Nassau-Diez

Nassau-Diez
Wappen Nassau-Diez

Nassau-Diez (auch Dietz) war eine Linie des Hauses Nassau. Aus ihm gingen die Erbstatthalter der Niederlande und schließlich die Könige der Niederlande hervor.

Geschichte

Durch die Linie Nassau-Dillenburg war die Grafschaft Diez 1386 an das Haus Nassau gefallen.

Im Jahr 1607 entstand eine eigene Linie Nassau-Diez. Im 17. Jahrhundert erwarb diese die Grafschaft Spiegelberg an der Weser. Nassau-Diez fiel durch Erbe 1711 Nassau-Hadamar zu. Es folgten 1739 Nassau-Dillenburg und 1742/43 Nassau-Siegen. Bereits 1702 war Nassau-Oranien an Nassau-Diez gekommen. Die Grafen von Nassau-Diez nannten sich daher Fürsten von Nassau-Oranien. Damit vereinigten diese alle Linien des ottonischen Zweiges des Hauses Nassau in einer Hand. Seit 1747 waren die Fürsten Erbstatthalter der Niederlande und residierten in Den Haag. Die Stammlande verwalteten die Fürsten durch ein deutsches Kabinett. Seit 1742 existierte eine Zentralverwaltung in Dillenburg.

Alle linksrheinischen Besitzungen gingen zwischen 1795 und 1801 an Frankreich verloren. Das Haus erhielt als Entschädigung im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses unter anderem das Hochstift Fulda, Dortmund, Corvey und andere Gebiete als Fürstentum Oranien. Im Jahre 1806 gingen durch die Bildung des Rheinbundes auch diese rechtsrheinischen Gebiete verloren. Dabei fiel etwa die Grafschaft Nassau-Diez an das Herzogtum Nassau und das Großherzogtum Berg.

Im Zuge der Befreiungskriege erhielt Prinz Wilhelm von Oranien 1813 seine Besitzungen zurück, aber bereits 1815 übertrug er, nunmehr als König der Niederlande, seine deutschen Besitzungen an Preußen und erhielt im Gegenzug das Großherzogtum Luxemburg. Die Linie erlosch im Mannesstamm mit König Wilhelm III.

Literatur

  • Alfred Bruns: Nassau. In: Gerhard Taddey: Lexikon der deutschen Geschichte. 2.überarb. Aufl. Stuttgart, 1982 ISBN 3-520-80002-0 S.861
  • Gerhard Köbler: Nassau. In: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 4.Aufl. München, 1992 ISBN 3-406-35865-9 S.401ff.
  • Gerhard Köbler: Nassau-Dillenburg. In: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 4.Aufl. München, 1992 ISBN 3-406-35865-9 S.404f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Nassau-Diez — Nassau Diez, s. Diez (Stadt) und Nassau (Herzogtum) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Heinrich Kasimir von Nassau-Diez — Heinrich Casimir II. Reichsfürst Heinrich Casimir von Nassau Dietz (* 18. Januar 1657 in Den Haag; † 25. März 1696 in Leeuwarden) war ein Vorfahre der Könige der Niederlande. Leben Das Haus Nassau ist ein Adelsgeschlecht von europäischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Casimir (Nassau-Diez) — Ernst Casimir von Nassau Diez, Stich von Willem Isaaksz Swanenburg Ernst Casimir von Nassau Diez (* 22. Dezember 1573 in Dillenburg; † 2. Juni 1632 in Roermond) war Graf von Nassau Diez von 1607 bis 1632 und Statthalter von Friesland, Groningen u …   Deutsch Wikipedia

  • Karoline von Oranien-Nassau-Diez — Karoline von Oranien Nassau …   Deutsch Wikipedia

  • Henri-Casimir de Nassau-Diez — Portrait par Wybrand de Geest Gravure de Crispijn v …   Wikipédia en Français

  • Diez, Germany — Diez, Germany …   Wikipedia

  • Diez an der Lahn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Diez — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Nassau (state) — This article is about former state in present day Germany. For its ruling family, including its branches in present day Netherlands and Luxembourg, see House of Nassau. For other uses, see Nassau. (Princely) County of Nassau → Principalities of… …   Wikipedia

  • Nassau-Dillenburg — Territorium im Heiligen Römischen Reich Nassau Dillenburg Wappen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”