Frauenreith

Frauenreith
Svobodka
Svobodka führt kein Wappen
Svobodka (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Tachov
Gemeinde: Halže
Geographische Lage: 49° 49′ N, 12° 35′ O49.81333333333312.5816666666677Koordinaten: 49° 48′ 48″ N, 12° 34′ 54″ O

Svobodka (deutsch: Frauenreith) ist ein Ortsteil der Gemeinde Halže im Okres Tachov, Tschechien. Der Ort liegt westlich der Stadt Tachov (Tachau) im Oberpfälzer Wald (Český les), nahe dem Grenzübergang zur Bundesrepublik Deutschland bei der Stadt Bärnau (Bayern). 1 km südwestlich des Ortes befindet sich die Talsperre Lučina.

Geschichte

Frauenreith wird 1552 im Urbar der Stadt Tachau als "Frawenreuth" genannt, ist aber schon sehr viel früher entstanden, möglicherweise schon im 14. jahrhundert. 1605 bestand der Ort aus 15 Anwesen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden 1654 in „Frodraith“ 11 Chalupner, 2 Gärtner (Kleinstlandwirte) und dazu ein abgebranntes und ein verödetes Anwesen gezählt. Das Dorf gehörte zur Herrschaft Tachau.

Im Jahre 1788 bestand das Dorf aus 29, im Jahr 1838 aus 30 Häusern. 1945 war die Nr. 63 die höchste Hausnummer. Die Zählung der Bevölkerung im Jahr 1930 ergab 302 Einwohner, im Jahre 1939 waren es 333 Personen.

Die Seelsorge für die Bewohner wurde von Tachau her wahrgenommen, zum Gottesdienst nach Hals war es allerdings für die Dorfbevölkerung nur halb so weit. Die Statue des Hl. Joh. Nepomuk aus dem Jahre 1830 wurde von Georg Böhm (Steinmetz) geschaffen, der 1789 in Frauenreith geboren wurde und bis zu seinem Tod im Jahre 1853 im nahegelegenen Schönbrunn, heute: Studánka wohnte und arbeitete.

In Frauenreith war eine Glasschleifstätte der jüdischen Fa. Fleischner und Adalbert ansässig. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dieser Betrieb verkauft und für die Holzdrechselei Kroha (Nr. 31) umgebaut. 1906 kaufte Hans Kroha aus Sorghof das ehemalige Schleifwerk für eine Schuhleistenfabrik und Holzdrechslerei.

Die Gemeinde besaß vor dem Zweiten Weltkrieg die Schule (Nr. 45) und das Gemeindehaus (Nr. 23), dazu etwa 70 ha Grundbesitz.

Nur etwa ein Drittel der Dorfbewohner lebte zuletzt allein von der Landwirtschaft. Der überwiegende Teil arbeitete in Betrieben der Nachbarorte oder als Waldarbeiter. Von den ehemals zu Frauenreith gehörenden Mühlen wird die Spirkmühle (Nr. 25) bereits im Jahre 1607 im Grünen Urbar erwähnt.

Der Zweite Weltkrieg endete für die Bevölkerung mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen, die kampflos in den Ort einzogen. Im Herbst 1946 hatten alle zwangsweise ausgesiedelten Deutschen das Dorf verlassen.

Nach dem Krieg verlor die Gemeinde ihre Selbständigkeit und wurde zum Ortsteil von Halže.

Quelle

  • Heimatatlas für den ehemaligen politischen Bezirk Tachau - Pfraumberg, Geretsried 1973
  • Zdeněk Procházka, Český les – Tachovsko, Historicko-turistický průvodce, 1994 ISBN 80-901122-2-6

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Svobodka — Svobodka …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Böhm (Steinmetz) — Georg Böhm (* 31. Dezember 1789 in Frauenreith, Böhmen; † 11. Februar 1853 in Schönbrunn) war ein Steinmetz Meister. Biographie Böhm lebte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Schönbrunn. Eine Vielzahl von originellen Steinskulpturen von… …   Deutsch Wikipedia

  • List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… …   Wikipedia

  • Halže — Halže …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Bezeichnungen tschechischer Orte — In dieser Liste werden deutschen (heute großteils nicht mehr geläufigen) topografischen Namen die tschechischen, amtlichen Pendants gegenübergestellt. Durch die Vertreibungen nach 1945 wurden viele kleinere Orte und Gehöfte, insbesondere in… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”