Dominantseptnonakkord

Dominantseptnonakkord

Der Dominantseptnonakkord, auch Dominantseptnonenakkord, Dominantnonenakkord oder Dominantnonakkord, ist ein Nonenakkord auf der Dominante. Er kann auch als Dominantseptakkord mit hinzugefügter None gedeutet werden.

Großer(g3) und kleiner Nonakkord(k3), mit G als Grundton. Anders gesagt: Auf dem Grundton des Akkords liegt eine große Terz (im oberen Notenbeispiel mit „g3“ bezeichnet), auf dieser eine kleine Terz („k3“), auf dieser eine weitere kleine Terz und auf dieser schließlich wahlweise eine große oder eine kleine Terz; als Gesamtumfang ergibt sich eine große None („g9“) oder eine kleine None („k9“).

Der Dominantseptnonakkord ist ein Fünfklang, der durch Terzschichtung entsteht. Sein Grundton befindet sich auf der fünften Stufe (Dominante) der jeweiligen Tonart. Über diesem Grundton erklingt die große Terz und die reine Quinte, die kleine Septime (siehe Dominantseptakkord) und die große oder kleine None. Ist es die große None, spricht man kurz von einem „großen Nonakkord“, ist es die kleine None, von einem „kleinen Nonakkord“.

In C-Dur etwa ist g die fünfte Stufe und somit der Grundton des Dominantseptnonakkordes. Der Dreiklang g-h-d ist ein Dominantakkord, der Vierklang g-h-d-f ein Dominantseptakkord, der Fünfklang g-h-d-f-a oder g-h-d-f-as ein Dominantseptnonakkord.

Da es sich beim Nonenakkord um einen fünfstimmigen Akkord handelt, muss im 4-stimmigen Satz zwangsläufig ein Ton ausgespart werden. Dies ist im allgemeinen die Quint; im Bsp. das d. (Sept und natürlich None müssen dabei sein, die Terz bestimmt das Tongeschlecht. Ohne Grundton erhält man den unten beschriebenen verkürzten Dominantseptnonakkord.)

Die Auflösung des Dominantseptnonakkordes

Bei der Auflösung des großen Dominantseptnonakkordes wird die None eine große Sekunde abwärts geführt, im Fall des kleinen Dominantseptnonakkordes eine kleine Sekunde; Zielton ist in beiden Fällen die Quinte der Tonika.

Die weiteren Auflösungsregeln entsprechen denen des Septakkordes: Der Grundton der Dominante springt eine reine Quart aufwärts oder eine reine Quinte abwärts auf den Grundton der Tonika; die Terz der Dominante bewegt sich eine kleine Sekunde aufwärts auf den Grundton der Tonika; die Quinte der Dominante macht einen Ganztonschritt abwärts auf den Grundton der Tonika; die Septim gleitet eine kleine Sekunde abwärts auf die Terz der Dur-Tonika oder eine große Sekunde abwärts auf die Terz der Moll-Tonika.

Beispiel: g-h-d-f-a bzw. g-h-d-f-as → c-c-e-g bzw. c-c-es-g

Der verkürzte Dominantseptnonakkord

„Fehlt“ bei einem Dominantseptnonakkord der Grundton, spricht man von einem verkürzten Dominantseptnonakkord. In der Funktionstheorie schreibt man ein durchgestrichenes D mit hochgestellter 7 und 9. Ein verkürzter „großer Nonakkord“ entspricht einem so genannten Halbverminderten, ein verkürzter „kleiner Nonakkord“ einem Verminderten.

Beispiel: h-d-f-a bzw. h-d-f-as (das g „fehlt“)

Verwendung des Dominantseptnonakkordes

Der Dominantseptnonakkord ist ein stilistisches Charakteristikum insbesondere des romantischen Lied- und Instrumentalsatzes. Wie viele Akkorde, die ursprünglich in einem spezifischen funktionalen Zusammenhang standen, hat sich auch der Nonakkord harmonisch verselbstständigt und erscheint mitunter unaufgelöst und in Reihen angeordnet (vgl. das untere Notenbeispiel).

Mehrere Nonakkorde in Folge – Ausschnitt aus Claude Debussys Nuages

In der Popularmusik wird der Dominantseptnonakkord häufig „Sieben-Neuner“ genannt. In der Regel ist dieser Sieben-Neuner ein Dominantseptnonakkord mit großer None.


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