Edzard Fürst zu Innhausen und Knyphausen

Edzard Fürst zu Innhausen und Knyphausen

Edzard Friedrich Ludwig Fürst zu Innhausen und Knyphausen (* 14. Dezember 1827 in Hannover; † 16. Januar 1908 auf Schloss Lütetsburg) war ein ostfriesischer Adliger und Politiker.

Leben

Nach dem Besuch der Ritterakademie Lüneburg studierte Edzard Jura in Bonn und Berlin, wo er 1851 seine erste juristische Staatsprüfung ablegte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1860 wurde er zum größten Grundbesitzer in Ostfriesland. Im selben Jahr ernannte ihn Georg V. von Hannover zum Kammerherrn. 1862 kaufte Edzard vom Großherzogtum Oldenburg die 1624 verloren gegangene Burg Kniphausen zurück. Zudem erwarb er 1876 die Burgen Inhausen.

Nach der Annektierung Hannovers durch Preußen im Jahre 1866 vertrat er die ostfriesischen Interessen vor der preußischen Regierung. 1867 erhielt er einen Sitz im Preußischen Herrenhaus, den er jedoch erst nach der Aufhebung des Welfenfonds im Jahre 1892 wahrnahm. Zudem gehörte er dem Provinziallandtag von Hannover an. Von 1885 bis 1908 war er Präsident der Gesamtsynode der reformierten Kirche. Nachdem er bereits bei der Wahl zum 1. Deutschen Reichstag im Jahre 1871 gescheitert war, wurde er 1893 für die Deutsch-Hannoversche Partei in den Reichstag gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Am 1. Januar 1900 wurde Edzard in den Fürstenstand erhoben. 1902/03 war er Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, 1904 Präsident des Preußischen Herrenhauses.

Edzard starb am 16. Januar 1908 im Alter von 80 Jahren. Sein Grab befindet sich im Lütetsburger Park. Als einer der einflussreichsten Ostfriesen seiner Zeit war unter anderem an der Gründung der Ostfriesischen Küstenbahn (Eröffnung 1883) und der Ostfriesischen Sparkasse (1871) beteiligt.

Literatur

  • Klaus Mlynek in: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Hannover: Schlüter 2002, S. 183. ISBN 3-87706-706-9

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