Wiesenhofen

Wiesenhofen
Wiesenhofen
Koordinaten: 49° 3′ N, 11° 24′ O49.04305555555611.401666666667512Koordinaten: 49° 2′ 35″ N, 11° 24′ 6″ O
Höhe: 512–519 m ü. NN
Einwohner: 89 (30. Juni 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 92339
Vorwahl: 08461

Wiesenhofen ist ein Ortsteil der Stadt Beilngries im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Dorf liegt auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb nordwestlich des Gemeindesitzes Beilngries. Von dort aus führt über Hirschberg und über Kaldorf eine Straße nach Wiesenhofen, die beim Dorf auf die Staatsstraße 2393 (HaunstettenLitterzhofen) trifft.

Geschichte

Mehrere vorgeschichtliche Grabhügel befinden sich im Oberholz östlich von Wiesenhofen.

Die erste urkundliche Erwähnung erfährt Wiesenhofen (= Höfe des Wiso) 1305 im Gaimersheimer Schiedsspruch: In der Auseinandersetzung des Eichstätter Bischofs mit Bayern um das Hirschberger Erbe wurde das Dorf dem Hochstift Eichstätt zugesprochen. Eigens ist in diesem Schiedsspruch wohl wegen seiner Größe der Hattenhof genannt. 1306 wurde auch das Dorfgericht dem Bischof zugewiesen. Vom Ministerialengeschlecht der Wiesenhofer sind aus dem 14. Jahrhundert zwei Vertreter urkundlich erwähnt, nämlich „G. de Wiesenhofer“ und Albert Wiesenhofer, beide Leheninhaber bischöflicher Güter in Wiesenhofen und in Emmendorf. Grundbesitzer waren in Wiesenhofen neben dem Hochstift das Kloster Plankstetten mit sieben Gütern im Jahr 1465 und – mit einem Hof, der nach 1644 erworben wurde – das Domkapitel von Eichstätt. Im 15. Jahrhundert und später hatten verschiedenen Adelsgeschlechter die bischöflichen Lehen inne, so die Marschalke von Hirschberg, die Baiersdorfer, die Schenken zu Stossenberg und die Absberger zu Rumburg. Im Dreißigjährigen Krieg war das Dorf ziemlich verödet, nur noch zwei bischöfliche Höfe wurden bewirtschaftet.

Nach der Säkularisation 1802 bildete Wiesenhofen zusammen mit dem Nachbarort Kaldorf eine Gemeinde. 1954 wurde eine Flurbereinigung durchgeführt. Zum 1. Januar 1972 schloss sich das Dorf im Zuge der bayerischen Gebietsreform der Stadt Beilngries an.[1] 1983 gab es bei 116 Einwohnern 13 landwirtschaftliche Betriebe und ein Schotterwerk; der ausgedehnte Dolomit-Steinbruch von Wiesenhofen liegt in einem Wald östlich des Dorfes.

Katholische Filialkirche Mariä Heimsuchung

Im Mittelalter gehörte Wiesenhofen zur Pfarrei Plankstetten. 1684 wurde das Dorf Filiale der Pfarrei Haunstetten, zu der es kirchlich noch heute gehört. Die Dorfkirche ist eine frühgotische Chorturmkirche, der Turm zeigt die für die Gegend typischen Treppengiebel mit Satteldach. 1551 wurde eine neue Kirche konsekriert. 1884 erfuhr die Kirche eine Erweiterung und Erhöhung. Im Schrein des viersäuligen Hochaltars steht eine bedeutende spätgotische Marienplastik aus der Zeit um 1470. Die beiden Seitenaltäre sind zweisäulig. Auch hier befinden sich im Schrein Figuren. Die drei Altäre sind jeweils mit einem Oberbild versehen. Ein gotisches Sakramentshäuschen mit Christuskopf entstand um 1500. Eine Glocke stammt vom Ende 15. Jahrhunderts und wurde von Hans Kandlgieser in Berching gegossen. Eine zweite wurde 1710 von Wolfgang W. Schelchshorn in Eichstätt gegossen. 2009 kamen bei einer Innenrenovierung im Bereich der früheren Kanzel mittelalterliche Freskenreste zum Vorschein.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Dorfverein Wiesenhofen e.V.
  • Obst- und Gartenbauverein Wiesenhofen-Kaldorf

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 433

Literatur

  • Friedrich Hermann Hofmann u. Felix Mader (Bearb.): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg. XII Bezirksamt Beilngries. I. Bezirksamt Beilngries. München 1908, Nachdruck München, Wien 1982, S. 159
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. Eichstätt: Sparkasse 1984, S. 163
  • Felix Mader: Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg. Eichstätt: Brönner & Daentler 1940, S. 237-239
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Eichstätt: Sparkasse Eichstätt 1984, S. 304

Weblinks


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