Döppersberg

Döppersberg
Schwebebahnhaltestelle Döppersberg

Der Döppersberg ist ein innerstädtischer Bereich und ein Verkehrsknotenpunkt am Ende der Straße Döppersberg in Wuppertal-Elberfeld. Hier befindet sich der Hauptbahnhof der Stadt, die wichtigste Haltestelle der Schwebebahn, der Zentrale Omnibusbahnhof sowie das südliche Ende der Elberfelder Fußgängerzone. In naher Zukunft wird der Bereich komplett neu gestaltet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich war der Name Döppersberg für den ansteigenden Hang am linken Wupperufer südwestlich des historischen Stadtkerns von Elberfeld in Gebrauch. Er war lange Zeit unbebaut und von der Innenstadt nicht direkt, sondern nur über den Umweg über die Isländer Brücke zu erreichen. Zwischen Hang und Fluss befand sich noch ein flaches Gebiet, der Brausenwerth, der als Jahrmarktplatz und als Richtstätte diente.

Erst mit dem Bau der Stammstrecke der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft und dem Bau des späteren Hauptbahnhofes 1846 in der Hanglage des Döppers Berg begannen radikale Veränderungen. Man brach einige Altstadthäuser ab und führte durch diesen Durchbruch vom alten Elberfelder Marktplatz, der Freiheit, eine direkte Verbindung auf das Hauptportal des Bahnhofes zu. Dabei musste eine neue Brücke über die Wupper angelegt werden, die den Namen Döppersberger Brücke erhielt. Um den Höhenunterschied Freiheit - Bahnhof zu überwinden, musste diese Straße ein durchgehendes Gefälle aufweisen. Auch die Fahrbahn der mit klassizistischen Stilmerkmalen (Pfeilergestaltung, Bogenform und Geländerformen) ausgestatteten Brücke wurde geneigt errichtet.

Brausenwerth und Döppersberg um 1855 (mittlere Ansicht), Lithographie von Wilhelm Riefstahl
Der Döppersberg als Verkehrsknotenpunkt
Schwebebahnhaltestelle und Kreuzung Döppersberg, Blick vom Turm der Stadtsparkasse Wuppertal, 2008

In der Folgezeit ging immer mehr der Name Döppersberg auf den sich rasant entwickelnden neuen Stadtbereich zwischen Stadt und Bahnhof über. Waren in der ersten Hälfte noch die Gebiete westlich und nördlich der Innenstadt (Neumarkt, Luisenstadt, Herzogstraße) die städtebaulichen Zuwachsgebiete, entwickelte sich nun der Döppersberg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Zentrum der Citybildung. Hier siedelten sich Hotels und Verwaltungsbauten an, außerdem errichtete man hier das Theater und das Stadtbad.

Spätestens mit der Einweihung der Schwebebahn wurde der Döppersberg auch zum klaren Verkehrsmittelpunkt Elberfelds. Die Schwebebahn errichtete hier um 1900 ihre wichtigste und bis heute verkehrsreichste Station, die Straßenbahnlinien der Tallinie und der meterspurigen Linien kreuzten sich hier. Immer mehr wurden die ehemaligen Freiflächen bebaut, so dass sich das Erscheinungsbild radikal wandelte. Lag um 1800 hier noch eine Kleinstadt an einem Gebirgsfluss, der weite Überschwemmungsflächen benötigte, bot sich um 1930 das Bild einer dicht bebauten verkehrsreichen Großstadt, in der eine kanalisierte und gebändigte Wupper kaum noch in Erscheinung trat. Mit dem Neubau der Schwebebahnstation 1926, der notwendig war, um die außerordentlich starken Verkehrsströme zu bewältigen, wurde der Fluss auch vollständig von einem massiven Gebäude, dem Köbo-Haus, überbaut, die alte langgestreckte Brücke wurde ersetzt und ist als Flussüberquerung nicht mehr spürbar.

