Anton Dietrich

Anton Dietrich
Giebelbild am SMF

Anton Dietrich (* 27. Mai 1833 in Meißen; † 4. August 1904 in Leipzig) war ein deutscher Maler.

Mit 14 Jahren kam Dietrich an die Kunstakademie nach Dresden und wurde dort u. a. Schüler des Bildhauers Ernst Julius Hähnel. Trotz der politischen Lage konnte Dietrich 1848 anlässlich einer Ausstellung der Akademie mit einem Bild debütieren.

Noch im selben Jahr nahm ihn der Maler Eduard Bendemann als Schüler in sein Atelier auf. Unterstützt von diesem, wechselte Dietrich bereits nach kurzer Zeit zusammen mit Leonhard Gey in das Atelier von Julius Schnorr von Carolsfeld. Da Dietrich trotz positiver Kritiken als freischaffender Künstler nicht leben konnte, verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Illustrator für verschiedene Kunsthändler und Verlage.

Durch Karl von Binzer erlernte Dietrich die Freskotechnik und ließ sich in Weimar nieder. Dort entdeckte Dietrich für sich die monumentale Wandmalerei, welche fortan ein Schwerpunkt in seinem künstlerischen Schaffen werden sollte. Später wurde Dietrich für kurze Zeit Meisterschüler bei Julius Schnorr von Carolsfeld in Dresden. Dort entstand als eines der ersten Arbeiten sein „Rudolf von Habsburg an der Leiche Ottokars von Böhmen“, das auf einer Ausstellung prämiert wurde und dem Künstler ihm das große akademische Reisestipendium eintrug.

Grabstein Dietrichs mit Reliefbild auf dem Leipziger Südfriedhof

Durch diese großzügige finanzielle Unterstützung wurde Dietrich 1859/60 ein Studienaufenthalt in Düsseldorf ermöglicht. Von dort aus startete er zu einer großen Italienreise, welche ihn über Venedig und Rom bis nach Neapel führte. Seine Rückreise unterbrach er für einen mehrwöchigen Aufenthalt in München und kehrte von dort dann 1865 nach Dresden zurück.

In Dresden gründete Dietrich ein Atelier, in dem als eine der ersten Werke sein Zyklus über „Otto des Großen“ entstand. Diese Bilder wurden schon bald durch die Fotografie in großen Stückzahlen verbreitet. 1868 erhielt Dietrich den Auftrag die Aula der Kreuzschule zu Dresden mit historischen Fresken auszuschmücken; nach vier Jahren konnte Dietrich 1872 diese Arbeit erfolgreich beenden. Ein weiterer Staatsauftrag holte Dietrich bis 1878 ins Johanneum nach Zittau, wo er das Fresko „Paulus predigt auf dem Areopag in Athen“ schuf. Grundlage für dieses Werk war die Apostelgeschichte 17, Vers 22-23. Dietrich schuf das Giebelbild am Gebäude des 1894 erbauten Sächsischen Finanzministeriums, es stellt Saxonia umgeben von Künsten und Staatseinnahmen dar.

Dietrich nahm einen Ruf an die Kunstakademie in Leipzig an und verstarb dort im Alter von 71 Jahren am 4. August 1904.

Werke (Auswahl)

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