aus dem Adelsgeschlecht der von Rothenstein. Er hatte seinen Sitz auf der Unteren… …   Deutsch Wikipedia

  • Brugg AG — Brugg Basisdaten Kanton: Aargau Bezirk: Brugg BFS Nr …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”