Planungsstab des Bundesministeriums der Verteidigung

Planungsstab des Bundesministeriums der Verteidigung

Der Planungsstab des Bundesministeriums der Verteidigung (PlStab) ist für die Unterstützung der Leitung bei der langfristigen militärstrategischen und verteidigungspolitischen Grundlagenplanung durch Erarbeitung von Denkmodellen und Analysen zuständig. Er wurde 1969 vom damaligen Bundesminister der Verteidigung Helmut Schmidt (SPD) eingerichtet. Der Stab hat rund 30 Mitarbeiter und ist dem Minister direkt unterstellt. Er wird von einem Generalleutnant oder Ministerialdirektor geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Aufgaben

Der Planungsstab wurde am 19. September 1968 gebildet und nahm am 16. Mai 1969 seine Arbeit auf. Er gehört zu den Leitungsstäben des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) und unterstützt den Bundesminister in der Wahrnehmung seiner Aufgaben unmittelbar. Er berät zu allen Entscheidungsvorschlägen der militärischen und zivilen Abteilungen des BMVg, begleitet die Umsetzung der Entscheidungen des Ministers und setzt seine politischen Vorgaben in Konzeptionen, Reden und Artikel um.

Der Planungsstab erstellt nach den Vorgaben des Ministers Reden, Artikel und Grundsatzdokumente wie das Weißbuch oder die Verteidigungspolitischen Richtlinien. Zudem hat er in grundlegenden sicherheitspolitischen und militärstrategischen Fragen eine beratende Funktion und erarbeitet Analysen, Modellüberlegungen und Konzeptionen zu ausgewählten Fragestellungen und prüft Vorlagen aus dem Haus an die Leitung des Ministeriums.

Aufbau

Um diese Aufgaben zu erfüllen, ist der Planungsstab in neun Arbeitsbereiche gegliedert, die - außer der Bearbeitung von Einzelpersonal- und truppendienstliche Angelegenheiten - alle in den Abteilungen und Stäben des Bundesministeriums der Verteidigung abgebildeten Aufgabenbereiche widerspiegeln:

  • Arbeitsbereich 1: Zentrale Aufgaben, Reden und Artikel Minister, Öffentlichkeitsarbeit
  • Arbeitsbereich 2: Transatlantische Sicherheitspolitik und NATO
  • Arbeitsbereich 3: Europäische Sicherheitspolitik, Einsätze der Bundeswehr in Europa und in Afrika
  • Arbeitsbereich 4: Einsätze der Bundeswehr außerhalb Europas und Afrikas, Internationale Lage, Krisen und Konflikte, Vereinte Nationen,
  • Arbeitsbereich 5: Personal, Innere Führung und Ausbildung
  • Arbeitsbereich 6: Rüstung, Logistik
  • Arbeitsbereich 7: Haushalt, Soziales, Recht und Wehrverwaltung
  • Arbeitsbereich 8: Konzeption, Bundeswehrplanung, Organisation, Controlling und Wirtschaftlichkeit
  • Arbeitsbereich 9: OSZE, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitungspolitik, Internationaler Terrorismus, Sicherheitspolitik, Studien und Zusammenarbeit mit Instituten

Leiter

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung unter Minister
14 Ministerialdirektor Dr. Ulrich Schlie 2005 --- Thomas de Maizière (CDU)
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
Franz Josef Jung (CDU)
13 Franz H. U. Borkenhagen Juli 2002 2005 Peter Struck (SPD)
12 Generalleutnant Wolfgang Schneiderhan Oktober 2000 Juni 2002 Rudolf Scharping (SPD)
11 Generalleutnant Harald Kujat Januar 1999 September 2000 Rudolf Scharping (SPD)
10 Vizeadmiral Ulrich Weisser September 1992 Dezember 1998 Volker Rühe (CDU)
9 Generalleutnant Rolf Hüttel April 1992 August 1992 Volker Rühe (CDU)
8 Generalmajor Wolfgang Schade Mai 1991 März 1992 Gerhard Stoltenberg (CDU)
7 Ministerialdirektor Dr. Peter Wichert Oktober 1990 April 1991 Gerhard Stoltenberg (CDU)
6 Generalleutnant Jörg Schönbohm Januar 1989 Oktober 1990 Gerhard Stoltenberg (CDU)
5 Ministerialdirektor Dr. Hans Rühle Oktober 1982 Dezember 1988 Manfred Wörner (CDU)
4 Ministerialdirektor Dr. Walther Stützle November 1976 Oktober 1982 Hans Apel (SPD)
Georg Leber (SPD)
3 Vizeadmiral Rolf Steinhaus Februar 1974 Juni 1976 Georg Leber (SPD)
2 Ministerialdirektor Dr. Hans-Georg Wieck Juli 1970 Februar 1974 Georg Leber (SPD)
Helmut Schmidt (SPD)
1 Dr. Theo Sommer Dezember 1969 Juni 1970 Helmut Schmidt (SPD)

Auflösung 2012

Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wird der Planungsstab aufgelöst. Dessen Aufgaben werden nach der Einnahme der neuen Struktur des BMVg ab April 2012 dann in der neuen Abteilung Politik abgebildet.[1]

Weblinks

Quellen

  1. Thomas Wiegold: Die nächsten Puzzle-Steinchen: Das neue BMVg. augengeradeaus.de, 10. Oktober 2011, abgerufen am 12. Oktober 2011.

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