In den Jahren 1940–1942 wurde unter dem Döppersberg ein Tiefbunker gebaut, der 1990 instand gesetzt wurde. Im Ernstfall bietet er Schutz für 950 Personen. [1] Die Luftangriffe auf Wuppertal während des Zweiten Weltkriegs bedeuteten extreme Zerstörungen für den Döppersberg. Theater und Schwimmbad wurden vernichtet, etliche Bürgerhäuser zerstört. Der Wiederaufbau wurde durch die Planungen der neuen Talstraße (Bundesstraße 7) abgebrochen, die für notwendig gehalten wurde, um den Individualverkehr durch die Talachse zu geleiten. Für den Döppersberg bedeutete dies einen weiteren, einschneidenden Gesichtswandel. Ein Großteil der Gebäude zwischen Wupper und Bahnhof wurden entfernt, man legte eine großzügige Kreuzung, menschenleere Grünrestflächen und gewaltige Rampenbauwerke an, zwischen denen sich die zentrale Straßenbahnhaltestelle, heute Busbahnhof befand. Für Fußgänger war hier kein Platz mehr, der Fußweg Bahnhof - Innenstadt wurde in eine Unterführung verbannt.

Im Rahmen des Rhein-Ruhr-Verkehrsverbundes wurde die Schwebebahnstation Döppersberg und der Busbahnhof in „Wuppertal Hbf (Döppersberg)“ umbenannt. Dies soll die Umsteigebeziehungen verdeutlichen.

Planungen

In den 1990er Jahren wurde dieser Zustand nicht mehr akzeptiert. Ein städtebaulicher Wettbewerb brachte das Kölner Architekturbüro Jaspert + Steffens als Sieger hervor. Sie schlugen eine Neuorganisation der Kreuzung, einen Neubau des Busbahnhofs neben dem Hauptbahnhof, eine Neuerrichtung von Bürogebäuden und eine oberirdische Fußgängerverbindung vor. Diese Pläne sollen ab 2009 verwirklicht werden. Ob allerdings die vorgeschlagenen mehreren Ebenen, Grünflächen und Verbindungswege alle mit städtischem Leben zu füllen sein werden, ist unklar.

Nachdem lange Zeit Unklarheit herrschte, wie die Finanzierung aussehen wird, konnte man sich mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen im Laufe des Jahres 2007 einigen. Die Stadt wird sich, nach einer Kalkulation aus dem Jahr 2007, bei dem 90 Millionen Euro teuren Projekt mit einem Drittel beteiligen müssen.[2] Man hoffte, dass man gleichzeitig die Deutsche Bahn mit in die Verantwortlichkeit ziehen konnte und den Hauptbahnhof gleichzeitig modernisieren zu lassen. Bislang vertritt die DB aber die Haltung, dass dieser Bahnhof nicht auf oberster Priorität steht und zuvor andere vier Bahnhöfe in NRW modernisiert werden sollen. Die Stadt bemühte sich aber weiterhin um die Dringlichkeit der Maßnahme – der Bahnhof ist kein schöner Anblick. Zur Unterstützung nahmen auch der Bundes- und Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Wuppertal an den Gesprächen teil. Mittlerweile lässt die Bahn durchblicken, bis zur Fertigstellung des Döppersbergs 2015 könnte auch die Modernisierung des Bahnhofes, der auf rund zehn Millionen Euro veranschlagt wird, in Angriff genommen werden.

Bevor die eigentlichen Baumaßnahmen 2009 beginnen, müssen einige Randmaßnahmen in Angriff genommen und abgeschlossen werden. So wurde der Südstraßenring bis Ende 2007 mit Freigabe der Blücherbrücke neu gestaltet, und im Jahr 2008 werden Reparaturmaßnahmen an der Brausenwerther Brücke und Ohligsmühler Brücke vorgenommen. Gleichzeitig wurde am Robert-Daum-Platz eine Baustelle eingerichtet und auch hier eine Wupperbrücke repariert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. untertage-übertage.de, Luftschutzbunker in Wuppertal – Tiefbunker Döppersberg
  2. 500.000 Euro für Planung Döppersberg Westdeutsche Zeitung (Online) vom 8. Januar 2008
51.2558333333337.1502777777778

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