Koloniestraße

Koloniestraße

Die Koloniestraße ist eine Straße in Berlin im Ortsteil Gesundbrunnen des Bezirks Mitte. Ihre Bebauung stammt überwiegend aus der Vorkriegszeit und umfasst mehrere denkmalgeschützte Gebäude.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Koloniestraße verläuft von der Kreuzung Bad-, Exerzier- und Schwedenstraße im Süden bis zur Einmündung in die Kühnemannstraße im Norden, die die Grenze zwischen den Bezirken Mitte und Reinickendorf markiert. Die Osloer Straße kreuzt die Koloniestraße und die Soldiner Straße zweigt von der Koloniestraße ab.

Name und Geschichte

Die Koloniestraße (grün markiert) in Berlin zur Zeit des Kaiserreichs

Der Name der Straße bezieht sich auf die Kolonisation, die im 18. Jahrhundert in der Umgebung der damaligen Stadt Berlin begann. Planmäßig wurden Siedlungen am Rande der Stadt angelegt. So entstand ab 1752 auf dem Gebiets des ehemaligen Bezirks Wedding die Kolonie Neues Voigtland und zwischen 1782 und 1784 ist die erste Niederlassung eines Kolonisten in der Kolonie hinter dem Luisenbad nachweisbar.

Das Gebiet beiderseits der Koloniestraße wurde 1861 nach Berlin eingemeindet und bildete bis zur Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 das nördlichste Stadtviertel von Berlin.

Die Koloniestraße und die benachbarten Straßen werden zusammen als Soldiner Kiez bezeichnet und der Kiez entwickelte sich seit den 1990er Jahren zum sozialen Brennpunkt. Für die Verbesserung der sozialen Verhältnisse ist das Quartiersmanagement Soldiner Straße/Wollankstraße gegründet worden.

Gebäude und Einrichtungen

Das seit 1782 mehrfach um- und ausgebaute Kolonistenhaus, 2011. Es ist das einzig übriggebliebene Haus der drei von Friedrich II. (Preußen) gegründeten bäuerlichen Kolonien zur Versorgung Berlins.

In der Koloniestraße 57 steht ein Kolonistenwohnhaus, das als ältestes erhaltenes Gebäude des Ortsteils Gesundbrunnen und einziges der „Kolonie hinter dem Louisenbade“ unter Denkmalschutz steht.[1] Das 1873 erbaute Wohnhaus Koloniestraße 116 mit einer klassizistischen Fassade ist ebenfalls eines der ältesten Häuser des Ortsteils und denkmalgeschützt.[2] Die Häuser Koloniestraße 44, 44A, 45 und 46 sind Bestandteil der denkmalgeschützten Wohnanlage Fordoner Straße, die exemplarisch für die fortschrittliche Mietshausarchitektur im Berlin der 1920er-Jahre steht.[3] Am nördlichen Ende der Koloniestraße liegt die Gustav-Böß-Sportanlage, benannt nach dem ehemaligen Berliner Oberbürgermeister Gustav Böß, der in den 1920er-Jahren den Bau von neuen Sportstätten in Berlin maßgeblich förderte.

In der Koloniestraße 106 befindet sich die Imam-Sadık-Moschee der Islamischen Rat der Ahl-ul-Bayt Gemeinschaften (IRAB) und in der Koloniestraße 127 befindet sich die Hacı-Bayram-Moschee der Islamischen Föderation Berlin (IFB).

Nahe der Koloniestraße befinden sich der U-Bahnhof Osloer Straße der U8 und U9 sowie der U-Bahnhof Pankstraße der U8.

Weblinks

 Commons: Koloniestraße (Berlin-Gesundbrunnen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koloniestraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)

Einzelnachweise

  1. Koloniestraße 57
  2. Koloniestraße 116
  3. Wohnanlage Fordoner Straße, Koloniestraße 44, 44A, 45, 46
52.56066666666713.380608333333

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