Dubbe

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Daniel Otto Dubbe (* 1942 in Hamburg) ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist, Drehbuchautor und Übersetzer.

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Leben

Daniel Dubbe besuchte das Gymnasium im Alstertal in Hamburg-Fuhlsbüttel. Nach dem Abitur studierte er von 1962 bis 1969 Romanistik und Germanistik in Hamburg, Göttingen und Aix-en-Provence. 1975 promovierte er mit einer Arbeit über Henri Michaux zum Doktor der Philosophie.

Zwischen 1974 und 1983 gab er zusammen mit Christoph Derschau, Bernd Cailloux, Kiev Stingl u.a. die Zeitschrift Boa Vista heraus. Seit 1975 arbeitet er freischaffend für den Rundfunk und verschiedene Zeitungen (Reisereportagen, Essays und Literaturkritiken). Zusammen mit Uwe Schrader schrieb er die Drehbücher zu den Filmen Kanakerbraut (1983) und Mau Mau (1991).

Eigene literarische Arbeiten veröffentlichte der von Helmut Heißenbüttel geförderte Autor seit Mitte der siebziger Jahre zunächst vor allem in den „little mags“ wie Boa Vista, Gasolin 23, Hermannstr. 14 und Krachkultur. Eine größere Öffentlichkeit erreichte er 1984 mit der Veröffentlichung seiner Erzählungssammlung Wilde Männer, wenig Frauen.[1] Auch sein 1995 erschienener erster Roman Bessere Tage überzeugte die Kritik.[2] Die 2002 publizierte Sammlung Hart auf hart lieferte einen repräsentativen Querschnitt aus seinem erzählerischen Schaffen. Mit der 2005 erfolgten Veröffentlichung von Tropenfieber bewies er sein Talent auch für den Kriminalroman.[3]

Seine beiden Interview-Bücher mit Thorwald Proll (2003) und Gabriele Rollnik (2004) lieferten wichtige Beiträge zur Diskussion über die RAF und die Bewegung 2. Juni.

Daniel Dubbe lebt in Hamburg.

Werke

  • Szene. Prosa. quer-verlag Uwe Wandrey, Hamburg 1973
  • Reise, imaginäre Reise und Reise unter Drogen. Untersuchungen zu Henri Michaux. Lüdke Verlag, Hamburg 1977
  • Schrittweise Annäherung. Prosa. Hrsg. von Helmut Heißenbüttel. Verlag text + kritik, München 1977
  • Wilde Männer, wenig Frauen. Erzählungen, Verlag Pohl’n’Mayer, Oberndorf 1984
  • Schmerzgrenze, Schmucknarbe. Erzählung. Paria Verlag, Frankfurt am Main 1988
  • Große Insel fernsüdlich. Reisereportagen, Edition Nautilus, Hamburg 1989
  • Bessere Tage. Roman. Pohl’ Verlag, Oberndorf 1995
  • Hart auf hart. Ausgewählte Stories. Verlag Kurt Pohl, Oberndorf 2002
  • Wir kamen vom anderen Stern. Über 1968, Andreas Baader und ein Kaufhaus. Zusammen mit Thorwald Proll. Edition Nautilus, Hamburg 2003
  • Keine Angst vor Niemand. Über die Siebziger, die Bewegung 2. Juni und die RAF. Zusammen mit Gabriele Rollnik. Edition Nautilus, Hamburg 2004
  • Tropenfieber. Roman. Edition Nautilus, Hamburg 2005

Übersetzungen

  • M. Agejew: Roman mit Kokain. Aus der französischen Übersetzung des russischen Originals. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1986
  • Anonymus: Die Liebe, mein Herr… Briefe einer Unbekannten. Aus dem Französischen (unter dem Pseudonym Wolf Serlo). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1987
  • Claude Sadut: Gesellschaftsspiele. Aus dem Französischen (unter dem Pseudonym Wolf Serlo). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988
  • Emmanuel Bove: Was ich gesehen habe. Aus dem Französischen. In: Krachkultur 9/2001
  • Frédéric Beigbeder: Einsamkeit zu mehreren. Aus dem Französischen. In: Krachkultur 9/2001
  • Paul Léautaud: Worte, Äußerungen und Anekdoten. Aus dem Französischen von Daniel Dubbe. In: Krachkultur 11/2007
  • H. P. Lovecraft: Nietzscheanismus und Realismus. Aus dem Amerikanischen zusammen mit Martin Brinkmann und Wolfgang Schömel. In: Krachkultur 12/2008

Herausgeberschaften

  • Boa Vista. Zeitschrift für Neue Literatur. Verlag Udo Breger, Göttingen 1974-1983

Auszeichnungen

  • 1984 Förderpreis für Literatur der Freien und Hansestadt Hamburg

Literatur

  • Martin Brinkmann: Nachwort. In: Daniel Dubbe: Hart auf hart. Ausgewählte Stories. Oberndorf: Verlag Kurt Pohl 2002, S. 136-141

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Vgl. Josef Quack: Kein Gramm Fett. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19. Februar 1985. Vgl. auch Norbert Hinterberger: Die Störung Leben. In: Die Zeit vom 20. September 1985
  2. Vgl. Peter Henning: Ein moderner Taugenichts. In: Facts Nr. 51/1995
  3. Vgl. Matthias Penzel: Nach außen hin fröhlich. In: Junge Welt vom 29. März 2005

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