Kobie van Rensburg

Kobie van Rensburg

Kobie van Rensburg (* 23. Mai 1969 in Johannesburg) ist ein südafrikanischer Tenor und Opernregisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Van Rensburg studierte Gesang bei Werner Neel an der Northwest University of South Africa,[1] nebenbei auch Jura und Politik an der Potchefstroom University for Christian Higher Education.[2] In einem Interview sagte van Rensburg dazu: "Ich war damals immer ein besserer Jurist, als Sänger war ich Klassenletzter."[3].

Seine Debütrolle sang er 1991 im Alter von 21 Jahren in einer Inszenierung von Mozarts "Entführung aus dem Serail" an der Roodeport City Opera. Dort verkörperte er den Belmonte.[2] 1996 erhielt er ein Engagement am Münchener Gärtnerplatztheater. Van Rensburgs Schaffen ist seit dem Jahr 2000 mit der Lautten Compagney Berlin unter Leitung von Wolfgang Katschner verknüpft. Mit ihnen führte er Monteverdis "L'Orfeo" in Halle an der Saale auf und veröffentlichte drei CDs. Seit 2011 arbeitet van Rensburg mit dem Ensemble für alte und Neue Musik così facciamo zusammen, mit ihnen führte er Händels "Ariodante" auf.[4]

Im Liedgesang konzentrierte sich van Rensburg bisher auf englische Komponisten des Barock (z.B. Dowland, Byrd, Purcell), aber auch Kompositionen von unter anderem Beethoven, Schumann und Schubert gehören zu seinem Repertoire.

Seine erste Titelrolle sang van Rensburg 2006 an der New Yorker Metropolitan Opera als Mozarts Idomeneo. Van Rensburgs Repertoire konzentriert sich vor allem auf die musikalische Stilepoche des Barock. [2].

Regiearbeit

Am Münchner Gärtnerplatztheater inszenierte van Rensburg 2002 gemeinsam mit Peer Boysen als Librettist das Pasticcio "Ein Theater nach der Mode", das neben der Musik Händels auch Arbeiten anderer barocker Komponisten einschließt.[1] 2006 gab er mit Monteverdis "L'Orfeo" sein Regie-Debüt am Opernhaus Halle a.d. Saale, in dem er auch die Titelrolle sang. Händels erstes Oratorium "Il Trionfo del Tempo e del Disinganno" kam 2009 in Passau unter van Rensburgs Leitung zur Aufführung. Seine neueste Regiearbeit beschäftigt sich mit Händels Oper Ariodante, die im Februar am Münchner Cuvilliés-Theater erstmals aufgeführt wurde.[5] Wie auch schon in seiner Produktion "Il Pianto d'Orfeo" [6] verband van Rensburg in "Ariodante" den Tanz als Ausdrucksmittel mit der Musik. Der Tänzer fungiert als Alter Ego des Sängers und illustriert die Gefühle der handelnden Person.[7][5]

Rollen (Auswahl)

Diskografie

  • 2009: "Rodrigo" (Georg Friedrich Händel, Eduardo Lopéz Banzo, Al Ayre Español)
  • 2009: "Bach Cantatas - Vol.4" (Johann Sebastian Bach, John Eliot Gardiner, English Baroque Soloists)
  • 2009: "Alcina" (Georg Friedrich Händel, Alan Curtis, Il Complesso Barocco)
  • 2008: "Saul, Messiah" (Georg Friedrich Händel, René Jacobs, Concerto Köln & Freiburger Barockorchester)
  • 2007: "Der Messias" (Georg Friedrich Händel, Wolfgang Katschner, Lautten Compagney, Dresdner Kammerchor)
  • 2006: "Messiah" (Georg Friedrich Händel, René Jacobs, Freiburger Barockorchester)
  • 2006: "Catone in Utica" (Giovanni Battista Ferrandini, Christoph Hammer, Neue Hofkapelle München)
  • 2006: "Il pianto d'Orfeo" (verschiedene Komponisten, Kobie van Rensburg, Lautten Compagney)
  • 2005: "Der Fliegende Holländer" (Richard Wagner, Bruno Weil, Cappella Coloniensis)
  • 2004: "Le Nozze di Figaro" (Wolfgang Amadeus Mozart, René Jacobs, Concerto Köln)
  • 2003: "Griselda" (Alessandro Scarlatti, René Jacobs, Akademie für alte Musik Berlin)
  • 2002: "Madrigali Guerrieri ad Amorosi" (Claudio Monteverdi, René Jacobs, Concerto Vocale)
  • 2001: "Liededition Vol.1 & 2" (Fanny Hensel, Kelvin Groot)
  • 2001: "Songs of An English Cavalier" (verschiedene Komponisten, Kobie van Rensburg, Lautten Compagney)
  • 2000: "Handel's Beard", Arien für Tenor (Georg Friedrich Händel, Kobie van Rensburg, Lautten Compagney)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b New Classical Adventure, abgerufen am 12. Dezember 2010
  2. a b c Künstleragentur Augstein & Hahn, abgerufen am 12. Dezember 2010
  3. E-Paper des Münchner Merkur, abgerufen am 12. Dezember 2010
  4. Website des Emsebles "così facciamo", Abgerufen am 16. Mai 2011
  5. a b ARD Mediathek, Kurzer Beitrag zu "Il Pianto d'Orfeo" von BR-Klassik. Abgerufen am 16. Mai 2011.
  6. Online-Ausgabe der Berliner Zeitung vom 10. September 2007. Abgerufen am 16. Mai 2011.
  7. TV Berlin, Kurzer Beitrag zu "Il Pianto d'Orfeo" von TV Berlin. Abgerufen am 16. Mai 2011.

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