Trinitatiskirche (Dresden)

Trinitatiskirche (Dresden)
Trinitatiskirche

Die Trinitatiskirche war eine Kirche im Dresdner Stadtteil Johannstadt. Das Kirchengebäude ist heute als Ruine erhalten. Diese befindet sich am Trinitatisplatz zwischen Blasewitzer Straße und Fiedlerstraße.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs das Gebiet östlich der Pirnaischen Vorstadt, der späteren Johannstadt, aufgrund von Bautätigkeit. Die Einwohner gehörten zur Johannesgemeinde, die im Jahre 1878 gegründet wurde. Da bereits im Jahr 1884 die Gemeinde auf 40.000 Mitglieder angewachsen war, wurde Johannstadt aus der Kirchgemeinde ausgegliedert.

Die Turnhalle der Schule am Zöllnerplatz wurde als Betsaal genutzt. Anfang 1888 wurde die Trinitatisgemeinde gegründet. Sie zählte fast 10.000 Mitglieder. Der Name geht auf den Trinitatisfriedhof zurück, der neben dem Grundstück lag, dass der Gemeinde für den Kirchbau von der Stadt geschenkt wurde.

Mit dem Bau des Kirchengebäudes wurde der Architekt Karl Barth beauftragt. Baubeginn war im September 1891. Richtfest war 1892 und im Oktober 1893 waren die Bauarbeiten abgeschlossen.

Während des Ersten Weltkriegs wurden die Glocken eingeschmolzen. In der Kirche war eine Geschäftsstelle der Dresdner Kriegsbezirke eingerichtet.

Bei der Bombardierung Dresdens am 13./14. Februar 1945 brannte das Kirchenschiff völlig aus. Die Umfassungsmauern und auch das Gemeindehaus wurden schwer beschädigt. Der Dachstuhl und die Innenausstattung wurden vollständig zerstört. Nur der Turm wurde wenig beschädigt.

Im Jahr 1945 begann die Enttrümmerung. Die Läuteanlage wurde 1950 notdürftig repariert. Mitte der 1950er Jahre begann die Großflächenenttrümmerung der Johannstadt. Dabei blieben nur die Reste der Trinitatiskirche und des Gemeindehauses stehen. Die Gemeinde baute das Gemeindehaus wieder auf und richtete einen kirchlichen Kindergarten ein. Ende der 1960er Jahre sollte die Kirchenruine abgerissen werden. Um dies zu verhindern, entwickelte die Gemeinde ein Projekt für einen Gottesdienstraum und eine Tagungsstätte. Das Kirchgelände wurde durch die Gemeinde enttrümmert. Die Mauerreste und der Turm wurden gesichert. Die Uhr und das Geläut wurden funktionsfähig erhalten.

Heute werden im Kirchenschiff gelegentliche Gottesdienste unter freiem Himmel gefeiert und Konzerte abgehalten. Die Trinitatisgemeinde ist in die Johanniskirchgemeinde eingegangen.

Baubeschreibung

Trinitatiskirche Dresden

Die Kirche ist ein einschiffiger Sandsteinbau im Stil der italienischen Renaissance. Sie fasst 1200 Personen. Der Glockenturm hat eine Höhe von 65 Metern.

Über dem Hauptportal befand sich eine 2,80 Meter hohe Sandsteinstatue des einladenden Christus. Geschaffen wurde sie vom Bildhauer Rudolph Hölbe.

Innenausstattung

Im Innern befand sich Anton Dietrichs Altargemälde „Christus, die Bergpredigt haltend“.

Orgel

Die Orgel wurde von der Dresdner Orgelbaufirma Kircheisen gefertigt. Sie verfügte über 2547 Pfeifen sowie zwei Manuale und ein Pedal.

Glocken

Die Kirche hatte ursprünglich vier Glocken, die mit neugotischen Ornamenten verziert waren. Sie stammten von der Dresdner Glockengießerei Albert Bierling.

Nach dem Ersten Weltkrieg fertigte Bierling 1920 drei neue Glocken für die Trinitatiskirche.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9.
  • Dirk Schumann: Trinitatiskirche. In: Stadt Dresden (Hrsg.): Verloren Kirche Dresdens zerstörte Gotteshäuser Eine Dokumentation seit 1938. Onlineausgabe

Weblinks

 Commons: Trinitatiskirche, Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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