Synchro Ski

Synchro Ski
Typischer Synchrohang. Hier: der "Musella" in Samnaun
Synchro Ski Weltmeister 2010: Patrik Walter (l.), Klaus Jehle
Die Synchronität wird auch im Sprung bewertet
Weltcupfinale in Ramsau am Dachstein 2009
Weltcuppiste unter Flutlicht
Weltcuprennen 2001 in Mönchengladbach

Synchro Ski ist eine Wintersport-Disziplin, die vielseitige skifahrerische Fähigkeiten erfordert. Bei diesem Paarwettbewerb ist es das Ziel der Sportler, möglichst synchron die Strecke zu absolvieren. Sie starten leicht zeitversetzt, absolvieren den Torlauf mit drei Meter breiten Flaggen zunächst bis zur Hälfte hintereinander und wechseln dann auf eine Position, in der sie parallel nebeneinander unterwegs sind (schmale Dreiecksflaggen). Die Athleten erreichen im besten Fall das Ziel zeitgleich. In der Strecke ist grundsätzlich auch ein Sprung eingebaut.

Der Bewerb entstand aus den Tiefschnee-Events Anfang der 1990er-Jahre, wird im Gegensatz zu diesen aber auf einer präparierten Rennpiste ausgetragen. Als Erfinder gelten der Schweizer Christian Metz und Österreicher Peter Larcher. Die Organisatoren der Tiefschnee-Europameisterschaften wollten das "Powder-Feeling" und „The fine Art of Skiing“ auf die sichere Piste übertragen. Nach einer siebenjährigen Pause wurde der Synchro Ski World Cup 2007 von ehemaligen Rennläufern wieder ins Leben gerufen und erfreut sich seither steigender Beliebtheit.

Der dazugehörige Synchro Ski World Cup ermittelt das beste Duo der Welt und wird von der Synchro Ski Association (SSA) veranstaltet.

Inhaltsverzeichnis

Synchro Ski World Cup

Unter dem Titel Synchro Ski World Cup, manchmal auch Synchro Ski Weltcup, versteht man eine Rennserie, die der Ermittlung des besten Duos in dieser Sportart dient. Der markenrecht- und urheberrechtlich geschützte Bewerb wird in Form eines K.o.-Modus ausgetragen, das heißt, dass beide Teams, also insgesamt vier Läufer, gleichzeitig auf zwei nebeneinander befindlichen und identen Kursen unterwegs sind. Das Siegerduo nach Hin- und Rückrunde steigt in die nächste Runde auf. Bis zur Rennsaison 2009/2010 trugen die Weltcupsieger gleichzeitig den Titel Weltmeister. Seitdem wird der Weltmeistertitel bei einer eigenen Veranstaltung vergeben.

Erfolgreichste Synchro-Athleten sind die beiden Österreicher Sigi Grüner und Christoph Brugger. Das Duo konnte sich dreimal den Synchro-Ski-Weltmeistertitel sichern. Grüner, welcher zusätzlich vierfacher Tiefschneeweltmeister (2000, 2003, 2004, 2005) ist, fungiert nun als Präsident der Synchro Ski Association (SSA). Brugger, achtfacher Weltmeister (4 x Tiefschnee, 3 x Synchro, 1 x Skilehrer-WM), bekleidet das Amt des SSA-Vizepräsidenten. Das dreiköpfige Präsidium wird komplettiert durch Bernhard Stecher (Präsident des Österreichischen Synchro Ski Verbandes - ÖSSV).

Den Parallelbewerb bestreiten Männerteams, Damen- und Mixed-Mannschaften gemeinsam auf derselben Strecke. Es erfolgt keine Trennung in einzelne Klassen.

Bewertung

Zur Ermittlung der Sieger wird zu 75 Prozent die Synchronität heran gezogen, die restlichen 25 Prozent entfallen auf die Geschwindigkeit. Dazu wird die elektronisch gestoppte Rennzeit in Punkte umgerechnet. Die Synchronität wird von fünf erfahrenen Juroren bewertet. Deren höchste und niederste Bewertung wird jeweils gestrichen und zusammen mit dem Zeitfaktor in eine Gesamtpunkteanzahl umgewandelt.

