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Eberhard Eimler (* 30. November 1930 in Ulm) war ein deutscher General der Luftwaffe und zuletzt von 1987 bis 1990 Stellvertretender Oberbefehlshaber der NATO- Streitkräfte in Europa.
Inhaltsverzeichnis
Familie und Ausbildung
Eberhard Eimler wurde als Sohn des Hauptmanns der Pioniere Robert Eimler, der später Generalmajor wurde, geboren. Noch 1944 wurde er zum Volkssturm in Ostpreußen, wo er aufwuchs, eingezogen. 1947 schloss er seine Schulausbildung mit dem Abitur ab. Anschließend absolvierte er in seiner Geburtsstadt Ulm eine Ausbildung zum Elektroinstallateur. Danach folgte ein Studium der Elektrotechnik an der TH Stuttgart, das er als Elektroingenieur abschloss. Während des Studiums arbeitete er als Manager der Ulmer Zweigstelle der American Express Company.
1951 heiratete Eimler die aus den Niederlanden stammende Kaufmannstochter Hildegard Ruegner.
Offizier bei der Bundesluftwaffe
Im Mai 1956 trat Eimler in die Bundesluftwaffe ein und absolvierte dort eine Pilotenausbildung. Bereits im April 1957 wurde er als Leutnant selbst Fluglehrer an der Flugzeugführerschule „B“ in Fürstenfeldbruck. Dort blieb er bis 1961 und absolvierte später als Hauptmann den 8. Luftwaffen-Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Danach war er Major und Stabsoffizier für Einsatz- und Operationsfragen an der Führungsakademie der Bundeswehr.
Im Sommer 1966 wurde Major Eimler während der „Starfighterkrise“ Referent im Bundesverteidigungsministerium. Wenig später wurde er Adjutant des damaligen Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Johannes Steinhoff. Während dieser Zeit wirkte er nicht nur an der Bewältigung der „Starfighterkrise“ mit, sondern erlebte auch erste Planungen für die Kampfflugzeuge Tornado und Alpha-Jet.
Als Oberstleutnant wurde er am 1. Oktober 1970 Kommandeur der Fliegenden Gruppe des Leichten Kampfgeschwaders 43 in Oldenburg. Ein halbes Jahr später, am 1. April 1971 wurde er Kommodore des Leichten Kampfgeschwaders 42 in Pferdsfeld/ Bad Kreuznach. Dort erfolgte auch seine Beförderung zum Oberst. Trotz seiner bis dahin nur geringen Kommandeurserfahrungen erreichte sein Geschwader im Rahmen der jährlichen NATO- Überprüfung 1972 die Note „Sehr gut“, was mit zum späteren Eintritt in die Generalität der Bundeswehr beitrug.
Anschließend wurde er im August 1973 Abteilungsleiter für „Führung und Einsatz“ im Luftflottenkommando in Köln. Während dieser Zeit musste er das gesamte Luftraum- und Luftkorridorkonzept der Bundesrepublik Deutschland überprüfen und neu struktieren. Kurze Zeit später wurde Eimler dann Referatsleiter für „Flugsicherung und Flugbetrieb“ im Führungsstab der Luftwaffe.
Aufstieg zum General
Am 1. April 1976 wurde Eimler zum Brigadegeneral befördert und war bis 1978 Stabsabteilungsleiter für „Einsatzführung“ im Führungsstab der Luftwaffe.
Anschließend erfolgte am 1. Juli 1977 seine Beförderung zum Generalmajor. Als solcher wurde er zugleich Kommandeur der 2. Luftwaffendivision in Birkenfeld. Dieses Kommando hatte er jedoch nur 28. Februar 1979 inne, als er Stellvertretender Kommandierender General des Luftflottenkommandos in Köln wurde.
Am 1. Oktober 1980 wurde Eberhard Eimler zum Generalleutnant befördert und war Stellvertretender Befehlshaber der Alliierten Luftstreitkräfte in Mitteleuropa (AAFCE) unter dem US-General Charles A. Gabriel. Während dieser Zeit lernte Eimler auch die für seine letzte Verwendung wichtige Einschätzung der Stärken und Schwächen der alliierten Verbündeten kennen.
Am 1. April 1983 wurde Generalleutnant Eimler als Nachfolger von Friedrich Obleser Inspekteur der Luftwaffe. Eimler war damit der erste Luftwaffeninspekteur, der seine militärische Laufbahn ausschließlich in der Bundeswehr absolviert hatte. Während seiner Amtszeit fiel unter anderem die nicht unumstrittene Grundsatzentscheidung zur Beschaffung des Jäger 90 als Ersatz für den Tornado sowie die Wiedereinführung der Unteroffiziersschule der Luftwaffe.
Generalleutnant Eimler wurde am 1. Oktober 1987 zum General befördert und war damit erst der 24. Soldat der den höchsten Rang der Bundeswehr erhielt. Als Nachfolger von Hans-Joachim Mack wurde er Stellvertreter des Oberbefehlshabers der NATO-Streitkräfte in Europa, US-General John Galvin. Während der folgenden Zeit war Eimler zuständig für Luft- und Seekriegführung, Infrastruktur, Nachrichtenwesen und „Command and Control“.
Am 30. September 1990 wurde Eberhard Eimler nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand verabschiedet.
Tätigkeiten nach dem Ruhestand
Eberhard Eimler ist als „Einzelpersönlichkeit“ Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e. V. Des Weiteren ist er Ehrenmitglied des „Club-der-Luftfahrt e.V.“, kooptiertes Vorstandsmitglied des „Freundeskreis Luftwaffe e. V..
Zudem engagiert er sich als Sponsor für den „Konzerte für die Jugend-Fonds“.
Literatur
- Hans-Werner Jarosch: Immer im Einsatz, S. 282–284, 2005, ISBN 3-8132-0837-0
- Clemens Range: Die Generale und Admirale der Bundeswehr, S. 220–227, Herford 1990, ISBN 3-8132-0350-6
Weblinks
- Fotos vom Besuch der Prinz-Heinrich-Kaserne Lengries 1984, 1985 und 1986
- Artikel zum Jäger 90
- Deutsche Verantwortliche bei der NATO
Josef Kammhuber | Werner Panitzki | Johannes Steinhoff | Günther Rall | Gerhard Limberg | Friedrich Obleser | Eberhard Eimler | Horst Jungkurth | Jörg Kuebart | Bernhard Mende | Rolf H. Portz | Gerhard W. Back | Klaus-Peter Stieglitz
Personendaten NAME Eimler, Eberhard KURZBESCHREIBUNG deutscher General der Luftwaffe und stellvertretender Oberbefehlshaber der NATO in Europa GEBURTSDATUM 30. November 1930 GEBURTSORT Ulm
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