Zeche Flor & Flörchen

Zeche Flor & Flörchen
Zeche Flor & Flörchen
Andere Namen Zeche Flor & Flörken
Abbau von Steinkohle
Beschäftigte max. 113
Betriebsbeginn 1855
Betriebsende 1872
Nachfolgenutzung Zeche Vereinigte Flor & Flörchen
Geografische Lage
Koordinaten 51° 23′ 57″ N, 7° 4′ 32″ O51.3990305555567.0754416666667Koordinaten: 51° 23′ 57″ N, 7° 4′ 32″ O
Zeche Flor & Flörchen (Regionalverband Ruhr)
Zeche Flor & Flörchen
Lage Zeche Flor & Flörchen
Standort Essen-Heisingen
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Flor & Flörchen war ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Essen-Heisingen im Bereich des Stauseebogens. Die Zeche war auch unter dem Namen Zeche Flor & Flörken bekannt und ist durch die Konsolidation der beiden stillgelegten Zechen Flor und Flörchen entstanden. Sie war später Bestandteil der Zeche Vereinigte Flor & Flörchen.

Inhaltsverzeichnis

Bergwerksgeschichte Flor & Flörchen

Im Jahr 1854 konsolidierten die beiden stillgelegten Zechen Flor und Flörchen zur Zeche Flor & Flörchen, im Jahr 1855 wurde die Zeche Flor & Flörchen in Betrieb genommen. Im Jahr 1856 fand zunächst nur ein provisorischer Tiefbau mit einer Wettersohle und einer Grundstrecke statt, es war eine Wasserhaltungsdampfmaschine installiert. Im Jahr 1857 wurde mit dem Abteufen eines tonnlägigen Haupttiefbauschachtes in Flöz Flor (vermutlich Flöz Sonnenschein) begonnen und Abbau betrieben. Im Jahr 1858 erreichte der Schacht bereits in geringer Teufe eine Überschiebung, es wurde nun weiter im Gestein geteuft. Bei einer flachen Teufe von 38 Meter wurde die 1. Sohle und bei einer Teufe von 46 Lachter die 2. Sohle (erste Tiefbausohle) angesetzt. Anschließend wurden die Teufarbeiten gestundet.

Im Jahr 1859 war Förderbeginn im neuen Haupttiefbauschacht, die geförderten Kohlen wurden mittels sogenannter Nachen über die Ruhr zur Pferdebahn nach Kupferdreh transportiert. Im Jahr 1865 wurde unterhalb der 2. Sohle Unterwerksbau betrieben, hierzu wurde ein Gesenk erstellt. Am 11. April 1866 erfolgte die Vereinigung mit den Berechtsamen Rudolph und Neu-Dülmen. Die Verleihung der beiden Berechtsamen erfolgte am 20. November desselben Jahres. Im darauffolgenden Jahr wurde ein Abhauen bis zur 3. Sohle aufgefahren, wegen starker Wasserzuflüsse musste der Betrieb teilweise eingestellt werden. Im Jahr 1869 kam es aufgrund von Maschinenschäden zu Betriebsunterbrechungen und im darauffolgenden Jahr wurde die Zeche Flor & Flörchen stillgelegt. Etwa um das Jahr 1871 kam es zur Wiederinbetriebnahme mit zwei tonnlägigen Schächten und zur Übernahme der in Betrieb befindlichen Stollenzeche Voßhege. Am 5. Oktober 1872 konsolidierte die Zeche Flor & Flörchen mit drei weiteren Zechen zur Zeche Vereinigte Flor & Flörchen.

Förderung und Belegschaft

Die ersten bekannten Förderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1854, es wurden 390 preußische Tonnen Steinkohle gefördert. Erste Belegschaftszahlen gibt es aus dem Jahre 1858, damals waren 58 Bergleute auf dem Bergwerk angelegt. Im Jahr 1861 wurden mit 82 Bergleuten 108.839 Scheffel Steinkohle gefördert. 1867 waren es 113 Bergleute, die 26.223 Tonnen Steinkohle förderten. Im Jahr 1870 wurden mit 44 Bergleuten 10.072 Tonnen Steinkohle gefördert. Die letzten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1871, in dem mit 62 Bergleuten 8497 Tonnen Steinkohle gefördert wurden.