Die Weltcupplatzierungen ergeben sich aus der Addition der Einzelergebnisse. Weltcupsieger ist am Ende der Saison jenes Team, das den höchsten Punktestand aufweist.

Strecke

Eine Synchro Ski World Cup-Strecke muss mindestens 30 Meter breit und zwischen 181 Meter und 326 Meter lang sein. Sie sollte eine horizontal gleichmäßige Neigung aufweisen und muss von der Jury gut einsehbar sein.

Resultate

Bis zum Jahr 2009/2010 trugen die Sieger der Weltcupserie den Titel "Weltmeister". Seither werden beide Auszeichnungen getrennt vergeben. Der Weltcup besteht nun aus vier oder fünf Rennen (ein Streichresultat), die Weltmeisterschaft wird an einem Tag entschieden. Seit 2009/2010 werden auch die Newcomer der Saison aufgelistet.

1995/1996: 1. - , 2. - , 3. Sigi Grüner/Christoph Brugger (A)

1996/1997: 1. - , 2. - , 3. -

1997/1998: 1. Sigi Grüner/Christoph Brugger (A), 2. Jan Kindschi/Andre Kindschi (CH), 3. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A)

1998/1999: 1. Andi Evers/Tom Rimmel (A), 2. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A), 3. Sigi Grüner/Christoph Brugger (A)

1999/2000: 1. Sigi Grüner/Christoph Brugger (A), 2. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A), 3. Jan Kindschi/Andre Kindschi (CH)

2000/2001: 1. Sigi Grüner/Christoph Brugger (A), 2. Martin Huser/Armin Grob (CH), 3. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A)

2001/2002 bis 2007/2008 wurden keine Bewerbe ausgetragen

2008/2009: 1. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A), 2. Andrè und Pirmin Riesen (CH), 3. Roman Haselsberger/Markus Kogler (A)

2008/2009: Rookies of the Year: Roland Petersmann/Christian Bachler (A)

2009/2010: Weltcup - 1. Andrè und Pirmin Riesen (CH), 2. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A), 3. Joe Astner/Markus Dagn (A)

2009/2010: Weltmeisterschaft - 1. Patrik Walter/Klaus Jehle (A), 2. Andrè und Pirmin Riesen (CH), 3. Hannes Hausberger/Manuel Haaser (A)

2009/2010: Rookies of the Year: Tom Jehle/Michael Winkler (A)

2010/2011: Weltcup - 1. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A), 2. Andrè und Pirmin Riesen (CH), 3. Christian Perner/Roland Bachler (A)

2010/2011: Weltmeisterschaft - 1. Hans-Peter Steiner/Horst Simonlehner (A), 2. Andrè und Pirmin Riesen (CH), 3. Christian Perner/Roland Bachler (A)

2010/2011: Rookies of the Year: Martin Jehle/Sandro Kleinhans (A)

Verbreitung

Synchrorennen werden hauptsächlich im Alpenraum ausgetragen, meist unter Flutlicht. Manchmal gelangen sie auch in Skihallen zur Austragung. Die höchste Zuschauerzahl war aber bei einem Rennen in der Innenstadt von Mönchengladbach zu verzeichnen. Nach Schätzungen der Polizei säumten an den zwei Tagen 300.000 Menschen das Eventgelände. Dieses Rennen stellte die Initialzündung für die in späterer Folge ausgetragenen nordischen Großveranstaltungen in der Nähe von Städten oder in Fußballstadien dar.

Weblinks

Quellen

  • Hamburger Abendblatt, Deutschland
  • Winsener Anzeiger, Deutschland
  • Blick Schweiz
  • 20 Minuten,Schweiz
  • Sarganserländer, Schweiz
  • Berner Oberländer, Schweiz
  • Kronen Zeitung, Österreich
  • Kleine Zeitung, Österreich
  • Kurier, Österreich
  • Tiroler Tageszeitung, Österreich
  • Monatsmagazin Impuls, Österreich
  • Die Bezirksblätter, Österreich
  • www.tirol4you.at, Österreich

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