Stolbowoje (Kaliningrad)

Stolbowoje (Kaliningrad)
Siedlung
Stolbowoje/
Klein Pruszillen (Kleinpreußenbruch)

Столбовое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Klein Pruszillen (bis 1936),
Klein Pruschillen (1936–1938),
Kleinpreußenbruch (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238137
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 816 014
Geographische Lage
Koordinaten 54° 29′ N, 22° 0′ O54.48611111111122.002777777778Koordinaten: 54° 29′ 10″ N, 22° 0′ 10″ O
Stolbowoje (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Stolbowoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Stolbowoje (russisch Столбовое, deutsch Klein Pruszillen, 1936–1938 Klein Pruschillen, 1938–1946 Kleinpreußenbruch) ist ein kleiner Ort innerhalb der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Krasnojarskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnojarskoje (Sodehnen)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Stolbowoje liegt zehn Kilometer nördlich der Rajonshauptstadt Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) und ist über die Fernstraße R 508 über Retschkalowo (Abschermeningken, 1938–1946 Fuchstal) zu erreichen. Bis 1945 war Spirockeln (1938–1946 Hohenfried) die nächste Bahnstation an der Strecke von Insterburg (heute russisch: Tschernjachowsk) nach Lyck (heute polnisch: Ełk), die nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichtliches

Das ehemalige Klein Pruszillen gehörte im Jahre 1874 zu sechs Landgemeinden und zwei Gutsbezirken, die den neu errichteten Amtsbezirk Kieselkehmen (1938–1946 Kieselkeim, seit 1946: Konstantinowka) bildeten[1]. Er gehörte bis 1945 zum Landkreis Gumbinnen (heute russisch: Gussew) im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 lebten in Klein Pruszillen 211 Einwohner[2], deren Zahl sich bis 1933 auf 227 steigerte und 1939 noch 188 betrug[3]. Am 17. September 1936 wurde die Ortsbezeichnung von Klein Pruszillen in „Klein Pruschillen“ verändert, und am 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) das Dorf in „Kleinpreußenbruch“ umbenannt.

Der neue Name sollte jedoch auch nicht lange Gültigkeit haben. Denn als in Folge des Zweiten Weltkrieges der Ort unter sowjetische Administration kam, erhielt er den russischen Namen „Stolbowoje“ und „wechselte“ vom Landkreis Gumbinnen in den Rajon Osjorsk. Als solcher war er bis zum Jahre 2009 in den Sadowski sowjet (Dorfsowjet Sadowoje (Ballethen)) eingegliedert. Aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] wurde Stolbowoje ein „Siedlung“ (possjolok) genannter Ort innerhalb der Krasnojarskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnojarskoje (Sodehnen)) im Rajon Osjorsk der Oblast Kaliningrad.

Kirche

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Klein Pruszillen/Kleinpreußenbruch bis 1945 in das Kirchspiel Nemmersdorf (heute russisch: Majakowskoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Gumbinnen (Gussew) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher ewar Pfarrer Hans Puschke.

War in der Zeit der Sowjetunion alles kirchliche Leben untersagt, so bildeten sich in den 1990er Jahren aber wieder neue evangelische Gemeinden in der Oblast Kaliningrad. Die nächstgelegene ist die in der Stadt Gussew (Gumbinnen), deren Pfarrer der Salzburger Kirche in der Kirchenregion amtieren, die der ebenfalls neugegründeten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) angegliedert ist[5].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kieselkeim
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

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