Schloss Pfaffroda

Schloss Pfaffroda
Schloss Pfaffroda in einer Ansicht von 1859

Erstmals 1512 als Rittergut erwähnt, liegt Schloss Pfaffroda auf einem Felsvorsprung der gleichnamigen Gemeinde. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde es teilweise zerstört. Nach 1650 wurde es wiedererrichtet und erweitert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfang des 13. Jahrhunderts legten Weltgeistliche des Klosters Ossegg den Hof Pfaffroda an. Die erste urkundliche Erwähnung als Rittergut stammt aus dem Jahre 1512. Zwischen 1352 und 1389 erwirbt Peter v. Schönberg die Herrschaft Sayda einschließlich Purschenstein und Pfaffroda als Lehen der Burggrafen von Meißen. Mit dem Tod des letzten Burggrafen bei Aussig 1426 rückten die Markgrafen von Meißen in die Stellung als Lehnsherren ein. Die Schönbergs blieben Inhaber der Herrschaft Purschenstein. Wie viele andere Besitze der Familie v. Schönberg wurde damit auch diese Herrschaft ein Lehen der Wettiner.

1480 reiste Caspar von Schönberg auf Frauenstein und Pfaffroda nach Rom und verpflichtet sich, die durch eine Feuersbrunst zerstörte Kirche wieder aufzubauen. Daraufhin wurde ihm von Papst Sixtus IV ein Ablassbrief ausgestellt.

Caspar heiratete in zweiter Ehe Barbara geborene von Bünau und sie erbauen von 1575 bis 1578 das Schloss. Das Renaissanceportal mit dem Allianzwappen am Südwestgiebel des Schlosses blieb seit 1578 erhalten. Caspar war kurfürstlicher Kammerherr, Oberberghauptmann und Amtshauptmann. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden Schloss, Kirche und Ortschaft stark in Mitleidenschaft gezogen.

Caspar-Heinrich, der heute wohl noch bekannteste Besitzer von Pfaffroda gewährte den böhmischen Exulanten während des Dreißigjährigen Krieges in seiner Herrschaft Purschenstein eine neue Heimat. Doch die Folgen des Krieges sind auch für die Familie von Schönberg verheerend. Von Caspar Heinrichs Sohn August erwirbt der Kurfürstlich sächsische Oberberghauptmann Georg Friedrich v. Schönberg, aus dem Sachsenburger Hauptzweig, noch kurz vor seinem Tode im Jahr 1650, Pfaffroda. Das Rittergut Pfaffroda wird wohl damals Allod, also freies Eigentum. Georg Friedrichs Sohn Caspar, auch sein Nachfolger im Amt des Oberberghauptmanns kauft auch noch Dörnthal.

Beim Durchzug der napoleonischen Truppen im August 1813 übernachtet König Murat von Neapel auf dem Schloss Pfaffroda. Carl Alexander von Schönberg (1857–1928) hinterlässt Pfaffroda seinem Adoptivsohn Alfons Diener von Schönberg, Sohn seiner Schwester Sara, dem ausgewiesenen Kenner der Schönberg’schen Geschichte im 20. Jahrhundert. Die Enteignung von Schloss Pfaffroda traf 1945 Hubertus Diener von Schönberg.

Gegenwart

Heute wird das Schloss teilweise als Altenheim genutzt, und im Südwestteil befindet sich ein Café. Neben dem Schloss ist auch ein Reitstall im klassizistischen Stil erhalten geblieben. Der Schlosspark und die in der Nähe angelegten Teiche werden vor allem im Sommer von Erholungssuchenden und Touristen besucht.[1][2]

Einzelnachweise

  1. http://www.ins-erzgebirge.de/haupt.php?d=mek04, Zugriff am 24. Juni 2009
  2. http://www.sachsentip.de/burgen/pfaffroda.htm, Zugriff am 24. Juni 2009

Weblinks

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