Malta-Eidechse

Malta-Eidechse
Malta-Eidechse
P. filfolensis ssp. maltensis, Männchen

P. filfolensis ssp. maltensis, Männchen

Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie: Echte Eidechsen (Lacertidae)
Unterfamilie: Lacertinae
Gattung: Mauereidechsen (Podarcis)
Art: Malta-Eidechse
Wissenschaftlicher Name
Podarcis filfolensis
(Bedriaga, 1876)
P. filfolensis ssp. kieselbachi, Männchen
P. filfolensis ssp. generalensis

Die Malta-Eidechse (Podarcis filfolensis) ist eine Art der Mauereidechsen (Podarcis).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Malta-Eidechse ist eine mittelgroße bis größere Eidechsenart. Ihre Gesamtlänge beträgt ungefähr 25 Zentimeter, ihre Kopf-Rumpf-Länge maximal 8,6 Zentimeter. Die Art bleibt jedoch meist kleiner. Die Rückenschuppen sind nur schwach gekielt oder glatt. Das Halsband ist glattrandig. Zeichnung und Färbung der Art sind sehr variabel. Die Grundfarbe der Oberseite kann braun, grau, grün oder gelbgrün sein. Zum Teil ist keine Zeichnung vorhanden, zum Teil ist eine unregelmäßig oder vollständig ausgeprägte dunkle Rückenmittellinie oder entlang der Rückenmitte eine Reihe aus dunklen Flecken vorhanden. An den Flanken ist eine schwarze Fleckung möglich. Des Öfteren ist auf der gesamten Oberseite ein dunkles Netzmuster ausgeprägt. Das Netzmuster kann so dicht sein, dass die Oberseite fast vollkommen schwarz ist. Die Unterseite ist weiß, orange, gelb oder rot gefärbt und weist keine oder dunkle bis schwarze Flecken auf. Die Kehle ist des Öfteren gefleckt, ebenso der Bauch. Tiere mit größtenteils schwarzer Oberseite haben auch einen überwiegend schwarzen Bauch.

Die Eier sind pergamentschalig, 10 bis 14,5 Millimeter lang und 6 bis 8 Millimeter breit.

Vorkommen

Podarcis filfolensis ist auf zahlreichen Inseln des Malta-Archipels und auf den Pelagischen Inseln heimisch. Eingeschleppt wurde sie in neuerer Zeit auf der italienischen Insel Lampedusa. Sie ist von Meereshöhe bis in Höhen von 190 Meter NN (auf Linosa) anzutreffen. Ihr Lebensraum umfasst sonnige Bereiche in Küstennähe, nur wenig bewachsene Felsen, Geröllhalden und dichte Zwergstrauchvegetation. Des Weiteren ist sie auch in anthropogen geschaffenen Lebensräumen wie Gärten, Legesteinmauern und Straßenböschungen anzutreffen.

Lebensweise

Malta-Eidechsen sind ganzjährig aktiv. Sie verkriechen sich lediglich bei kalter Witterung oder Regen. Hauptaktivitätszeit ist von März bis Juni und im September und Oktober. Die Paarungszeit liegt im April und Mai. In der Regel wird von den Weibchen nur ein aus 1 bis 4 Eiern bestehendes Gelege abgelegt, es könnte aber sein, dass es wie in Gefangenschaft manchmal auch zwei sind. Die Eier werden in kleinen Löchern unter Büschen oder Wurzeln junger Pflanzen vergraben. Die Jungtiere schlüpfen am Ende des Sommers.

Bei Untersuchungen auf der Insel Linosa wurde festgestellt, dass sich die Art hier vor allem von Ameisen, Käfern und Pflanzen (verschiedene Teile von Lavatera arborea) ernährt. Kannibalismus kommt häufig vor, die Beute sind hierbei vermutlich meistens Jungtiere.

Zu Fressfeinden gibt es kaum Informationen. Auf Linosa wurde beobachtet, dass Weiden-Sperlinge Malta-Eidechsen verzehrten. Die vier auf Malta vorkommenden Schlangenarten Hemorrhois algirus, Hierophis viridiflavus, Zamenis situla und Telescopus fallax erbeuten die Malta-Eidechse möglicherweise ebenfalls.

Systematik

Für die Malta-Eidechse werden fünf Unterarten anerkannt:

  • Podarcis filfolensis ssp. filfolensis ist auf der südlich von Malta gelegenen Insel Filfa (=Filfola) endemisch.
  • Podarcis filfolensis ssp. generalensis kommt nur auf der westlich von Gozo gelegenen Felsinsel Fungus vor.
  • Podarcis filfolensis ssp. kieselbachi ist nur auf der Insel Selmunet (= San Paul) vor der maltesischen Nordküste anzutreffen.
  • Podarcis filfolensis ssp. laurentiimuelleri findet sich auf den beiden Pelagischen Inseln Linosa und Lampione
  • Podarcis filfolensis ssp. maltensis lebt auf Malta, Gozo und Kemmuna.

Belege

  • Dieter Glandt: Taschenlexikon der Amphibien und Reptilien Europas. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2010, ISBN 978-3-494-01470-8, S. 485–486.

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