Bergwerksgeschichte Flor

Die Zeche Flor war auch unter den Namen Zeche Flör, Zeche Flohr oder Zeche Florbank bekannt. Auf der Zeche wurde bereits ab Anfang des 18. Jahrhunderts Abbau betrieben, danach wurde die Zeche stillgelegt und das Grubenfeld fiel wieder ins Bergfreie. Zwischenzeitlich wurden im Jahr 1779 die beiden Berechtsamen Flora und Fledermaus durch die Bauern Butenberg und Linnemann belehnt. Vermutlich wurden die beiden Berechtsamen ebenfalls mit in die Gesamtberechtsame Flor & Flörchen einbezogen.[1] Am 25. April 1793 wurde durch den Abt von Werden die Konzession zur Wiedereröffnung des Grubenfeldes verliehen, gleichzeitig wurde der Abbau der mitentdeckten Nebenbank Flörchen genehmigt. Im Jahr 1805 war das Bergwerk nachweislich in Betrieb, danach wird es in den Unterlagen des Bergamtes nicht mehr genannt. Am 24. Februar und am 25. März des Jahres 1840 wurde ein Längenfeld verliehen. Im Jahr 1854 erfolgte die Konsolidation zur Zeche Flor & Flörchen.

Bergwerksgeschichte Flörchen

Die Zeche Flörchen war auch unter dem Namen Zeche Flörken bekannt. Am 25. April 1793 wurde durch den Abt von Werden bei der Verleihung der Konzession zur Wiedereröffnung der Zeche Flor auch die mitentdeckte Nebenbank Flörchen mitverliehen. Das Bergwerk war mindestens seit dem Jahr 1802 in Betrieb. Ab dem Jahr 1804 wird es in den Unterlagen nicht mehr genannt, vermutlich wurde es stillgelegt. Am 10. Juni und am 3. Juli erfolgte die Verleihung der Berechtsame. 1854 erfolgte die Konsolidation zur Zeche Flor & Flörchen.

Bergwerksgeschichte Voßhege

Die Stollenzeche Voßhege war auch unter dem Namen Zeche Voßhecke bekannt. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts war das Bergwerk in Betrieb, es wurde Stollenbau nahe dem Stauseebogen betrieben. Kurz danach wurde das Bergwerk stillgelegt. Etwa um das Jahr 1871 wurde das Grubenfeld der Zeche Voßhege von der Zeche Flor & Flörchen übernommen.

Im Jahr 1947 wurde das Bergwerk wieder in Betrieb genommen. Das Stollenmundloch befand sich an der Wuppertaler Straße (heute Stauseebogen) in der Nähe der Kampmannbrücke. Die Stollenzeche wurde im Jahr 1948 Zeche Voßhege, Dickebank & Fledermaus genannt. Besitzer war ab 1948 die Bergbau Bellingen GmbH. Am 1 April wurde mit dem Abbau begonnen, mit 33 Bergleuten wurden in diesem Jahr 1718 Tonnen Steinkohle abgebaut. Ab diesem Jahr wurde die Zeche wieder Zeche Voßhege genannt. Am 30. Juni wurde der Betrieb eingestellt. Am 2. Januar 1951 wurde das Bergwerk von der G. Reitz GmbH übernommen und wiedereröffnet. In diesem Jahr wurde mit 115 Bergleuten 13.725 Tonnen Steinkohle gefördert, dies war die höchste Förderung der Zeche Voßhege. Am 30. August 1952 wurde die Zeche Voßhege endgültig stillgelegt.

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 1994, ISBN 3-7845-6992-7

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zeche Vereinigte Flor & Flörchen — Abbau von Steinkohle Abbautechnik Untertagebau Förderung/Jahr max. 14.945 t Beschäftigte max. 84 Betriebsbeginn 1875 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”