Geroldshausen in der Hallertau

Geroldshausen in der Hallertau
Geroldshausen
Ortsgemeinde Wolnzach
Koordinaten: 48° 36′ N, 11° 37′ O48.611.6166666666677Koordinaten: 48° 36′ 0″ N, 11° 37′ 0″ O
Eingemeindung: 1978
Postleitzahl: 85283
Vorwahl: 08442

Geroldshausen ist ein Ortsteil von Wolnzach im oberbayrischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. 5 km südlich von Wolnzach und 3 km östlich von der Autobahn-Raststätte "In der Holledau" befindet sich der Ort in den Hügeln der Hallertau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zum ersten Mal erwähnt wurde Geroldshausen 1138 als Sitz eines edlen Geschlechts, das sich Geroltishusen nannte. An der Stelle des heutigen "Kammelhofs" sind noch Spuren von Befestigungsanlagen zu finden, welche dem Herrensitz des Stammvater Gerold oder Kerolt zugeschrieben werden. Das Geschlecht der Geroltishusener lässt sich bis 1500 nachweisen.

Später entwickelte sich der Herrensitz zum Bauerndorf mit zwei Pfarreien, nämlich Ober- und Niedergeroldshausen. Zwischenzeitlich war der Ort in Ober-, Nieder-, und Mittergeroldshausen unterteilt.

1790 sind die Pfarreien vereint worden und die Gemeinde ist über die Jahre zu einem einheitlichen Geroldshausen zusammengewachsen.

1978 ist die bis dahin eigenständige Gemeinde in die Großgemeinde Markt Wolnzach eingegliedert worden. Mit ca. 800 Einwohnern ist Geroldshausen der größte Ortsteil von Wolnzach.

Politik

Der letzte Bürgermeister der bis 1978 eigenständigen Gemeinde war Ludwig Federl.

Zu Geroldshausen zählten die Ortsteile Kreut, Abeltshausen, Kemnathen, Haushausen, Rinnermaierhof, Siegertszell und Gschwend. 1971 wurde mit der ersten Gebietsreform der Ortsteil Haushausen zur Gemeinde Wolnzach eingegliedert. 1978 dann mit der zweiten Gebietsreform auch Geroldshausen mit seinen restlichen Ortsteilen.

Kirche und Pfarrei

Die erste Kirche ist 1310 in "Geroltzhausen" bezeugt. Nieder- und Obergeroldshausen erscheinen das erste Mal namentlich 1326 als zwei selbstständige Pfarreien. Der erste Pfarrer taucht dagegen 1410 in den Büchern auf.

Die Pfarrei Geroldshausen gehört heute zum Dekanat Geisenfeld und zum Bistum Regensburg.

  • Kirche Sankt Martin: Sie wird auch im Volksmund "die neue Kirche" genannt. Sie steht neben dem Pfarrhof in Mittergeroldshausen. Erbaut wurde sie in den Jahren 1877 und 1878. 340 Gläubige finden in ihr Platz. St. Martin weist vier Altäre, drei Glocken und eine Orgel auf. Gebaut wurde "die neue Kirche" eigentlich falsch, da der Turm nach Süden und der Eingang nach Norden zeigt. Dies führt man darauf zurück, dass vor dem Bau von "Sankt Martin" auf dem Platz, an dem sich die heutige Kirche und die dazugehörige Grotte befindet, der Bauernhof vom "Stiglmeier" stand. Die Vorgängerkirche von St. Martin stand nämlich auf der anderen Straßenseite, wo sich heute der alte Friedhof befindet.
  • Kirche St. Andreas: Bekannt als "die alte Kirche" oder auch als "die Untergeroldshaus'ner Kirche" wird sie heute noch sporadisch genutzt. Umrahmt von einem kleinen Friedhof gilt diese Kirche als die ältere der beiden Kirchen in Geroldshausen. Sie steht im ehemaligen Niedergeroldshausen. Als besonders hervorzuheben ist die alte, noch funktionsfähige Orgel, deren Luft noch mechanisch bereitgestellt wird. Mit einem Tretpedal und Muskelkraft wird ein großer, sich hinter der Orgel befindender Blasebalg betrieben. Auch die Glocken werden noch per Hand zum Läuten gebracht.
  • Kirche in Haushausen
  • Kapelle auf dem Kalvarienberg
  • Kreuzweg auf dem Kalvarienberg

Vereine

  • SV Geroldshausen: Der größte Verein im Ort ist der Sportverein SV Geroldshausen. Gegründet wurde er 1948 von 44 Gründungsmitgliedern im Gasthaus Gscheider. Heute besteht der Verein aus den Abteilungen Fußball, Gymnastik, Radfahren und Laufen und ist somit ein wertvoller Eckpfeiler im Gemeinschaftsleben von Geroldshausen, da er für jede Altersklasse Aktivitäten anbietet.
  • Burschenverein Geroldshausen: Der jüngste aller Vereine ist der Burschenverein. Aus einer Gemeinschaft von Jugendlichen entstand aus dem sogenanntem "Badal" (alte Umkleidekabine des SV Geroldshausen) ein Verein, der heute vor allem durch seine "Sandgruam-Parties" bekannt geworden ist. Der Verein ist vor allem für die jüngere Generation im Ort eine beliebte und wichtige Anlaufstelle.
  • Gartenbauverein Geroldshausen
  • Krieger- und Kameradschaftsverein Geroldshausen
  • Freiwillige Feuerwehr Geroldshausen: Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Geroldshausen am 1. März 1892 von 39 Männern aus dem Ort. Der erste Vorstand hieß Lorenz Pilbert.
  • Hubertus-Schützen Geroldshausen
  • VdK Geroldshausen - Geisenhausen

Persönlichkeiten

Der bekannteste Geroldshausener ist Josef Schlicht (1823-1917), Schilderer und Dichter des Volkslebens seiner engeren Heimat.

Literatur

  • „Der Landkreis Pfaffenhofen“, Ilmgau Verlag

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