Flachwasserfahrsimulator

Flachwasserfahrsimulator

Ein Fahrsimulator für Binnengewässer ist ein aufwendiges computergestütztes Technologie-Verfahren zur Forschung im Bereich angewandter Technik und zur Ausbildung für Binnenschiffer.

Per Simulation realer Schiffstypen und nautischer Umgebungen können auch seltene und gefährliche Situationen kostengünstig eingeübt werden.[1]

Der gegenwärtig (2008) europaweit einzige Simulator für die Binnenschifffahrt steht seit 9. September 2008 in Duisburg. [2] Der neuartige Flachwasserfahrsimulator „SANDRA“ (Akronym für Simulator for Advanced Navigation Duisburg Research and Application) wurde entwickelt vom Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme in Duisburg „DST“.[3] Die Fahrdynamik der virtuellen Übungsschiffe kann die Software nahezu realistisch nachbilden, weil bei der Entwicklung kapazitätssstarke Computercluster im DST das Verhalten der unterschiedlichen Schiffstypen berechneten und in Modellierungen einspeisten.

Für die Forschung ist es interessant damit zu testen, bei welcher Fahrweise spezifische Schiffe am wenigsten Treibstoff verbrauchen oder wie neue Hafenanlagen so geplant werden können, dass sie Schiffen eine optimale Einfahrt ermöglichen.

Anwendung im Duisburger Schiffer-Berufskolleg

Das Zentrum der Anwendung ist eine voll ausgerüstete Kommandobrücke. Mit einem Blickwinkelbereich von maximal 210 Grad wird das Rundum-Sichtfeld des Fahrerstandes eines Binnenschiffs nachgebildet. Die angehenden Steuerleute der Binnenschifffahrt orientieren sich weniger an Kilometerständen als an Sichtmarkern wie Kirchen, Brücken und anderen markanten Landschaftskennzeichen. Sieben Projektoren ermöglichen eine detailreiche Abbildung der realen landschaftlichen Gegebenheiten und Bauten z.B. bei Hafeneinfahrten. Dahinter steckt in der Duisburger Anlage die Kapazität von 33 Rechnern.[1]

Die Ausbildung der Binnenschiffer erfolgt mittels fünf Fahrständen, die einzeln, aber auch interaktiv genutzt werden können. Die Lehrer des Schiffer-Berufskollegs RHEIN können heikle Fahrsituationen einspielen, darunter starken Gegenverkehr, Wettereinflüsse, schwierige Strömungen und technische Instrumenten- oder Ruderausfälle. Simulierbar sind unter anderem auch Fahrten mit Passagierschiffen, im Schubverband oder mit bis zu 185 Meter langen Koppelverbänden.

Neben der Fahrt auf Sicht unter Tageslichtbedingungen sind auch Nacht- und Radarfahrten simulierbar. SANDRA ermöglicht das gezielte Praxis-Training von Signal- und Lichtführungen sowie Übungen zum Funkverkehr.

Weblinks

Belege

  1. a b Deutschlandradio Kultur vom 30. Dezember 2008: „Virtuelle Havarie“
  2. WDR.de vom 9. September 2008: „Binnenschiffer üben auf dem Trockenen“
  3. www.du.nw.schule.de:Einweihung am 9. September 2008

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