Klein Radden

Klein Radden
Klein Radden
Radyńc
Koordinaten: 51° 52′ N, 13° 53′ O51.87027777777813.87916666666756Koordinaten: 51° 52′ 13″ N, 13° 52′ 45″ O
Höhe: 56 m ü. NN
Fläche: 7,92 km²
Einwohner: 256 (31. Dez. 2002)
Eingemeindung: 26. Okt. 2003
Postleitzahl: 03222
Vorwahl: 035456

Klein Radden, niedersorbisch Radyńc, ist ein Ortsteil der Stadt Lübbenau/Spreewald im nördlichen Teil des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Derzeit leben etwa 270 Einwohner im Ort mit seinem Gemeindeteil Groß Radden.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Klein Radden liegt in der Niederlausitz nördlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken und südlich des Spreewalds. Zum Ort gehört der Gemeindeteil Groß Radden. Westlich des Ortes befindet sich das Naturschutzgebiet Alteno-Radden, das sowohl im Landkreis Oberspreewald-Lausitz als auch im benachbarten Landkreis Dahme-Spreewald liegt. Durch die Gemeindeteile fließt die Wudritz.

Im Norden grenzt Klein Radden an den Lübbenauer Ortsteil Ragow. Im Osten folgen die Ortsteile Krimnitz und Zerkwitz sowie die Stadt Lübbenau und Klein Beuchow. Südlich des Ortes liegen Groß Beuchow und Hindenberg. Im Westen befindet sich der Gemeindeteil Groß Radden sowie Orte des Nachbarkreises Dahme-Spree Willmersdorf-Stöbritz, Terpt und Alteno.

Geschichte

Ortsgeschichte

Der Ortsname Radden geht auf den Personennamen Rad oder Rada zurück, der eine Kurzform von Radoslav oder Radogost sein kann. Der Personenname wurde vom Suffix -in gefolgt, so dass der altsorbische Ortsname Ort des Rad bedeutet haben kann. Am 8. Juli 1377 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname wurde 1430 als zcu Kleinen Raddin und 1533 als Klein Rhaden genannt. Die niedersorbischen Namensvarianten wurden 1761 als Mali Radinz und 1843 als Radyńc genannt. Das Suffix -yn ist bei niedersorbischen Ortsnamen selten. Eichler nimmt deshalb -in als Nachsilbe an und sieht die niedersorbische Namensvariante von der deutschen beeinflusst. So wird das -d- vor dem -i- bewahrt, das normalerweise in ein -ź-.

Im Ergebnis des Wiener Kongresses kam Klein Radden mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Mit der brandenburgischen Kreisreform 1950 schied Klein Radden mit weiteren Gemeinden aus dem Landkreis Calau, der in den Landkreis Senftenberg umgewandelt wurde, aus und wurde dem Landkreis Lübben (Spreewald) angegliedert. Im Jahr 1952 kamen die Orte an den neu gegründeten Kreis Calau. Am 1. Oktober 1966 wurde Groß Radden nach Klein Radden eingemeindet.[1] Am 26. Oktober 2003 wurden Klein Radden mit Groß Radden und die Orte Boblitz, Kittzlitz, Bischdorf, Groß Beuchow, Hindenberg, Groß Lübbenau, Groß-Klessow, Leipe sowie Ragow in Lübbenau/Spreewald als Ortsteile eingegliedert.[2]

Klein Radden gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Klein Radden von 1875 bis 2002[3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 135 1933 117 1964 117 1989 263 1993 254 1997 269 2001 266
1890 121 1939 118 1971 284 1990 263 1994 255 1998 272 2002 256
1910 120 1946 170 1981 254 1991 264 1995 256 1999 278
1925 125 1950 147 1985 278 1992 263 1996 253 2000 264

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Seit den 1990er-Jahren gibt es einen Prozessionsritt zum Osterreiten von Zerkwitz nach Klein Radden.

Das Vereinsleben wird durch die Freiwillige Feuerwehr gestaltet. Jährlich findet der Kneedelball statt, bei dem sich die Einwohner verkleiden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Klein Radden liegt nordwestlich des Autobahndreiecks Spreewald, an dem die Bundesautobahn 15 in die direkt nördlich des Ortes verlaufende Bundesautobahn 13 übergeht.

Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt, unter anderem werden hier Spreewaldgurken angebaut.

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  3. Statistik Brandenburg (PDF)

Literatur

  • Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
  • Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7. erschienen im Auftrag des Statistisches Bundesamtes

Weblinks


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