Ehegerichtsbarkeit

Ehegerichtsbarkeit

Ein Offizial ist der Vorsteher eines römisch-katholischen Kirchengerichtes (tribunal ecclesiasticum). Als Gerichtsvikar des Bischofs spricht der Offizial in dessen Namen Recht. Gelegentlich wird er auch als Diözesan- bzw. (in Erzbistümern) Metropolitanrichter bezeichnet. Ein Offizial muss Priester sein und über Kenntnisse des kanonischen Rechts verfügen, die in Deutschland durch die Promotion zum Lizentiat (Lic. jur. can.) oder Doktor des kanonischen Rechts (Dr. jur. can.) bzw. durch einen im Fach Kanonisches Recht erworbenen theologischen Doktortitel (Dr. theol.) nachzuweisen sind.

Hauptaufgaben des Offizials und seiner Behörde in der kirchlichen Rechtspflege sind die Erteilung von Dispensen, die Durchführung von kirchlichen Gerichtsverfahren (vor allem Ehenichtigkeitsprozesse) und die Vorbereitung von Selig- und Heiligsprechungsprozessen (Beatifikationen bzw. Kanonisationen).

Dem Offizial als obersten Richter der Diözese bzw. Metropole sind ein kirchlicher Notar (auch Kirchen-, Gerichts- oder Diözesannotar genannt) und ein oder mehrere Richter und Untersuchungsrichter beigeordnet. Offizial und Notar sind praktisch immer hauptamtliche Mitarbeiter.

Der Offizial als bischöflicher Administrator

Im Bistum Münster bezeichnet man auch den vom Diözesanbischof für den oldenburgischen Teil des Bistums eingesetzten Vertreter (Vikar) als Offizial. Der Offizial, der seit den 1970er Jahren zugleich Weihbischof ist, leitet das Bischöflich Münstersche Offizialat mit Sitz in Vechta.

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